Zum Inhalt springen

Rucksäcke für Radfahrer im Test Stabile Rückenlage

Der Rucksack ist vor allem auf dem Weg zur Arbeit, zur Uni oder zur Schule mit dem Fahrrad die einfachste Art, leichtes Gepäck zu transportieren. Wir haben sechs Radrucksäcke mit Notebook-Fach getestet.
Radfahrer mit Rucksack: Manche Modelle bieten zusätzlichen Schutz für den Rücken

Radfahrer mit Rucksack: Manche Modelle bieten zusätzlichen Schutz für den Rücken

Foto: Justin Keena

Auf Radreisen und bei Transporten mit viel Gewicht sind Gepäckträgertaschen immer noch erste Wahl. Rucksäcke haben beim Radfahren aber vor allem in Städten ihre Vorteile: Man wechselt etwa schnell zwischen Rad und Bus, ohne das Gepäck umladen zu müssen. Und für Pendlerinnen und Studenten gilt: Ein Notebook wird auf dem Rücken sicherer und sanfter transportiert als in einer rüttelnden Fahrradtasche am Gepäckträger.

Bei Radrucksäcken gibt es etwas andere Anforderungen an das Tragesystem als bei Wanderrucksäcken: Während Sie beim Wandern das Gewicht eher auf dem Hüftgurt tragen (sollten), ist dieser auf dem Rad eventuell hilfreich für die Stabilität, muss aber selbst kaum Gewicht halten. Das gilt vor allem, wenn Sie vornübergebeugt fahren. Ein Brustgurt sollte in der Höhe verstellbar sein.

Viele Radler benötigen jedoch weder einen Hüft- noch einen Brustgurt. Entweder, weil der Rucksack stabil genug sitzt oder um Zeit zu sparen: Wer häufig kurze Strecken fährt, will nicht ständig zwei Gurte schließen müssen, damit sie nicht herumflattern im Fahrtwind. Bei einigen Radrucksäcken lassen sich die Gurte entfernen, zwei Modelle im Test verzichten gleich ganz auf einen Hüftgurt.

Am Rücken sind alle Rucksäcke im Test mehr oder weniger gepolstert und auch durchlüftet. Das ist vor allem an warmen Tagen hilfreich, sonst schwitzt man schnell am Rücken. Gleiches gilt für die Gurte. Nur beim Aevor-Modell wird es etwas größeren Laptops fummelig, ansonsten gab es in unserem Test aber keine Probleme, ein Notebook zu verstauen.

Zum Autor
Foto:

Markus Linden

Der Journalist Markus Linden schreibt über Technologie, das Fahrrad ist für ihn Freiheit mit und Freiheit von der Technik: Er begeistert sich für hydraulische Scheibenbremsen und GPS-Trainingscomputer, genießt aber ebenso Ausfahrten mit Rennrädern aus den Neunzigerjahren – ohne Smartphone. An der 32. Kehre des Stilfser Jochs weiß er zwar nicht, warum er sich das immer wieder antut. Auf dem Berg beim Cappuccino schon.

So haben wir getestet

Wir haben mit allen Rucksäcken typische Pendlerfahrten absolviert inklusive Notebook, DIN-A4-Block und etwas Zubehör (Netzteil, Smartphone, Regenhose). Gefahren wurde sowohl auf einem Tourenbike in aufrechter Haltung, als auch auf einem Gravelbike, auf dem man ähnlich sitzt wie auf einem Rennrad. Das Laptop-Fach haben wir mit einem älteren 15-Zoll-Notebook ausprobiert sowie mit einem kleinen 14-Zoll-Notebook von Apple. Zudem wurden alle Rucksäcke noch mit Einkäufen beladen.

