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Schrott im Weltraum Russischer Satellit zerfällt und schleudert Hunderte Trümmer ins All

Schreckmoment für die Astronauten der Internationalen Raumstation: Weil in der Nacht zu Donnerstag ein russischer Erdbeobachtungssatellit zerfiel, war zwischenzeitlich unklar, ob Teile die ISS treffen.
Internationale Raumstation im All (2023): Jedes Jahr muss die ISS Ausweichmanöver fliegen, weil ihr Weltraumschrott nahe kommt

Internationale Raumstation im All (2023): Jedes Jahr muss die ISS Ausweichmanöver fliegen, weil ihr Weltraumschrott nahe kommt

Foto: dpa

Ein russischer Satellit ist in der Nacht zu Donnerstag zerfallen und hat Trümmerteile ins All geschleudert. Die Astronauten der Internationalen Raumstation ISS hätten sich daraufhin zum Schutz für eine Stunde zurückgezogen, teilte die US-Weltraumbehörde Nasa am Donnerstag mit.

Der Vorfall habe sich in einer Umlaufbahn nahe der ISS ereignet. Was genau den russischen Erdbeobachtungssatelliten Resurs-P1 zerstört hat, blieb zunächst unklar. Der Flugkörper war 2022 abgestellt worden.

Die Firma LeoLabs , die über ein globales Radarnetz mehr als 20.000 Objekte in der Umlaufbahn überwacht, meldete den Vorfall zuerst. Demnach haben Radarsysteme in der Nacht auf Donnerstag erfasst, wie der Satellit eine Trümmerwolke im erdnahen Orbit freisetzte.

Die meisten Trümmer dürften verglühen

»Erste Hinweise deuten darauf hin, dass eine nicht betriebsbereite russische Raumsonde, Resurs P1 (SATNO 39186), zwischen 13.05 UTC am 26. Juni und 00.51 UTC am 27. Juni eine Reihe von Fragmenten freigesetzt hat«, schrieb das Unternehmen auf der Plattform X .

Weiter hieß es, das Objekt sei in einer Höhe von etwa 220 Meilen (etwa 354 km) über der Erde gekreist. Das sind etwa 30 Meilen (48 km) unter der typischen Umlaufbahn der ISS und so nah an der Erde, dass ein Großteil der Trümmer wahrscheinlich durch die Schwerkraft des Planeten in die Erdatmosphäre gezogen und verglühen wird.

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Laut dem Weltraumkommando des US-Verteidigungsministeriums zerfiel der Flugkörper in mehr als hundert nachverfolgbare Trümmerstücke. Man hat die Astronauten zwar gebeten, Schutz zu suchen, aber keine unmittelbare Bedrohung festgestellt.

Derzeit sind drei Raumfahrzeuge an die ISS angedockt: eine »Crew Dragon« von SpaceX, eine russische Sojus-Kapsel und ein Boeing Starliner, der seinen ersten Besuch macht. Der Starliner ist viel länger als geplant vor Ort, nachdem ein Leck und andere Probleme aufgetreten waren.

alw/dpa