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Sichere Navigation Smartphone-Halterungen für Fahrräder im Test

Wer beim Radfahren die Route auf dem Handy verfolgen will, muss es sicher befestigen. Wir haben sechs Systeme getestet, die das teure Gadget fest am Lenker halten sollen, vom Silikonband bis zur Systemlösung.
Wo soll es langgehen? Jedenfalls lieber mit dem Handy am Lenker als in der Hand

Wo soll es langgehen? Jedenfalls lieber mit dem Handy am Lenker als in der Hand

Foto: Luis Alvarez / Getty Images

Ob im Urlaub oder beim Cruisen durch die Großstadt: Das Smartphone hilft uns, die schönste oder kürzeste Route zu unseren Zielen zu finden. Neben spezialisierten Apps wie Komoot und Strava beherrschen kostenlose Dienste wie Google Maps und Apples »Karten«-App mittlerweile die Routenplanung für Radfahrer.

Das aber funktioniert nur, wenn man das Smartphone im Blick hat, also am Lenker befestigen kann. Halterungen gibt es viele: Von einfachen Silikonbändern, die bei Nichtgebrauch in kleinen Taschen Platz finden, bis hin zu Systemlösungen, deren Halterung dauerhaft an Lenker oder Vorbau befestigt wird. Das Smartphone wird dann mithilfe eines speziellen Cases daran befestigt. Teils sind sogar passende Powerbanks erhältlich, die die Laufzeit des Smartphones verlängern sollen.

Während Silikonbänder für fast jedes Smartphone passen, sind die Cases immer auf ein bestimmtes Smartphone-Modell zugeschnitten. Die größte Auswahl haben iPhone-Besitzer: Aufgrund der weiten Verbreitung der Apple-Geräte haben die meisten Anbieter Cases für verschiedene iPhone-Modelle im Programm. Aber auch für Samsung- und Google-Handys gibt es Angebote.

Besitzer weniger verbreiteter Smartphone-Modelle können auf Universalhüllen zurückgreifen. Diese sind oft als Taschen mit einer Klarsichtfolie über dem Display ausgeführt. Die Handys sitzen in diesen Taschen nicht so fest wie in den angepassten Cases, dafür sind diese Taschen meist wasserdicht. Aber auch hier müssen sie auf die Größe achten: Nicht jedes Smartphone passt in jede Handytasche. Alternativ gibt es Lösungen mit Klemmbacken.

Wasserfest?

Ob Sie eine wasserdichte Hülle benötigen, müssen Sie selbst entscheiden. Wir haben in diesen Test keine solchen Cases aufgenommen. Zum einen engen sie die Nutzbarkeit des Handys ein, der Touchscreen ist nur eingeschränkt, manchmal gar nicht nutzbar, telefonieren kaum möglich. Zum anderen sind viele moderne Smartphones ohnehin wasserfest. Smartphones mit den Schutzklassen IP 67 und IP 68 sollten bei einem Schauer ausreichend Schutz bieten. Aber: Schauen Sie lieber in den technischen Daten des Smartphones nach, ob es diese Anforderung erfüllt.

Eine Frage der Ladung

Für eine Tour in der Stadt reicht eine Akkuladung meist aus. Für Tagestouren reicht die Akkukapazität von Smartphones dagegen nicht aus, die Navigations-Apps saugen ordentlich am Akku. Wollen Sie den Stromspeicher während der Fahrt aufladen, müssen Sie eine Powerbank als Reserve mitnehmen – außer Sie haben ein E-Bike mit USB-Ladeanschluss.

Alle getesteten Cases bieten die Möglichkeiten, ein Ladekabel anzuschließen. Drei Systeme im Testfeld können optional mit einer eigenen Powerbank ergänzt werden – das erspart die Bastelei beim Befestigen einer eigenen Lösung. Wenn die Powerbank dann noch mit einer induktiven Ladefunktion ausgestattet ist, können Sie sich das Kabel auch noch sparen.