Diese Rucksäcke für Radfahrer haben wir getestet
  • Chrome Urban EX 2.0 Rolltop 20L Backpack

  • Evoc Commute Pro 22

  • Deuter Amager 25+5

  • Ortlieb Commuter Daypack High-Vis

  • Vaude Cycle 22

  • Aevor Roll Pack

Chrome Urban EX 2.0 Rolltop 20L Backpack

Chromes eigenwilliges Design ist funktional: Die kleinen Schlaufen halten ein Bügelschloss und reflektieren Scheinwerferlicht

Chromes eigenwilliges Design ist funktional: Die kleinen Schlaufen halten ein Bügelschloss und reflektieren Scheinwerferlicht

Foto: Markus Linden

Der Urban Ex Backpack soll ein Rucksack für die Stadt sein. Diese Aufgabe erfüllt er gut: Chrome verwendet ein robustes, wasserfestes Nylongewebe, das genau die richtige Mischung aus Steifigkeit und Flexibilität aufweist. Der Rucksack bleibt aufrecht, wenn man ihn füllt, lässt sich aber auch leicht oben einrollen. Unterstützt wird der Verschluss durch Magnete, die den Verschluss vor dem Rollen in der richtigen Position halten. Links und rechts sind zwei verstellbare Schnallen, je nach Füllstand wird der Rucksack so größer oder kleiner. Chrome gibt das Fassungsvermögen mit 20 bis 25 Litern an.

Das Fach für den Laptop ist gut gepolstert. Es gibt innen noch eine größere und eine kleinere ebenfalls gepolsterte Tasche für das Smartphone oder Ladekabel sowie Einsteckmöglichkeiten für Stifte. Außen an der Seite ist eine weitere kleine Tasche, in der flache Gegenstände Platz finden. Sie hat einen abgedichteten Reißverschluss, ist aber nicht gepolstert.

Auf der Außenseite des Rucksacks gibt es sechs Laschen aus reflektierendem Material. Das macht den Rucksack nachts sichtbarer. Aber die Laschen können auch ein Fahrradschloss halten – U-Bügel passen ebenso daran wie dünne Ketten- oder Drahtschlösser.

Der Urban Ex Backpack hat keinen Hüftgurt, aber einen verstellbaren Brustgurt. Dessen Schnalle ist filigran, aber mit etwas Übung gut zu schließen und zu öffnen. Die Hauptgurte sind mit einem Mesh-Gewebe gepolstert. Der Rucksack wiegt 828 Gramm.

Während der Radfahrt sitzt der Rucksack trotz fehlendem Hüftgurt sicher und lässt sich auch auf einem Rennrad in gebückter Haltung gut tragen. Allerdings: Chrome hat die Fixierung der losen Enden vergessen. Sowohl die Bänder des Rollverschlusses als auch der Hauptgurte können nicht befestigt werden und flattern im Fahrtwind. Bei schneller Fahrt schlagen sie dem Tester in Rennradhaltung im Wortsinn auf die Nieren. Aua.

Das gefällt: Der Rucksack lässt sich leicht befüllen und ebenso leicht öffnen sowie schließen. Er sitzt gut.

Das weniger: Die fehlende Befestigung der losen Enden nervt bei gebückter Haltung am Rennrad und Gravelbike.

Für wen sich der Chrome Urban EX 2.0 eignet: Für urbane Pendler im Berufs- und Studentenalltag, sofern sie überwiegend aufrecht auf dem Rad sitzen.

Evoc Commute Pro 22

Der Commute Pro von Evoc hat viele Fächer und ist nicht nur im Notebook-fach gut gepolstert

Der Commute Pro von Evoc hat viele Fächer und ist nicht nur im Notebook-fach gut gepolstert

Foto: Markus Linden

Der Commute Pro 22 ist hervorragend ausgestattet. Kein anderer Rucksack im Test hat so viele Fächer und Polsterungen wie der Evoc-Rucksack. Das Notebook-Fach kann mit einem Reißverschluss von der Seite geöffnet werden, das Hauptfach ist mehr als ausreichend für DIN-A4-Dokumente, aber nicht sonderlich hoch. Dort findet man drei kleinere Taschen.

