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Die neuen Mitbewohner unserer Autorin beim Frühsport in der Wurmkiste

Abfälle sinnvoll entsorgen Komposter für die Küche im Test

Küchenkomposter versprechen, dass man Essensabfälle in Eigenregie sinnvoll entsorgen kann. Unsere Autorin hat drei sehr unterschiedliche Wege getestet, um das Beste aus den Resten herauszuholen.

Als meine Fingerspitzen in eine glitschige Ansammlung Würmer stoßen, zucke ich zurück. Misstrauisch beobachte ich, wie sich die rotbraunen Tiere um ein Stück Lauch kringeln. Seit etwa zwei Monaten hausen mehrere Hundert dieser Würmer in einer bierkastengroßen Fichtenholzbox in meiner Küche. Direkt daneben stehen ein Eimer mit Zapfhahn und ein futuristisch wirkender weißer Automat.

Das Ziel: Kompost. Noch in der Küche soll mein eigener kleiner Stoffkreislauf entstehen. Ein groß angelegter Komposthaufen ist hinter meiner Stadtwohnung leider nicht erlaubt. Da sich die Hausverwaltung zudem gegen eine Biotonne sträubt, sind meine Essensreste bislang im Restmüll gelandet.

Damit bin ich nicht allein: Laut einer Studie  des Umweltbundesamts (UBA) aus dem Jahr 2020 schmeißt der Durchschnittsdeutsche pro Jahr etwa 40 Kilogramm Bioabfälle in die schwarze Tonne. Verschwendetes Potenzial. Kann ich meinen Biomüll selbst aufbereiten, statt ihn in Richtung Müllverbrennung zu schicken?

Es kreucht und fleucht in der Wurmkiste

Es kreucht und fleucht in der Wurmkiste

Foto: DER SPIEGEL

Klar, »Biomülltonne durch Eigenkompostierung ersetzen, das geht nicht«, sagt Felix Römer. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter berät er am Umweltbundesamt (UBA) in Dessau zu Recyclingthemen. Unter Umständen, sagt Römer, sei Heimkompostierung jedoch eine sinnvolle Ergänzung. Es lässt sich eigener Pflanzendünger erzeugen und mehr über ökologische Prozesse lernen. Immerhin.

Nur richtig eingesetzt kann Kompost die Bodenqualität verbessern oder als Pflanzendünger fungieren.

Dafür sei es wichtig, sich vorab gut über Kompostierung zu informieren, betont Römer und empfiehlt die »Kompostfibel«  des UBA. Auch müsse man sich gut überlegen, wo der selbstproduzierte Kompost am Ende Anwendung findet. Nur richtig eingesetzt kann Kompost die Bodenqualität verbessern oder als Pflanzendünger fungieren.

Die wichtigsten Fragen im Überblick

Wie haben wir getestet?

Auf dem Markt werden sehr unterschiedliche Geräte als »Küchenkomposter« beworben. Um die verschiedenen Methoden zu testen, landeten meine Speiseabfälle zwei Monate lang in einer Wurmkiste, einem Bokashi-Eimer und einem Elektrokomposter. Jedes Modell sollte auf seine Art das Bestmögliche aus den Küchenabfällen herausholen. Was in die Geräte hineindarf, variiert jedoch genauso sehr wie das, was am Ende dabei herauskommt.

Wie funktioniert das jeweilige Gerät? Wie lange dauert es, bis ich das Endprodukt verwenden kann? Stinkt die Küche, wenn man dort kompostiert? Lohnen sich Aufwand und Preis für das Ergebnis? Um diese Fragen zu beantworten, habe ich einiges über Kompostierung gelernt, bislang unentdeckte Hemmungen überwunden und sehr, sehr viel Gemüse gegessen.

Der Elektrokomposter
Testmodell: »Lomi Classic« von Pela (etwa 599 Euro)

Deckel auf, Müll rein – und nach wenigen Stunden Erde herausnehmen. Der hier getestete »Lomi« verspricht Kompostierung auf Knopfdruck. Ist das etwas zu dick aufgetragen oder tatsächlich nützlich?