Finn

Finn fixiert auch große Smartphones am Lenker

Finn fixiert auch große Smartphones am Lenker

Foto: Markus Linden

Finn besteht aus einem speziell geformten Silikonband, das um den Lenker geschwungen und an den vier Ecken des Smartphones eingehakt wird. Der Mechanismus ist ziemlich clever und man sollte sich zunächst die kleine Anleitung anschauen, bevor man das Band montiert. Im Ergebnis liegt der Rücken des Smartphones auf dem dicken Teil des Silikons auf, der Vibrationen dämpft. Die Spannung des elastischen Materials lässt das Smartphone sicher sitzen. Bei Fahren über Kopfsteinpflaster hat sich das Smartphone in dieser Aufhängung schon mal leicht verschoben, blieb aber sicher am Lenker haften.

Finn ist ein clever konstruiertes, leichtes Silikonband

Finn ist ein clever konstruiertes, leichtes Silikonband

Foto: Markus Linden

Hersteller Bike Citizens gibt an, dass sich Smartphones mit seinem Produkt an allen Arten von Fahrradlenkern anbringen lassen. Das stimmt nicht ganz, denn das System kommt bei der Kombination großer Smartphones mit dicken Lenkern an seine Grenzen. Dann muss das Material dermaßen stark gespannt werden, dass es zu reißen droht. Dabei stellt sich die Frage, wie gut das jeweilige Smartphone dieser Zugbelastung standhält. Wer einen dünnen Lenker und/oder ein kleines Smartphone hat, wird Finn aber verwenden können. Unklar bleibt, wie schnell das Silikon altert und womöglich spröde wird.

Das gefällt an Finn: Das Band hält fast jedes Smartphone sicher fest, ist klein, leicht und auch noch günstig. Man kann es immer dabeihaben.

Das weniger: Das Anbringen des Smartphones ist aufwendig. Eine zusätzliche Sicherung, falls das Material versagt, hat Bike Citizens nicht vorgesehen.

Für wen sich Finn eignet: Finn ist perfekt für die Arbeitstasche: Leiht man sich in der Mittagspause oder auf dem Weg zum Kunden ein Fahrrad, kann man damit das Smartphone als Navigationshilfe an den Lenker klemmen. Ins Urlaubsgepäck gehört Finn auch.


SKS Compit+

Mit Compit hat der Zubehörhersteller SKS ein umfangreiches System im Angebot: Es gibt drei Halterungen zur Montage am Lenker, am Vorbau oder per Klettband, die von daran anklickbaren Universal- und Spezial-Cases ergänzt werden. Mit seinen Cases deckt SKS nahezu alle iPhone-Modelle, viele Samsung-Handys, ältere Google Pixel-Phones sowie das fünf Jahre alte Huawei P20 ab. Getestet haben wir den Adapter mit Lenkermontage zusammen mit einer Hülle für das iPhone 14 Pro sowie die Powerbank »+com/Charger«, die im Set mit der Halterung erhältlich ist.

Der Adapter wird mittig auf den Lenker montiert. Zwei Schellen links und rechts lassen sich mit unterschiedlichen Einsätzen an verschiedene Lenkerdurchmesser anpassen. Die Montage mit Inbus-Schrauben ist etwas umständlich, dafür sitzt der Adapter anschließend fest und sicher. Die Adapterplatte lässt sich nach vorn und hinten neigen – will man den Winkel später ändern, muss man zwei der sechs Schrauben lösen.

Das Smartphone in seiner Hülle wird um 45 Grad versetzt auf den Adapter gesetzt und in die Senkrechte gedreht. Wahlweise lässt es sich horizontal positionieren.