Das Notebook-Fach ist kräftig gepolstert. Im Deckel gibt es innen eine weitere Tasche und außen zwei, die obere ist zusätzlich unterteilt. Die untere Tasche sieht Evoc für Bügelschlösser vor, sie kann aber auch für andere flache Gegenstände genutzt werden. Trinkflaschen finden sowohl außen als auch im Hauptfach Platz. Zu guter Letzt gibt es ein Fach für Smartphones, das allerdings nicht gut mit dem äußeren Flaschenhalter harmoniert. Es findet sich aber ein Plätzchen für das Telefon, alle Fächer sind weich gepolstert. Sogar der Hüftgurt hat eine Tasche, in die ein iPhone 15 Pro Max passt. An die kommt man auch heran, ohne den Rucksack absetzen zu müssen.

Der Commute Pro 22 ist mit einem Rückenprotektor ausgerüstet. Mountainbiker, Motorrad- oder Skifahrer werden das vielleicht kennen: In den Rucksack ist eine stabile Platte eingearbeitet, die bei einem Sturz auf den Rücken einen Teil der Energie aufnimmt und verteilt – und so vor Verletzungen der Wirbelsäule schützen kann. Damit das funktioniert, muss der Rucksack richtig sitzen, Brust- und Hüftgurt müssen geschlossen sein. Im Beiheft zum Rucksack gibt Evoc Tipps zum richtigen Einstellen der Gurte. In der täglichen Praxis bedeutet das: Man sollte nicht mit offenem Hüftgurt fahren. Das macht aber ohnehin keinen Spaß, weil dieser sehr lang und breit ist.

Der Rucksack sitzt auch mit viel Gewicht gut und bequem. Der leichte Druck auf den Rücken wird durch den Protektor ausgelöst, nicht durch den Laptop. Manche Radfahrer könnten das störend finden, wir kamen damit gut klar. Allerdings haben der Protektor, die Ausstattung und die sehr gute Polsterung auch einen Nachteil: Der Evoc wiegt 1392 Gramm, er ist der schwerste Rucksack im Test.

Unser Testmodell (22 Liter) war das größere von zwei Größen – die Rückenlänge muss ungefähr zum Protektor passen. Personen unter 1,80 Meter Körpergröße könnten zum Modell »S/M« greifen, dass dann mit rund 1200 Gramm etwas leichter, aber auch ein wenig kleiner ist. Der Rucksack ist lediglich wasserabweisend. Soll er richtig wasserdicht sein, muss die passende Hülle separat erworben werden.

Das gefällt: Der Rucksack hat viele Taschen, einen Rückenprotektor und wirkt sehr gut verarbeitet.

Das weniger: Er ist schwer und etwas steif. Richtig wasserdicht ist er erst mit einem kostenpflichtigen Cover. Und man muss immer Brust- und Hüftgurt schließen.

Für wen sich der Commute Pro 22 von Evoc eignet: Für alle urbanen Radler, denen Sicherheit wichtig ist. Und alle, die sich eine so umfassende Ausstattung wünschen.

Deuter Amager 25+5

Das »Dreieck« beim Deuter-Rucksack kann einen Helm tragen. Das dünne Gewebe ist wasserdicht

Das »Dreieck« beim Deuter-Rucksack kann einen Helm tragen. Das dünne Gewebe ist wasserdicht

Foto: Markus Linden

Der Name deutet es an: Der Amager 25+5 gehört zu den großen Rucksäcken, bis zu 30 Liter Gepäck oder Einkäufe finden Platz. Allerdings darf der Rollverschluss dafür nur einmal eingerollt werden. Rollt man mehrmals, kommt man auf 25 Liter. Das dünne Material des Rucksacks wird oben mit Magneten zusammengehalten und faltet sich links und rechts von allein zurecht. Rollen, obere Schnalle schließen – fertig.

Das Band für die Schnalle ist nach unten verlängert und teilt sich in zwei Enden. Es kann mit einer weiteren Schnalle geöffnet werden. Die Konstruktion dient als Helmhalter oder kann eine Regenjacke halten. Richtig überzeugend ist die Halterung im Test aber nicht: Der Druck auf den Helm verkleinert das Fach innen, ohne Druck kann ein Helm herausrutschen. Es geht, aber perfekt ist die Lösung nicht.