Der Bokashi-Eimer
Testmodell: »Sensei« von Jewel (etwa 79,90 Euro)

In diesem Eimer wird fermentiert. Wie hilfreich fermentierte Essensreste beim Gärtnern am Ende sind, darüber wird noch geforscht und gestritten. Eine Fan-Community gibt es jedoch bereits seit den Achtzigerjahren.

Die Wurmkiste
Testmodell: die »Kleine Wurmkiste« von »Wurmkiste.at« (etwa 139 Euro)

Hund und Katze war gestern. Wie wäre es mit Würmern als Haustiere? In einer Kiste zersetzen sie Biomüll zu Pflanzendünger. Das dauert eine Weile – kommt der natürlichen Kompostierung allerdings am nächsten.

Elektrische Komposter für die Küche – der Lomi Classic von Pela

Der Lomi Classic von Pela ist sehr groß und schwer

Der Lomi Classic von Pela ist sehr groß und schwer

Foto: Veronika Silberg / DER SPIEGEL

Deckel auf, Müll rein und auf den grünen Knopf drücken: Das Prinzip eines »Elektrokomposters« ist verdächtig simpel, die Illusion eines vermeintlichen Kreislaufsystems perfekt. Der Lomi besteht aus weißem Kunststoff und ist etwas größer als eine handelsübliche Heißluftfritteuse. Er verspricht Käuferinnen und Käufern, dass sie mit ihm weniger Müll produzieren. So ganz stimmt das selbstverständlich nicht, denn es entsteht dieselbe Menge Müll, egal ob man so ein Gerät für etwa 600 Euro gekauft hat oder nicht. Der Abfall verschwindet lediglich in einem klinisch weißen Designbehälter statt in der Tonne. Ist das die Zukunft?

Im ersten Moment übt der Prozess tatsächlich einen gewissen Reiz auf mich aus. Keine suppenden Biomüllbeutel, um die sich Fruchtfliegen oder Schlimmeres scharen. Kein Gestank. So ziemlich jeden biologischen Abfall, bestimmte Bioplastiksorten sowie Papier kann man in den Lomi hineinwerfen und über Nacht verarbeiten. Je nach Intensitätsstufe dauert das zwischen vier und acht Stunden.

Am Ende riecht es leicht nach angebranntem Gemüse, und der Raum ist minimal aufgeheizt. Das Ergebnis ist braun, staubig und leicht stückig. Humus? Kompost? Eher nein. Zu den technischen Details des Geräts kann mich Recyclingexperte Römer zwar nicht beraten, er bezweifelt jedoch, dass es sich hier um »Kompostierung« handelt.

»Lomi-Erde« auf Knopfdruck
»Lomi-Erde« auf Knopfdruck

»Lomi-Erde« auf Knopfdruck

Foto: Veronika Silberg / DER SPIEGEL / Veronika Silberg / DER SPIEGEL

Zwar versuchen die Geräte, den Prozess des Kompostierens nachzuahmen und künstlich zu beschleunigen. Sie trocknen, erhitzen und zerkleinern. Doch auch der Hersteller selbst nennt das Endprodukt nicht Humus, sondern »Lomi-Erde«. Die könne man zur weiteren Kompostierung in die heimische Zimmerpflanze , den Garten oder die Biotonne streuen. Im Grunde handelt es sich also wohl um eine Art Zwischenprodukt, dessen Bestandteile im Boden dann weiter abgebaut werden können. Die »Lomi-Erde« sei voller Nährstoffe, verspricht das Unternehmen.

Das ist bestimmt nicht falsch, schließlich habe ich vor allem organische Abfälle in das Gerät geworfen. Auch hier gilt allerdings: Viele Nährstoffe helfen nicht unbedingt viel. Ob das nun genau die richtige Zusammensetzung ist, um meine Balkontomaten zu düngen? Fraglich.