Das iPhone 14 Pro sitzt sicher in seiner Hülle. Diese ist etwas dicker als übliche Smartphone-Cases, allein schon wegen des hinten integrierten Adapters. Trotzdem passt das Smartphone immer noch gut in die Hosentasche und das Case sieht neutral aus. Störend ist lediglich, dass die Knöpfe für Laut/Leiser schwergängig sind. Im Lieferumfang befindet sich ein schmales Sicherungsband, dass unten am Case eingefädelt werden kann. Beim Fahren mit dem Mountainbike haben wir es zwar genutzt, aber auch bei »wilderen« Fahrten saß das Smartphone sicher am Lenker.

Das SKS-Adaptersystem ermöglicht das vertikale und horizontale Anbringen

Das SKS-Adaptersystem ermöglicht das vertikale und horizontale Anbringen

Foto: Markus Linden

Um das System mit der Powerbank +com/Charger zu verbinden, kann diese optional zwischen Smartphone-Hülle und Lenkeradapter aufgesetzt werden. Sie verfügt über denselben Mechanismus wie Case und Lenkeradapter – eine schöne Systemlösung, da man flexibel mit oder ohne Powerbank losfahren kann.

Da die Powerbank auch kabellos laden kann, muss man sie bei Bedarf lediglich am seitlichen Schalter aktivieren. Im Test hat sie ein iPhone 14 Pro 1,5-mal komplett aufgeladen. Nutzt man ein Kabel (USB-C oder USB-A), holt man zwei iPhone-Ladungen aus der Powerbank heraus – beim kabellosen Aufladen geht prinzipbedingt Energie verloren.

Das gefällt am Compit-System: Der Adapter und das Case sitzen stabil am Lenker, das Case kann einfach aufgesetzt werden. Die Integration der Powerbank ist klasse.

Das weniger: Die Tasten des iPhones sind im Case schwer bedienbar. Wer einen Regenschutz benötigt, muss die Universaltasche von SKS kaufen mit der das induktive Aufladen per Powerbank nicht funktioniert.

Für wen sich das Compit-System von SKS eignet: Es ist perfekt für alle Touren- und Sportradler, die mal mit, mal ohne Powerbank fahren wollen und Wert auf einen stabilen Sitz am Lenker legen.


Topeak RideCase

Topeak bietet angepasste Hüllen nur für Apple-Geräte an. Für andere Smartphones gibt es einen Universalhalter mit Silikonspannern. Beide Varianten sind nicht wasserfest. Optional gibt es jedoch eine wasserfeste Universalhülle in zwei Größen.

Getestet haben wir das Case für das iPhone 14 Pro mit dem RideCase-Mount für die Ahead-Kappe, das sich an Stelle des Deckels auf Ahead-Vorbauten montieren lässt. Was sich kompliziert anhört, ist eine Sache von einer Minute: Ahead-Deckel mit Inbus-Werkzeug lösen und an dessen Stelle den RideCase-Mount einschrauben, fertig.

Der Adapter erlaubt eine stufenlose Einstellung der Neigung, die nach der Montage nicht mehr veränderbar ist. Die Hülle »RideCase« hat auf der Rückseite eine Schiene, mit der sich das Smartphone auf den Adapter schieben lässt. Mit einem kleinen Hebel am Adapter wird die Verbindung gelöst. Eine Drehung des Smartphones von einer vertikalen zu einer horizontalen Ausrichtung ist jederzeit möglich. Wer keinen Ahead-Vorbau am Rad hat, kann alternativ eine mitgelieferte Schelle für Lenker oder Vorbau verwenden, um den Adapter zu befestigen. Die Schellenkonstruktion sitzt nicht so fest wie der Ahead-Deckel-Ersatz, ist aber eine brauchbare Alternative.

Der kleine Adapter für die Ahead-Kappe ist leicht, aber sehr stabil

Der kleine Adapter für die Ahead-Kappe ist leicht, aber sehr stabil

Foto: Markus Linden

Das iPhone passt exakt in die stabile Hülle und lässt sich inklusive der Tasten gut bedienen. Auf der Rückseite hat die Hülle einen ausklappbaren Ständer, sodass sich das Smartphone bei einer Pause auf den Tisch stellen lässt. Leider nur vertikal.