Der Amager hat einen Brust- und einen Hüftgurt. Die Gurte sind sehr gut durchlüftet, man gerät darunter nicht ins Schwitzen. Wer ohne Hüftgurt fahren will, kann ihn in Fächern verschwinden lassen. Komplett entfernen lässt er sich nicht.

Anders das gefütterte Innenfach: Es ist mit einem Reißverschluss befestigt und kann entnommen werden. Neben dem Notebook-Fach gibt es ein weiteres gepolstertes Fach, etwa für Tablets. Außen an der Seite sitzt eine weitere kleine Tasche mit abgedichtetem Reißverschluss. Deuter sieht diese für ein Smartphone vor. Das passt auch – allerdings ist diese Tasche nicht gepolstert und das dünne wasserdichte Material des Amager bietet wenig Schutz gegen Stöße. Wir würden das Smartphone eher innen unterbringen. Weitere Fächer oder Taschen gibt es nicht.

An zwei Schlaufen lässt sich außen ein Fahrradschloss festmachen. Kettenschlösser passen hier ebenso wie viele Bügelschlösser. Das weiche Material des Amager verformt sich aber, wenn der Rucksack nicht ausreichend gefüllt ist. Zu schwer sollte das Schloss nicht sein.

In der Praxis sitzt der Rucksack mit und ohne Notebook sehr gut am Rücken. Das liegt auch daran, dass es eine integrierte flexible Rückenplatte gibt. Sie passt sich einerseits dem Rücken an, sorgt aber auch dafür, dass weder ein Notebook noch andere Gegenstände in den Rücken drücken.

Das gefällt: Der Rucksack ist groß und trägt sich dennoch sehr gut. Angesichts seines Fassungsvermögens ist er mit unter einem Kilogramm Gewicht auch nicht zu schwer.

Das weniger: Die Befestigung für einen Helm überzeugt nicht so richtig.

Für wen sich der Amager 25+5 eignet: Für alle, die viel einpacken und trotzdem nicht auf Bequemlichkeit und guten Sitz verzichten wollen.

Ortlieb Commuter Daypack High-Vis

Der Commuter Daypack High-Vis leuchtet auf, wenn er von Scheinwerferlicht getroffen wird

Der Commuter Daypack High-Vis leuchtet auf, wenn er von Scheinwerferlicht getroffen wird

Foto: Markus Linden

Der Commuter Daypack ist ein typisches Ortlieb-Produkt: Materialqualität und die Möglichkeit zur Reparatur stehen im Vordergrund. Die beiden Hauptgurte sind mit Schrauben befestigt und können notfalls selbst gewechselt werden, Ortlieb repariert aber auch eingeschickte Produkte.

Der Rucksack ist von einer gewissen Nüchternheit geprägt: Die beiden Hauptgurte sind zwar ausreichend breit, aber nicht gepolstert und nicht durchlüftet. Auch Brust- und Hüftgurt sind ungepolstert. Dafür lassen sich die losen Enden an allen Gurten fixieren, sodass sie auch bei schneller Fahrt nicht flattern. Der Hüftgurt kann komplett entfernt werden. Wir würden nicht ohne den Brustgurt fahren wollen, aber auch der lässt sich entfernen und in der Höhe verstellen.

Der Commuter Daypack ist ein Rollrucksack. Es gibt keine Unterstützung mit Magneten, aber das Material lässt sich sehr leicht einrollen. Eine Schnalle fixiert den eingerollten Deckel und lässt sich variabel verstellen. Schneller geht kein Rucksack im Test auf und zu.

Das Laptop-Fach ist innen mit Klett fixiert. Es wird ergänzt durch ein weiteres großes Fach mit Reißverschluss, das nicht gepolstert ist und in das DIN-A4-Dokumente passen. Es enthält auch zwei weitere kleine Fächer für Smartphones oder Zubehör. Mit etwas Fummelei lassen sich alle Fächer entfernen. Außen hat der Rucksack noch ein Fach, das mit einem abgedichteten Reißverschluss geschlossen wird. Ortlieb gibt an, dass es nicht wasserdicht sei. Gepolstert ist es nicht.