Pela bewirbt sein Produkt derweil sehr überschwänglich. In der passenden App kann man tracken, wie viel Müll man »vermieden« hat, und Belohnungspunkte sammeln. Auch der Slogan »Verwandle dein Zuhause in eine Klima-Lösung« dürfte etwas hochgegriffen sein. Wissenschaftliche Belege lassen sich bislang nicht finden. Der Hersteller verweist auf den Bericht einer Consultingfirma  und rechnet vor, wie so ein Gerät den persönlichen CO₂-Fußabdruck reduzieren könne. So ganz überzeugt mich diese Rechnung nicht, zumal einige Bedingungen an die vermeintlich bessere CO₂-Bilanz geknüpft sind: etwa die Verwendung von Ökostrom und eine Nutzung der gesamten »Lomi-Erde«.

Dass auch aus Abfall noch Energie entstehen kann, wird nicht berücksichtigt. Zudem bezieht sich der Bericht nur auf die USA.

Top: Küchenabfälle verschwinden schnell, einfach und sauber im Lomi. So ziemlich alles lässt sich hineinwerfen.

Flop: Das Gerät ist relativ groß und schwer. Ein Kreislauf kommt nicht zustande, von »Kompostierung« kann nur bedingt die Rede sein. Ganz im Gegenteil: Das System suggeriert eine vermeintlich einfache Lösung und vermittelt eine falsche Vorstellung davon, wie Kompostierung funktioniert. Auch der Preis hat es in sich.

Bokashi-Eimer – Der Sensei von Juwel

Der Bokashi-Eimer Sensei von Juwel

Der Bokashi-Eimer Sensei von Juwel

Foto: Veronika Silberg / DER SPIEGEL

Ich drehe den Hahn auf, und eine bräunliche Flüssigkeit tropft aus dem geschlossenen Eimer. Nach Rosen riecht sie nicht. Der »Kompost-Saft« wird unter Bokashi-Fans als Wunderdünger gefeiert. Mit Kompost hat er streng genommen jedoch wenig zu tun: Im Bokashi-Eimer findet keine Kompostierung statt, sondern Fermentation.

Die Abfälle kommen in einen luftdichten Eimer. Hinein darf fast alles, auch Fisch und Fleisch. Ausgenommen sind lediglich große Knochen, Papier und Flüssigkeiten. Mithilfe eines dichten Deckels wird alles zusammengepresst und so der Sauerstoff aus dem Eimer gedrückt. Die Mikroorganismen im Abfall machen sich an die Arbeit. So werden etwa bestimmte Kohlenhydrate in Milchsäure umgewandelt. Bei der Fermentation entweichende Flüssigkeit läuft durch ein Sieb und muss regelmäßig abgezapft werden.

Die Idee, seinen Biomüll zu fermentieren, entwickelte in den Achtzigerjahren der japanische Gartenbauprofessor Higa Teruo. Um das Ergebnis zu verbessern, mischte er zudem »Effektive Mikroorganismen« (EM) bei. Deren Wirkung ist allerdings wissenschaftlich umstritten (siehe Kasten).

Was können Effektive Mikroorganismen (EM)?

Zum Bokashieren werden in der Regel Effektive Mikroorganismen (EM) empfohlen oder mitgeliefert. Die kommerzielle Mikrobenmischung soll »energiereiche Stoffe« produzieren. Ein Hersteller verspricht  etwa »Enzyme, Vitamine und Antioxidantien, die regenerative Prozesse anregen«. Online oder bei EM-Stammtischen findet sich eine große Anhängerschaft des vermeintlichen Wundermittels.

Die Wirkung der Mikrobenmischung ist jedoch umstritten. Aus wissenschaftlicher Sicht konnte der Nutzen bislang nicht belegt werden. Versuchsreihen wie etwa eine vierjährige Feldstudie in der Schweiz  zeigten kaum Ergebnisse. Erkennbare Effekte sind bisherigen Erkenntnissen zufolge eher das Resultat des beigemischten Nährsubstrats  (meist aus Melasse, also Zucker bestehend).

Um die Fermentation zu begünstigen, darf keine Luft in den Bokashi. Daher ist der Prozess von Wartezeiten geprägt. Der Eimer kann nicht einfach jeden Tag befüllt werden. Erst nach fünf bis sechs Wochen sind Apfelbutzen und Zwiebelschalen fermentiert.

