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Sonderauftrag für SpaceX Elon Musks Team soll Internationale Raumstation aus Orbit holen

SpaceX dominiert die Raumfahrtbranche. Die Nasa schätzt die Technik des Unternehmens so sehr, dass sie nun ein neues Megaprojekt an Elon Musks Firma vergeben hat. 2030 wird es ernst.
Internationale Raumstation im All: Seit dem Jahr 2000 leben dort dauerhaft Astronauten

Internationale Raumstation im All: Seit dem Jahr 2000 leben dort dauerhaft Astronauten

Foto: NASA / AP

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat der privaten Firma SpaceX einen lukrativen Auftrag erteilt. Für 843 Millionen Dollar, umgerechnet rund 789 Millionen Euro, soll Elon Musks Team ein Gefährt bauen, das die Internationale Raumstation (ISS) zum Ende der Betriebszeit aus ihrer langjährigen Umlaufbahn schafft. Und so helfen, sie kontrolliert zu zerstören, ohne dabei Menschen auf der Erde zu gefährden.

»Die Entscheidung für ein Deorbit Vehicle für die Internationale Raumstation wird der Nasa und ihren internationalen Partnern helfen, einen sicheren und verantwortungsvollen Übergang in die niedrige Erdumlaufbahn am Ende des Stationsbetriebs zu gewährleisten«, sagte Ken Bowersox in Washington. Er ist Associate Administrator für das Space Operations Mission Directorate im dortigen Nasa-Hauptquartier.

Der Vertrag ist ein weiterer Vertrauensbeweis in die technologischen Fähigkeiten von SpaceX. Im Jahr 2002 hatte Techmilliardär Musk die Raketenfirma mit Sitz in Hawthorne, Kalifornien, gegründet, um neue Grenzen im Weltraum zu erkunden.

Seither haben Mitarbeitende unter anderem die Wiederverwendbarkeit von Raketen revolutioniert und so die Kosten für Raumtransporte erheblich reduziert. Man hat mit Starlink ein globales Satelliteninternet-Netzwerk aufgebaut und werkelt aktuell am Starship, einem vollständig wiederverwendbaren Raumschiff, das künftig sowohl Fracht als auch Passagiere zum Mond, Mars und darüber hinaus transportieren soll.

Teuer, alt und überholt

Nun kommt die Verschrottung der ISS hinzu, des legendären Außenpostens der Menschheit im Weltraum. Im Jahr 1998 haben Raumfahrtnationen mit dem Aufbau der Station im All begonnen. Seit 2000 ist sie dauerhaft von Astronautinnen und Astronauten bewohnt.

Die Station wird von Raumfahrtbehörden aus den USA, Europa, Japan, Kanada und Russland betrieben. Doch 2030 soll Schluss sein, Russland möchte sogar nur noch bis 2028 mitwirken.

Das Ende ist vor allem auf die Kosten und Materialermüdung zurückzuführen. Die jährlichen Betriebskosten betragen schätzungsweise mehrere Milliarden Dollar, die hauptsächlich von den beteiligten Raumfahrtagenturen getragen werden. Zudem wird es immer teurer, die Station instand zu halten. Obwohl sie regelmäßig gewartet und modernisiert wird, hat ihr die raue Weltraumumgebung über die Jahrzehnte zugesetzt.

Kommerzielle Raumstationen geplant

»Das Orbitallabor bleibt eine Blaupause für Wissenschaft, Erforschung und Partnerschaften im Weltraum zum Nutzen aller«, sagte Bowersox. Doch schon jetzt laufen die Planungen für die Zeit nach der ISS. Es geht darum, wie auch in Zukunft Wissenschaft in der Schwerelosigkeit stattfinden kann.

Zahlreiche Firmen interessieren sich für neue Raumstationen, die mehr zu bieten haben als die ISS. Sie könnten mit moderneren Technologien und effizienteren Systemen gebaut werden. Private Unternehmen wie Axiom Space und Blue Origin planen, eigene Stationen zu entwickeln und zu betreiben.

alw/AP