Bei Ortlieb sind nicht nur das Notebook-Fach, sondern auch die Träger austauschbar und sollen ein langes Rucksackleben ermöglichen

Bei Ortlieb sind nicht nur das Notebook-Fach, sondern auch die Träger austauschbar und sollen ein langes Rucksackleben ermöglichen

Foto: Markus Linden

Das Material des Commuter Daypacks ist wasserdicht und enthält eingewebte Reflexionsstreifen, die im Scheinwerferlicht leuchten. Den Effekt sollte man aber nicht überbewerten. Für mehr Sichtbarkeit im Hellen gibt es eine Variante des Rucksacks in Neongelb.

Wir sind den Commuter Daypack mit Brust- und Hüftgurt gefahren. Die luftgefüllte Rückenpolsterung dämpft gut und sorgt auch für Lüftung am Rücken. Der Sitz des Rucksacks ist auch gut. Die fehlende Polsterung der Hauptgurte spürt man nur bei aufrechtem Sitz und mit viel Gewicht im Rucksack.

Das gefällt: Der Rucksack wirkt robust, langlebig und ist durchdacht. Außerdem ist er mit 863 Gramm leicht.

Das weniger: Mit einer Polsterung an den Hauptgurten wäre er bequemer. Und 21 Liter Fassungsvermögen könnte gelegentlich knapp sein.

Für wen sich der Commuter Daypack High-Vis eignet: Für alle, die Wert auf einen wasserdichten und robusten Rucksack legen, der auch mal härtere Touren in die Natur und Extremwetter mitmacht.

Vaude Cycle 22

Der Cycle 22 von Vaude ist zwar nicht komplett wasserdicht, aber ein gut aufgebauter, sehr leichter Rucksack

Der Cycle 22 von Vaude ist zwar nicht komplett wasserdicht, aber ein gut aufgebauter, sehr leichter Rucksack

Foto: Markus Linden

Der Cycle 22 von Vaude ist mit 780 Gramm das leichteste Modell im Test. Dabei hat Hersteller Vaude nur an den Brust- und Hüftgurten gespart: Beide sind recht dünn, ohne Polsterung und haben kleine Schnallen. Beim Wandern wäre das störend, aber für einen Radrucksack ist das völlig okay: Sie stabilisieren den Rucksack ausreichend. Wer lieber ganz ohne Hüft- oder Brustgurt fährt, kann sie abnehmen.

Der Rucksack ist jedoch nicht wasserdicht, sondern nur wasserabweisend. Vaude legt eine Regenhülle mit Gummizug bei, die sich in einem Fach im Rucksack aufbewahren lässt. Bei Fahrten im Regen ohne Hülle zeigt sich, dass erst bei Dauerregen das Innere etwas feucht wird, das Notebook-Fach bleibt in unserem Test sogar trocken. In der Praxis wird man die Regenhülle wohl selten benötigen.

Nicht gespart hat Vaude bei der Ausstattung: Das Notebook-Fach ist über einen eigenen Reißverschluss von oben erreichbar und gut gepolstert. Im abgetrennten Hauptfach gibt es neben Platz für DIN A 4-Dokumente fünf kleine Taschen in unterschiedlichen Größen. Eine ist verschließbar mit Reißverschluss. In eine andere passen auch große Smartphones, eine ist für USB-Sticks vorgesehen. Zusätzlich gibt es zwei Einschübe für Stifte und eine Lasche mit Klettverschluss für den Schlüsselbund. Am Deckel ist außen ein Netzfach, ein weiteres ist mit einem Reißverschluss gesichert. Ein Fahrradhelm kann außen an Laschen befestigt werden.