Das Ergebnis sieht nicht nach Humus aus. Die Einzelteile sind als solche deutlich erkennbar. Erst beim Untermischen in Erde werden die Reste kompostiert und sorgen für einen nährstoffreicheren Boden. Unverdünnt sollten weder Saft noch Fermentiertes eingesetzt werden, da beides einen zu hohen Säuregehalt aufweist und so den pH-Wert des Bodens stört.

Bringt das was? Das Bokashi-Ergebnis soll als eine Art Kompostbeschleuniger fungieren. Um Humus oder Kompost handelt es sich jedoch nicht. Aktuell ist die Studienlage zu Bokashis noch dünn. In einigen Fällen konnten positive Düngeergebnisse  beobachtet werden. Das zugrundeliegende Konzept der Effektiven Mikroorganismen und die Vermarktung als Wundermittel werden allerdings stark angezweifelt.

Der Bokashi-Eimer ist innerhalb von fünf Minuten zusammengesteckt und befüllt
Der Bokashi-Eimer ist innerhalb von fünf Minuten zusammengesteckt und befüllt

Der Bokashi-Eimer ist innerhalb von fünf Minuten zusammengesteckt und befüllt

Top: Bokashi-Eimer sind schnell und einfach angesetzt. Da bildet auch das getestete Modell von Jewel für etwa 80 Euro keine Ausnahme. Regeln gibt es kaum. Einfach die Wartezeiten einhalten und keine Luft an die Essensreste lassen.

Flop: Um sie regelmäßig zu nutzen, benötigt man eigentlich zwei Eimer. Das ist teuer und beansprucht viel Platz. Der Nutzen von Bokashi-Eimern wird regelmäßig angezweifelt. Im Prozess entstehen zudem geringe Mengen klimaschädlicher Gase, etwa Methan und Kohlenstoffmonoxid.

Die »Kleine Wurmkiste« von Wurmkiste.at

Biologische Abbauhelfer bei der Arbeit

Biologische Abbauhelfer bei der Arbeit

Foto: DER SPIEGEL

Im Vergleich zum Elektrokomposter ist eine Wurmkiste kein Küchengerät. Das merke ich schnell. Hier ziehen Lebewesen bei mir ein. Schon am ersten Morgen begrüßt mich ein kleiner Ausreißer auf dem Küchenboden. Das sei normal, ist in der Anleitung nachzulesen. In den ersten zwei Tagen seien die Würmer noch orientierungslos. Mit Substrat werden sie in die nach Anleitung selbst zusammengezimmerte Fichtenholzkiste gestreut.

Das 40-seitige Infoheftchen versorgt frisch gebackene Wurmeltern mit zahlreichen Regeln und Tipps. Nicht alles passt in den Ernährungsplan der neuen Mitbewürmer. Sie sind mit Rohkostveganern zu vergleichen. In die Wurmkiste dürfen rohe Obst-, Gemüse- und Pflanzenreste – ohne Schimmel. Auch Kaffeesatz ist beliebt. Die tägliche Futtermenge sollte anfangs etwa einhundert Gramm betragen, kleine Pappstückchen zur Auflockerung inklusive. Auch Feuchtigkeits- und Säuregehalt gilt es im Blick zu behalten.

Zunächst erschien mir die Wurmhaltung schrecklich kompliziert. In der Praxis sind die Würmer jedoch relativ robust. Riecht es nach Waldboden, geht es den Tieren gut. Die Futtermenge lässt sich nach Gefühl zugeben, und es wird schnell zur morgendlichen Routine, ihnen Kaffeesatz und Obstschalen zu überlassen. In den Ferien kann ich die Tiere bis zu drei Wochen allein lassen.

Nachdem ich erste Ekelgefühle überwunden habe, schließe ich meine Mitbewohner schnell ins Herz. Und mit ihnen das komplexe Ökosystem, das in der kleinen Kiste entsteht. Genügsam verspeisen die geringelten Rohkostveganer kleine Mengen an Gemüseresten und Obststücken. Milben, Pilze und Bakterien stehen ihnen zur Seite. Allerdings lebe ich nach mehreren Monaten noch immer in der ständigen Angst, mir Fruchtfliegen einzufangen oder meinen Würmern versehentlich doch zu schaden – etwa durch falsche Ernährung. Schiefgehen kann immer noch eine Menge.