Die Topeak-Hülle wirkt etwas martialisch – das ganze System ist aber ebenso robust wie leicht

Die Topeak-Hülle wirkt etwas martialisch – das ganze System ist aber ebenso robust wie leicht

Foto: Markus Linden

Auch Topeak hat eine Powerbank im Angebot. Diese ist nicht so optimal in das »Ride-System« integriert wie die Powerbanks von SKS und SP Connect (siehe unten) in deren Systeme. Im Lieferumfang befindet sich ein Spannband samt Abstandshalter aus Gummi, die eine Montage unter dem Vorbau oder dem Oberrohr ermöglichen. Um die Powerbank zusammen mit dem Smartphone zu befestigen, benötigt man den aufpreispflichtigen UTF Multi Mount – einen Adapter, der im RideCase oben das Smartphone, unten eine GoPro-Kamera oder eben die Powerbank aufnehmen kann. In jedem Fall muss man zum Aufladen des Smartphones ein Kabel nutzen. Topeak hat zwei abgedichtete USB-A-Buchsen integriert, sodass sich neben dem Smartphone parallel ein weiteres Gerät aufladen lässt. Unser iPhone 14 Pro konnten wir mit der Powerbank einmal vollständig befüllen.

Das gefällt an Topeaks RideCase-System: Die kleine Halterung am Ahead-Deckel ist ebenso kompakt wie stabil. Das iPhone wird vom Case gut fixiert.

Das weniger: Topeaks Powerbank kann nicht induktiv laden und lässt sich nicht einfach befestigen. Das Design des iPhone-Cases ist etwas grobschlächtig und nicht jedermanns Geschmack.

Für wen sich das RideCase-System eignet: Alle, die eine leichte, aber sehr stabile, unkomplizierte Halterung suchen und auf induktives Laden oder gar eine Powerbank verzichten können.


Thule Smartphone Bike Mount

Der Smartphone-Halter von Thule hat eine besondere Konstruktion: Ähnlich wie bei vielen Smartphone-Halterungen für Autos wird das Smartphone links und rechts von zwei federgestützten Backen eingeklemmt – hier aber zusätzlich mit Silikonband fixiert. Diese doppelte Sicherung sorgt dafür, dass es gut am Lenker sitzt und kaum wackelt. Selbst bei einem Ausflug über Kopfsteinpflaster ließ sich das Smartphone gut ablesen und verrutschte nicht.

Die Konstruktion erleichtert das Einspannen: Anders als bei Finn sitzt das Smartphone schon an der richtigen Stelle, bevor man die Silikonbänder spannt. Doch auch hier gilt: Bei Smartphones mit schmalen Rändern werden Teile des Bildschirms von den Bändern verdeckt. Eine Besonderheit: Die Backenklemme kann zusammen mit dem Silikonband vom Halter gelöst werden. Dann bleibt – wie auch bei den Cases – nur der eigentliche Adapter am Lenker. Er wird mit vier Schrauben befestigt. Adapterringe für verschiedene Lenkerdurchmesser liefert Thule mit.

Das Smartphone wird mit zwei Klemmen und einem Silikonband fixiert

Das Smartphone wird mit zwei Klemmen und einem Silikonband fixiert

Foto: Markus Linden

Aber: Ist die Konstruktion mit der abnehmbaren Klemmhalterung schlau? Um es normal verwenden zu können, muss man das Smartphone daraus lösen und die Halterung verstauen. Sinnvoll ist das nur, wenn man das Rad nur kurz abstellen und das Smartphone eingeklemmt mitnehmen will – etwa in ein Café am Wegesrand. In den allermeisten Fällen dürfte es besser sein, Backenklemme und Silikonband am Fahrrad zu lassen und das Smartphone solo mitzunehmen.

Klemmen und Lenkeradapter lassen sich bei Thules Smartphone Bike Mount voneinander lösen

Klemmen und Lenkeradapter lassen sich bei Thules Smartphone Bike Mount voneinander lösen

Foto: Markus Linden

Thules Halter nimmt Smartphones bis zu einer Größe von 8,9 mal 17 cm auf. Das recht große Google Pixel 7 Pro ließ sich zumindest gut einspannen, ebenso das etwas kleinere iPhone 14 Pro.

Das gefällt am Thule Smartphone Bike Mount: Smartphones verschiedener Größe lassen sich mit und ohne Cases sicher einspannen und flexibel in vertikaler oder horizontaler Ausrichtung nutzen.

Das weniger: Beim Google Pixel 7 Pro drücken die Backen immer auf die mittig angebrachten Laut-/Leiser-Tasten. Es bleibt dann auf jeden Fall stumm.

Für wen sich der Thule Smartphone Bike Mount eignet: Für alle, die Smartphones ohne spezielle Cases sicher einspannen wollen.


Fidlock Vacuum Phone Case

Das Fidlock-Case: Magnete und Unterdruck halten das Smartphone fest

Das Fidlock-Case: Magnete und Unterdruck halten das Smartphone fest

Foto: Markus Linden

Das System von Fidlock basiert auf einer Kombination aus Saugnapf- und Magnethalterung. Wenn Sie jetzt skeptisch werden: Das war der Tester zunächst auch. Aber es zeigt sich, dass das Konzept tatsächlich aufgeht. Der getestete »Handle Base Flex«-Adapter für den Fahrradlenker hat einen Saugnapf und einen integrierten Magneten. An der Smartphone-Hülle befinden sich der magnetische Gegenpol sowie eine glatte Fläche, passend zum Saugnapf.

Um das Smartphone an der Halterung anzusetzen, genügt eine Annäherung auf rund einen Zentimeter, dann schnappt das System ein, saugt das Case an und sitzt fest. Auch bei einer Fahrt über Kopfsteinpflaster blieb das Smartphone damit sicher an seinem Platz. Es lässt sich in feinen Stufen beliebig drehen, da die Fixierung über fein geriffelte, ineinandergreifende Ringe hergestellt wird. Dabei schafft es Fidlock, das Smartphone-Case sehr dünn zu halten, das sieht gut aus. Zum Abnehmen wird ein Hebel am Lenkeradapter betätigt, der den Unterdruck löst.

Das Case kann in kleinen Stufen beliebig gedreht werden

Das Case kann in kleinen Stufen beliebig gedreht werden

Foto: Markus Linden

Es gibt Hüllen für viele iPhone- und einige Samsung-Modelle. Bei iPhones funktioniert Apples magnetisches System Magsafe damit leider nicht. Wer ein gänzlich anderes Smartphone-Modell hat, kann Fidlocks Universalhalterung verwenden, die auf ein beliebiges Smartphone-Case geklebt wird. Deren Magnetring ist ebenfalls dünn, aber natürlich nicht so unauffällig integriert wie in den Cases von Fidlock. Das Sortiment umfasst zudem Halterungen für die Windschutzscheibe oder Lüftergitter im Auto sowie ein kleines Stativ.

Das gefällt am Vacuum Phone Case: Es sieht aus wie eine normale Hülle, lässt sich sekundenschnell ans Fahrrad heften und sitzt sicher.

Das weniger: Eine Powerbank gibt es für das Fidlock-System nicht. Vorsichtige Naturen hätten sicher gern ein Sicherungsbändchen, das Fidlock aber nicht mitliefert.

Für wen sich das Fidlock-Vacuum-System eignet: Alle, die das Smartphone häufig ansetzen und abnehmen – das geht bei keinem System so leicht wie hier.


SP Connect Phone Case

SP Connect ist ein umfassendes System von Handyhüllen und Adaptern zur Befestigung von Smartphones an Fahrrädern, Motorrädern und Autos. Die Firma aus Österreich hat kürzlich die Schnittstelle zwischen Lenkeradapter und Smartphone-Case bzw. -Halterung aktualisiert und in SPC+ umbenannt. Jedem Produkt liegt eine Adapterplatte für das ältere SPC bei, sodass vorhandene Komponenten weiter genutzt werden können.

Das SP Connect-System kann mit einer Powerbank zum induktiven Laden ergänzt werden

Das SP Connect-System kann mit einer Powerbank zum induktiven Laden ergänzt werden

Foto: Markus Linden

Spezielle Cases gibt es für nahezu alle iPhones, viele Samsung-, neuere Google- und einige Xiaomi-Handys. Hinzu kommen Universal-Cases mit Klemmfunktion und Halterungen zum Aufkleben auf Standard-Cases. Getestet haben wir das Case für das Pixel 7 Pro sowie den Universal-Lenker-Adapter »Universal Bike Mount«. Es gibt noch weitere Adapter, u. a. für die Ahead-Kappe. Der Universal Bike Mount hat den Vorteil, dass er sich mit einem einfachen Drehrad an verschiedene Lenkerumfänge anpassen und sich der Anstellwinkel frei einstellen lässt. Für Letzteres ist ein Inbus-Werkzeug nötig. Zum Test haben wir auch die Powerbank »Wireless Powerbank SPC+« antreten lassen.

Das Case wird um 90 Grad versetzt auf den Adapter gesetzt und in Position gedreht. Man muss die 90 Grad beim Aufsetzen exakt treffen – das gelingt nicht immer sofort. Ein spontanes Drehen von der vertikalen in eine horizontale Position ist nicht vorgesehen. Dazu muss der Adapter mit einem Inbus-Werkzeug verstellt werden.

Die SP Connect-Powerbank ist nicht so stark wie die von SKS, dafür aber leichter

Die SP Connect-Powerbank ist nicht so stark wie die von SKS, dafür aber leichter

Foto: Markus Linden

Das Case für das Pixel 7 Pro sieht Googles Original sehr ähnlich. Die integrierte SPC+ Schnittstelle trägt kaum auf. Nebenbei macht das Case das Pixel 7 Pro kompatibel zu Apples magnetischer Haltefunktion Magsafe.

Das Smartphone sitzt sicher auf dem Adapter. Der schwingt zwar bei Erschütterungen leicht nach, aber das ist vielleicht besser für das Telefon als eine zu starre Verbindung. Auch bei rauer Streckenführung bleibt das Smartphone gut ablesbar. Die Powerbank kann man – ähnlich wie bei dem System von SKS – zwischen Handy und Halterung klemmen, da sie vorne und hinten über SPC+Aufnahmen verfügt. Sie lädt das Smartphone kabellos, hat zusätzlich eine USB-C-Schnittstelle. Kabellos lässt sich das iPhone 14 Pro auf etwa 80 Prozent, per Kabel komplett aufladen.

Das gefällt am SP Connect-System: Es ist das umfangreichste System im Test. So viel Zubehör gibt es sonst nirgends. Die Cases sind hochwertig und schick, die Halterung kräftig. Auch die Powerbank gefällt.

Das weniger: Das spontane Drehen von der vertikalen in die horizontale Ausrichtung ist nicht vorgesehen.

Für wen sich SP Connect eignet: Für alle, die das Smartphone häufiger wechseln oder mehrere Fahrzeuge haben, gibt es im SP Connect-System viele unterschiedliche Lösungen.

Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests

Anmerkung der Redaktion: Ursprünglich hieß es in diesem Artikel, Touchscreens seien durch Schutzhüllen nicht bedienbar. Diese Formulierung war zu hart, denn tatsächlich können sie zumindest eingeschränkt nutzbar sein. Wir haben den Text entsprechend angepasst.