Die Polsterung am Rücken ist nicht so aufwendig wie bei Deuter oder Evoc, aber (ebenso wie die beiden Hauptgurte) aus luftdurchlässigem Netz-Material gefertigt. Die Polsterung ist so konzipiert, dass Luft an den Rücken kommt. In der Praxis sitzt der Cycle 22 gut am Rücken. Ein schweres großes Notebook ist spürbar, kleinere kaum. Der Hersteller gibt an, der der Cycle 22 sei klimaneutral und aus recyceltem Material hergestellt.

Das gefällt: Der Rucksack ist leicht und vor allem sehr flexibel. Die Trennung zwischen Haupt- und Notebook-Fach erleichtert den Zugriff. Und er sitzt gut.

Das weniger: Wasserdicht ist er nur mit Hülle. Und die 22 Liter Fassungsvermögen könnten manchmal etwas wenig sein.

Für wen sich der Cycle 22 eignet: Der Rucksack ist perfekt für Pendler, auch für sportliche Fahrer, die gern vornübergebeugt fahren.

Aevor Roll Pack

Hinten hat der Roll Pack von Aevor ein großes Helmfach. Das Hauptfach wird gerollt

Hinten hat der Roll Pack von Aevor ein großes Helmfach. Das Hauptfach wird gerollt

Foto: Markus Linden

Der Roll Pack von Aevor soll an ein junges und urbanes Publikum verkauft werden. Das wird schon an der großen Farbauswahl deutlich. Egal, für welche Farbe man sich entscheidet: Das Außenmaterial ist laut Hersteller aus recyclten PET-Flaschen gefertigt. Zum Material der Innenausstattung macht Aevor keine Angaben.

Der Roll Pack wird – wie der Name schon sagt – eingerollt, um ihn zu schließen. Das Hauptfach wird per Klett zusammengehalten, was das Rollen erleichtert. Eine kleine Schnalle sichert den Deckel. Die Öffnung ist eng: Zwar passt in das gepolsterte Laptop-Fach auch ein größeres 15-Zoll-Notebook hinein, das kann aber fummelig sein. Noch enger ist die seitliche Öffnung des Laptop-Fachs. Nur das14-Zoll-Notebook passt hindurch. Grundsätzlich sind die zwei Öffnungen des Notebook-Fachs aber eine gute Idee.

Zusätzlich gibt es im Hauptfach drei kleinere Taschen. Außen sind zwei weitere Fächer, in beide passt eine Halbliterflasche. Hinzu kommt im Rückenbereich außen eine Tasche mit Reißverschluss, in die ein Smartphone passt. Eine Besonderheit ist die große, verstellbare Außentasche auf dem Frontdeckel. Hier passt ein Fahrradhelm hinein. Wasserdicht ist diese Tasche nicht, muss sie für einen Helm auch nicht sein.

Der Roll Pack hat keinen Hüftgurt. Der elastische Brustgurt kann in der Höhe verstellt und straffer gezogen werden, das Bändchen wird durch eine Klammer gehalten und flattert nicht. Das gilt aber nicht für die beiden Hauptgurte: Das überschüssige Band kann nicht fixiert werden und flattert bei zügiger Fahrt.

Die Hauptgurte und die Rückenpolsterung sind mit Mesh-Gewebe gepolstert und gut durchlüftet. Der Tragekomfort ist auch mit Notebook gut. Der Rucksack sitzt aber nicht so sicher wie andere Modelle, die einen Hüftgurt haben. Mit einem Gewicht von 812 Gramm gehört er zu den leichteren Modellen.

Da gefällt: Das doppelt zugängliche Laptop-Fach und das Helmfach sind sinnvolle Features. Der Rollverschluss lässt sich leicht öffnen und schließen.

Das weniger: Es gibt keinen Hüftgurt und die Enden der Hauptgurte flattern im Fahrwind. Die Öffnung oben ist etwas eng.

Für wen sich der Roll Pack eignet: Ideal ist er für Studenten und Pendlerinnen, die etwa unterwegs vom Fahrrad in öffentliche Verkehrsmittel wechseln.

Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests

Mehr lesen über

Verwandte Artikel