Übrigens: Auf seiner Website verkauft der Hersteller die Wurmkiste für 139 Euro, auf Amazon wird sie teurer angeboten.

»Wenn sie jetzt wochenlang Wurmexkremente herstellen, aber am Ende nichts damit anfangen können – tja, dann haben sie eben Wurmexkremente hergestellt. Sonst aber eigentlich nichts.«

Felix Römer, Abfallexperte beim Umweltbundesamt

Felix Römer vom UBA hält Wurmkisten generell für eine vielversprechende Idee. Gerade für Kinder, die damit mehr über Kompostierung lernen können. Einen ökologischen Nutzen habe die Kiste jedoch nur, wenn das Ergebnis – der Humus – auch eingesetzt werde. »Wenn sie jetzt wochenlang Wurmexkremente herstellen, aber am Ende nichts damit anfangen können – tja, dann haben sie eben Wurmexkremente hergestellt. Sonst aber eigentlich nichts.«

Top: Richtig eingesetzt ist der Wurmkompost ein nützlicher Dünger, der zur Bodenbeständigkeit beitragen kann. Die Beschäftigung mit der Wurmkiste ist zudem lehrreich – was das Konzept der Kompostierung betrifft, aber auch was mich selbst betrifft. Es bedarf Zeit, Achtsamkeit und der richtigen Balance an Feuchtigkeit und Nährstoffen.

Flop: Leider ist die nachhaltigste auch die aufwendigste Methode. Die Kompostierung in der Wurmkiste dauert mindestens sechs Monate. Zudem sind Würmer kleine Haustiere – sie müssen gehegt und gepflegt werden.

Fazit

»Ich finde es toll, wenn sich Bürgerinnen und Bürger mit der Behandlung von Bioabfällen beschäftigen und eine Wertschätzung für solche Prozesse entwickeln«, sagt Abfallexperte Römer. Heimkompostierung sei allerdings eher eine Ergänzung zur Mülltrennung, kein Ersatz.

Wirft man seine Küchenabfälle in eine Biomülltonne, können sie weiterverarbeitet werden – beispielsweise zu Biogas oder Kompost. Kompost sei etwa ein wichtiges Element im Klima- und Naturschutz, so Römer. Gerade wenn hierdurch Torf ersetzt werde, wodurch Moore geschützt werden könnten. Weiterhin könne Kompost auch synthetischen oder importierten Dünger ersetzen.

Bei der Heimkompostierung ist der Nutzen im Vergleich gering. Aber: Man spart sich Transportwege, stellt seinen eigenen Dünger her und lernt Neues über ökologische Prozesse. Die Balkonpflanzen jedoch mit Nährstoffen zu überfrachten helfe niemandem, so Römer. Ob Kompostierung sinnvoll ist, hängt demnach von den Umständen ab. Je mehr zu düngende Beete und Pflanzen, desto sinnvoller die Kompostierung.

Bokashi, Wurmkiste oder Elektrokomposter?

Wer keinen Gartenkompost anlegen kann oder möchte, kann zur Kompostierung im kleinen Stil auf eine Wurmkiste in der Küche ausweichen. Sie kommt dem natürlichen Prozess am nächsten. Wer eine kurzfristige Alternative sucht, kann seinen Biomüll auch in einen Bokashi-Eimer stecken und fermentieren – das Ergebnis ist allerdings kein Kompost, der Nutzen geringer.

Auch die dritte Möglichkeit, Elektrokomposter, kompostieren streng genommen nicht. Wer für mehrere Hundert Euro seinen Biomüll per Knopfdruck verschwinden lassen möchte, ist mit Geräten wie dem »Lomi« gut bedient. Genauer hinterfragen, wie ökologisch sinnvoll das ist, sollte man vermutlich nicht. Besser, als alles in den Restmüll zu werfen, ist es mitunter aber schon – vielleicht – unter ganz bestimmten Bedingungen.

Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests