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Küchen-Gadgets Last-Minute-Geschenke für Hobbyköchinnen und Hobbyköche

Mit einem Präsent für die Küche liegt man bei vielen Menschen richtig. Aber was fehlt noch? Viele deutsche Küchen sind doch schon super sortiert. Wir hätten da ein paar Ideen.
Herausforderung gut ausgestattete Küche: Es ist nicht leicht, Geschenke für ambitionierte Hobbyköche und Hobbyköchinnen zu finden

Herausforderung gut ausgestattete Küche: Es ist nicht leicht, Geschenke für ambitionierte Hobbyköche und Hobbyköchinnen zu finden

Foto: apomares / Getty Images

Viele deutsche Küchen sind hervorragend ausgestattet. Da ist es nicht leicht, zu Weihnachten etwas Neues zu finden. Etwas, das man einer ambitionierten Hobbyköchin oder einem Hobbykoch schenken kann. Etwas, dass sie oder er noch nicht hat und womöglich gar nicht kennt. Und vor allem etwas, das nach Neujahr nicht gleich bei Ebay landet. Aber keine Sorge: Wir haben ein paar heiße Tipps.

Solis Combi-Grill 3-in-1 für Raclette und Fondue

Foto: SOLIS of Switzerland

Welche Speisen kommen an Heiligabend am häufigsten auf deutsche Esstische? Laut einer Statista-Umfrage zu den beliebtesten Weihnachtsessen  führt mit 36 Prozent ein Klassiker: Würstchen mit Kartoffelsalat. Es folgen Ente (27 Prozent), Raclette (23 Prozent), Gans (20 Prozent), Fisch (16 Prozent) und Fondue (14 Prozent).

Drei dieser fünf Gerichte sind vor allem deshalb so beliebt, weil man sie am Nachmittag komplett vorbereiten kann. Nach der Bescherung muss also niemand mehr lange in der Küche herumstehen. In meinem Umfeld haben auch deshalb Raclette und Fondue die Nase vorn. Oft fällt es aber schwer, sich auf eines der beiden Langzeitessen mit Erlebnischarakter zu einigen. Schön, dass man auch beides gleichzeitig haben kann.

Einige Hersteller kombinieren die Zubereitungshilfen für Raclette und Fondue in nur einem Gerät, sodass der Rest der festlichen Tafel für zahlreiche Zutatenschüsselchen frei ist. Bei diesen Hybriden steht das Töpfchen für Brühe oder Fonduefett stets in der Mitte, manchmal allerdings einfach ohne Sicherung auf der oberen Bratplatte. Das kann bei der Verbindung von heißem Öl und coolen Drinks zu einem jähen Ende des Heiligen Abends im Krankenwagen führen.

Ein Paradebeispiel für solides Design und robuste Ausführung habe ich bei einem Spieleabend im Herbst mit Fondue-Raclette kennengelernt. Beim Combi-Grill des Schweizer Herstellers Solis steht der Fonduetopf felsenfest in einer Aussparung der Bratplatte, seine Heizung und die Heizspiralen des Raclettes sind getrennt regelbar.

Nach einer Viertelstunde auf Volllast schmilzt der Käse im Pfännchen in Windeseile. Zugleich ist die obere Platte so heiß, dass Würstchen, Speck und Pilze rasch richtig kross werden – aber auch versehentlich dort abgelegte Plastikschaber vom Raclette ansengen. Die Power der Fondue-Heizung lässt selbst bei sechs voll bestückten Gabeln die Brühe schmurgeln. Schön: Fast alle Teile dürfen am Ende in die Spülmaschine.

Für acht hungrige Mäuler ist der Solis entgegen den Werbeversprechen allerdings nicht geeignet. Der Topf fasst zwar theoretisch 1,3 Liter, würde mit acht Spießen aber sofort überschwappen. Realistisch sind etwa 900 Milliliter Flüssigkeit, was für drei Paare knapp ausreicht. Auch der Raclette-Bereich ist mit sechs Pfännchen gut gefüllt.

Was ist das? Ein solider und schicker Hybrid aus Fondue und Raclette, der auf dem Esstisch nicht zu viel Platz beansprucht.
Wer braucht das? Alle, die auf Pfännchen und Spieße gleichermaßen stehen.
Was kostet das? Ab 220 Euro.

F. Dick Red Spirit Fleischgabel und Yanagiba Sushimesser als Tranchier-Set

Foto: Dick Messer

Ziemlich spießig sehen auch die meisten Tranchierbestecke aus, die regelmäßig den Gabentisch mit minderwertigem Stahl und billigen Kunstholzgriffen verunzieren. Andererseits braucht jeder Haushalt, in dem Sonntagsbraten am Tisch aufgeschnitten werden, so eine Kombi aus langzinkiger Gabel und möglichst scharfem Fleischmesser mit dünner Klinge. Dummerweise verschwinden die meisten dieser Sets nach dem Gebrauch bis zum nächsten Braten-Job in den Untiefen eines Küchenunterschranks. Totes Kapital.

Das muss nicht so sein, wie das von uns eigens kompilierte Traumpaar aus der Red-Spirit-Serie von der schwäbischen Messerschmiede F. Dick beweist, die vor allem im professionellen Fleisch-Umfeld beliebt ist. Von dieser Serie mit dem leuchtend roten rutschfesten Griffen im Asia-Style gibt es zu der Fleischgabel zwar auch ein passendes Tranchiermesser. Wir finden aber, dass eine Kombination aus der Gabel und dem Red Spirit Yanagiba Sushimesser eine ungleich angemessenere und passendere Wahl ist – vor allem für den ambitionierten und bereits bestens ausgestatteten Hobbykochschaffenden.

Wie bei allen japanischen Yanagiba-Messern ist auch hier die extrem scharfe Klinge einseitig geschliffen (für Rechtshänder). Das erlaubt mit ein wenig Übung eine saubere und gerade Schnittführung, die besser ist als mit herkömmlichen zweiseitig geschliffenen Schneiden. Das Messer geht selbst durch mürbe geschmortes Fleisch wie durch Butter. Der häusliche Semiprofi bekommt mit dem Yanagiba natürlich auch ein perfektes Schwert zur Sushi-Portionierung, das auch beim hauchdünnen Aufschnitt von selbst gemachtem Graved Lachs oder teurem, am Stück gekauftem Edelschinken eine gute Figur macht.

So wird das Yanagiba ganzjährig zum teuren Freund – und sein Gebieter hat wahrscheinlich ohnehin ein passendes Schärfungsgerät für Einseiter-Schneiden wie zum Beispiel einen japanischen Schleifstein oder einen Horl Rollschleifer.

Was dieses Set (Messer und Gabel müssen getrennt gekauft werden) perfekt macht: Wie bei allen guten Tranchiergabeln spreizen sich auch bei der Dick die schlanken Zinken an ihren sehr scharfen Spitzen ein wenig nach außen. Das verhindert, dass die schöne Bratenscheibe auf dem Weg zum Essteller von der Gabel rutscht und auf die gestärkte Leinentischdecke klatscht.

Was ist das? Eine formschöne und praktische Verbindung aus einer durchdachten Fleischgabel und einem japanischen Yanagiba-Messer, das neben Sushi und Graved Lachs auch den Sonntagsbraten perfekt in Scheiben schneidet.
Wer braucht das? Jeder, der ein Tranchier-Set sucht, das sich auch zwischen den Bratentagen sinnvoll nutzen lässt.
Was kostet das? Etwa 120 Euro.

Clatronic Döner-Vertikal-Multigrill

Foto: Clatronic

Auf die Frage, ob es am Weihnachtstag Gans oder Ente geben soll, gibt es eine weitere mögliche Antwort: Döner. Aber nicht der vom Imbiss, wo man ja nie weiß, welche Geheimnisse sich in den straff gepressten Fleischscheiben verbergen, sondern den selbst geschichteten Spieß. Ähnlich wie in der Schnellgastronomie rotiert das Fleisch auch beim Clatronic-Multigrill vertikal an seitlich angebrachten Heizschlangen vorbei. Dabei wird es rundherum gleichmäßig gegart. Austretendes Fett und Fleischsaft tropfen in die Auffangschale ab und können deshalb keine Stichflammen erzeugen.

Wir hatten das Gerät bei einer Grillparty laufen, um zusätzlich zu Bratwurst und Steaks auch Döner anbieten zu können. Der Clatronic hat keine Temperaturregelung, läuft also permanent auf voller Pulle. Deshalb sollte man den Spieß nicht aus den Augen lassen, die jeweiligen Außenbereiche des Fleisches werden rasch gar und kross.

Ein scharfes Messer und eine Schaufel zum Abhobeln und Sammeln der garen Schichten sind nicht dabei, dafür gibt es Zubehör zum Grillen von Hähnchen und Schaschlik. Es geht in dem recht kleinen Gerät allerdings ziemlich eng zu, selbst bei kleinen Hühnern muss man Flügel und Keulen straff zusammenbinden. (Tipp: Huhn im Backofen bei 100 Grad Celsius vorgaren und auf dem Grill zu Ende krossen.)

Weitaus besser klappt das Rösten mit den beiliegenden Schaschlikspießen, sofern diese nicht zu ausladend bestückt sind und die Brennstäbe nicht berühren. Eine trickreiche Zahnradkonstruktion lässt die Schaschliks beim Kreisen um die Brenner zusätzlich rotieren, sodass sie gleichmäßig garen.

Wunder darf man von einem Grill dieser Preisklasse nicht erwarten, aber ein paar Gyrosteller am zweiten Weihnachtstag für den erweiterten Familienkreis sind allemal drin. Und wenn man den Dönerbräter in der Nähe der Dunstabzugshaube platziert, riecht auch nicht die ganze Wohnung nach »Superdöner 2000«.

Was ist das? Ein kleiner und recht effektiver Vertikalgrill für Döner- und Schaschlikspieße.
Wer braucht das? Jeder, der Döner oder Gyros essen will, aber das Haus dafür nicht verlassen mag.
Was kostet das? Ab etwa 45 Euro.

Caso WineCase One

Foto: Caso

Im Sommer sollten wir zu einem Porterhouse-BBQ Rotwein mitbringen. Passt besser als ein Weißer oder ein Rosé, hat aber ein erhebliches Problem: Die meisten Rotweine schmecken am besten, wenn man sie bei einer Temperatur zwischen 15 und 18 Grad Celsius trinkt. An einem Augustabend, an dem es erst nach Mitternacht abkühlt, ist das leichter gesagt als getan. Drinnen im Esszimmer ist das nicht besser, gelten doch heute eher 23 Grad Celsius und nicht wie früher 18 Grad Celsius als Wohlfühl-Raumtemperatur.

Sobald also die Flasche auf dem Tisch steht, erwärmt sich der Inhalt. Weinkühler oder Kühlpacks aus dem Gefrierschrank helfen nicht weiter, sie würden den Roten zu weit herunterkühlen. Das ist die Krux, vor allem bei teuren Rotweinen: Zu warm schmecken sie marmeladig und der Alkohol wird am Gaumen dominant, zu kalt werden sie plörrig. Gleiches gilt auch für körperreiche edle Weißweine, für die 13 bis 16 Grad Celsius ideal sind. Wie schön wäre es, wenn man eine Vorrichtung jenseits sündhaft teurer Weinklimaschränke hätte, die den Wein in der geöffneten Flasche direkt am Tisch oder auf der Anrichte bei konstanter Temperatur halten würde.

Genau das verspricht Caso mit seinem WineCase One. Der kompakte Ein-Flaschen-Klimatisierer soll den Wein mittels integriertem Kühlkompressor exakt auf Trinktemperatur halten – auf dem Esstisch. Das Versprechen hält er, wie wir bei einem befreundeten Weinblogger testen konnten, recht gut ein. Aber nur, wenn man die Flasche vorher bereits im Klima- oder Kühlschrank auf den Ziel-Wärmegrad temperiert hat. Die Messung mit einem in die Flasche gehängten Fleischthermometer ergab eine maximale Abweichung von etwa einem Grad Celsius nach oben oder unten.

Allerdings hat die Technik ein paar Schwächen. Zum einen dauert es weit mehr als eine Stunde, um die Ausgangstemperatur um mehr als fünf Grad Celsius abzusenken. Zudem passen bauchige Flaschen mit mehr als neun Zentimeter Durchmesser nicht in den Schacht des WineCase One, was etwa viele französische Rosés ebenso ausschließt wie manche Sekte und Champagner. Und natürlich passionierte Magnum-Trinker sowie alle, die ein zweites Fläschchen mit der gleichen Temperatur trinken wollen.

Außerdem dröhnt das Gerät ziemlich laut vor sich hin – man sollte den Weingenuss also mit lebhaften Gesprächen und einer nicht zu leisen Hintergrundmusik begleiten.

Was ist das? Ein elektrischer Weinkühler, der die Flasche am Tisch sogar in der warmen Stube auf der gewünschten Trinktemperatur hält.
Wer braucht das? Alle Weinfreunde, die ihren Rotwein bei idealen 15 bis18 Grad Celsius genießen wollen.
Was kostet das? Etwa 75 Euro.


Ergänzend zu diesen aktuellen Empfehlungen finden Sie im folgenden immer noch aktuelle Geschenkideen aus den vergangenen Jahren.

Geschenk-Empfehlungen aus den Vorjahren
  • F. Dick Schneidbrett HACCP

  • Navaris Panier-Set

  • Mannesmann Bandschlüssel

  • Momex Pizzaschieber

  • Rösle Pendelschäler

  • ESGE-Zauberstab P 200 Profi

  • Microplane Zester Reibe

  • Philips Entsafter HR1856/70

F. Dick Schneidbrett HACCP

Geselliges Essen im Kreise der Lieben ist eine tolle Sache. Allerdings müssen die Speisen vorher erst mal gekocht werden. Weil dabei jede Menge Lebensmittel zurechtgeschnitten werden, kommt neben den Messern der Schneideunterlage eine besondere Bedeutung zu. Vor allem aus küchenhygienischer Sicht, denn in der Hektik wird beim Kräuterhacken schon mal vergessen, dass auf dem Brettchen zuvor rohes Geflügel geschnitten wurde.

Daran stirbt man normalerweise nicht, aber in der Gastronomie wäre das undenkbar. Denn dort gilt weltweit das klare HACCP-Regime. Das Kürzel steht für »Hazard Analysis and Critical Control Points«, was sich frei mit »risikobasierte Gefahrenanalyse« übersetzen lässt. Teil dieses Systems ist ein klarer Farbcode für Schneidebretter. Auf den roten Unterlagen zum Beispiel wird rohes Fleisch geschnitten und sonst nichts. Blaue Bretter sind für rohen Fisch, gelbe für rohes Geflügel, grün für Obst, Gemüse und Kräuter, dunkelbraune für Gekochtes und weiße für Brot, Gebäck und Milchprodukte.

Nun kann sich nicht jeder ambitionierte Hobbykochende sechs große farbige Schneidebretter in die Küche stellen, aber zumindest zwei verschiedene Farben machen – bei konsequenter Nutzung – das heimische Kochen schon mal ein gutes Stück hygienischer. Zum Beispiel ein rotes Brett für alle rohen tierischen Produkte und eine andere beliebige Farbe für den Rest der Schnibbeleien.

Mit den Brettern von F. Dick kann man dabei nicht viel verkehrt machen, denn die sind robust, dauerhaft spülmaschinenfest und auch für echte Dickbrettbohrer ein tolles Geschenk.

Was ist das? Ein Brett fürs Leben.

Wer braucht das? Alle, die endlich mal hygienische Ordnung in ihr Schneidbrettdurcheinander bringen wollen.

Navaris Panier-Set

Obwohl ich mein Essen nicht oft vor dem Braten paniere, denke ich bei jedem Schnitzel an mein gutes altes Dreierset aus Stahlblech zurück, das mir bei einem der vielen Umzüge irgendwann abhandengekommen war. Klapprige Rechteckschüsseln, nicht ganz so »rostfrei« wie die Stanzung versprach – aber um Klassen praktischer als die Drei-Teller-Lösung, mit der ich mir seither beim Panieren die halbe Arbeitsfläche zustelle.

Vor allem als ich mal Freunden half, die ihren Kindergeburtstag mit hausgemachten Chicken-Nuggets für 15 kleine Gäste versorgen wollten. Spätestens beim dreißigsten Minischnitzelchen nahm ich mir vor, bei der nächsten Gelegenheit dieses Navaris-Panierset für Mehl, Ei und Brösel, mit praktischen Halteschienen für die Schüsseln, zu kaufen, das mir an diesem Vormittag das Leben leichter machte. Einziger Nachteil: Es ist mit einer Schalengröße von 22x15 cm für Österreicher und andere Freunde von XXL-Schnitzeln wahrscheinlich zu klein.

Aber hey – wollten wir alle nicht nächstes Jahr etwas weniger Fleisch essen?

Was ist das? Ein praktisches und vergleichsweise wenig klappriges Dreierset zum bequemen Panieren.

Wer braucht das? Alle, die häufiger als einmal im Monat ihre Speisen bebröseln.

Mannesmann Bandschlüssel

Das Schöne am Leben sind ja die kleinen Überraschungen, mit denen der Alltag immer wieder aufwartet. Als ich zum Beispiel mal mein Auto beim Schrauber meines Vertrauens abholen wollte, brachte ich ein Glas selbst eingekochte Erdbeermarmelade als Dankeschön mit. Er freute sich und wollte sie sofort probieren. Und was soll ich sagen, es war wohl ein wenig vom superklebrigen Einmachzucker in das Deckelgewinde gekommen, ich konnte das Glas partout nicht öffnen.

Daheim in der Küche hätte ich einen Gläseröffner zur Hand, aber hier? Mit einem breiten Grinsen im Gesicht nahm mir mein Gegenüber das Glas ab. Er schnappte sich ein kleines, ziemlich verschmiertes Werkzeug vom Tisch und ruckzuck war – ohne dass auch nur eine Spur von Anstrengung zu sehen war – das Glas geöffnet und der Deckel vollkommen unbeschädigt. Er murmelte irgendwas von »Ölfilterschlüssel« und machte sich mit einem breiten Schraubendreher über die Marmelade her.

Das Tool heißt offiziell übrigens »Bandschlüssel«, kostet nur ein paar Taler, und öffnet mir seitdem in meiner Küche alles, wofür die Armkraft nicht reicht – in fast jeder beliebigen Größe.

Was ist das? Ein praktisches Werkzeug für Autoschrauber und Regenrinnen-Monteure, das auch in der Küche wertvolle Dienste leisten kann.

Wer braucht das? Jeder, der sich schon immer über die Limitationen seiner Deckelöffner-Sammlung geärgert hat.

Momex Pizzaschieber

Ein Tipp für alle, die sich regelmäßig eine Pizza, einen (Flamm-)Kuchen oder ein selbst gebackenes Brot in den Ofen schieben und später heil aus dem sauheißen Rohr herausholen wollen. Nach diversen Brandblasen hatte ich mir einen vermeintlich professionellen Schieber besorgt, wie man ihn bei den Pizzaioli überall auf der Welt sieht. Mein Denkfehler: Deren Öfen sind vorne entweder offen oder lassen sich zumindest so öffnen, dass man problemlos mit dem Schieber hantieren kann.

Bei meinem heimischen Backofen aber fährt – sonst superpraktisch – die Tür mitsamt der Bleche heraus. Das ist von der Seite her gut zu bedienen – nur eben nicht mit dem langen Holzstiel des Pizzaschiebers, mit dem man ständig irgendwo hängen bleibt.

Der Momex mit dem smarten Klappgriff hat mit 25 x 30 cm eine ähnlich große Fläche, ist aber durch die hintere Schrägung praktischer. Pizza & Co. lassen sich damit viel sicherer aufnehmen. Zusätzlich sorgen flache Kanten dafür, dass die Schaufel problemlos unter den Teig kommt.

Das alles schiebt diesen Schieber ein paar Plätze nach oben auf unserer kulinarischen Weihnachtswunschliste.

Was ist das? Ein sicherer und handlicher Schieber für Pizzen, Kuchen und andere Backwaren.

Wer braucht das? Jeder, der sich beim Ausleben des Backwahns keine Brandverletzungen zufügen möchte.

Rösle Pendelschäler

Winterzeit ist Rübenzeit. Je kälter draußen der Wind pfeift, umso mehr Gemüse, Obst oder Kürbisse wollen geschält werden. Damit das flott von der Hand geht, selbige weder erlahmt noch verletzt wird und am Ende nur so viel abkommt wie in unserer Nachhaltigkeitsküche nötig, gibt es eine riesige Auswahl von scharfen Helferchen. Das fängt beim kleinen Küchenmesser an, oft mit geschwungener Klinge, und geht über Plastikgriffschäler mit geraden Messern oder v-förmigen Klingenhaltern bis zu (oftmals eher in den Augen des Designers) »ergonomischen« Bauarten.

Ich selbst komme seit Jahrzehnten am besten mit Pendelschälern zurecht – hier ist das Messer in Griffrichtung flexibel befestigt und passt sich dem jeweiligen Schälgut perfekt an. Und weil diese Messer bei häufigem Gebrauch (und Reinigung in der Spülmaschine) auch mal stumpf werden, habe ich am liebsten Pendelschäler von Rösle oder WMF in meiner Küche im Einsatz. Für die kann man nämlich halbwegs preiswert (circa acht Euro) Ersatzmesser nachkaufen, die sich mit einem kleinen Schraubendreher ganz einfach wechseln lassen.

Preislich schenken sich die beiden Marken hier nicht viel. Sie sind jeweils beidhändig benutzbar, allerdings gibt es vom Rösle auch ein spezielles Modell für Linkshänder.

Was ist das? Ein sehr genau einsetzbarer Schäler, der wenig essbaren Abfall erzeugt.

Wer braucht das? Jeder, der mit dieser Schälerform klarkommt.

ESGE-Zauberstab P 200 Profi

Nachdem die Vorzüge des ESGE-Stabmixers für alle Topfrührer vom Heimwerker bis zum Superprofi überall erläutert wurden, stand so ein Zauberstab tatsächlich auf meiner ganz privaten Wunschliste. Nach mehr als einem Jahrzehnt treuer Dienste hat mein alter Stab nämlich so langsam schlapp gemacht. Vielleicht einfach ein paar Hundert Mal zu oft mit der Achse auf irgendeinen Rührtopf gehauen, um das Gemixte vom Stabkopf abzustoßen? Sogar meine Zerlegung samt Wiederzusammenbau und zugegebenermaßen ziemlich hässlicher Klebebandfixierung des Griffs hat das Teil überlebt – geschicktere Heimwerker als ich hätten das Gerät wahrscheinlich sogar richtig reparieren können.

Egal, für mich ist das eine gute Gelegenheit, auf den »P 200 Profi« aufzurüsten. Der hat zwar nicht den ganz langen Stab wie der »G 350 Gastro Max« (39 Zentimeter Eintauchtiefe; 22.000 Umdrehungen pro Minute (U/min)), ist mit 29 Zentimetern und 17.500 U/min aber mehr als potent genug und hat ebenfalls das sichere und effiziente Spiralnetzkabel.

Außerdem kann das fast 100 Euro teurere Gerät für Großgastronomen in der Heimküche ganz schön unhandlich sein. Wer den nicht minder robusten P 200 verschenken will, sollte bedenken, dass der nur mit den drei Mixaufsätzen kommt, das restliche Zubehör vom Becher bis zur »Zauberette« (Raspler/Slicer) ist nicht dabei. Macht nichts, denn das Teil zaubert auch so jedem Intensivkocher ein weihnachtliches Lächeln ins Gesicht.

Was ist das? Der wahrscheinlich beste und robusteste Stabmixer der Welt, der noch halbwegs erschwinglich ist.

Wer braucht das? Alle, die in ihrer Küche gern und oft mal »Mixen Possible« nachspielen.

Microplane Zester Reibe

Manchmal braucht man eher einen handlichen Reibe-Spezialisten statt eines Multifunktionsturms. Und weil in der Küche seit jeher das hauchfeine, superscharfe Reiben von Zesten, Schokolade, Zimt, Ingwer, Chilischoten, Muskatnüssen und Parmesan »just in time« und aus dem Handgelenk blitzschnell abrufbar sein soll, war der Microplane Zester das erste dieser US-Gadgets, das man in deutschen Profiküchen sah.

Das patentierte Photo-Etching-Verfahren erzeugt rasierklingenscharfe Reibemesserchen, die erstaunlich lange scharf bleiben, solange man sie nicht in der Spülmaschine reinigt. Die 20 Euro sind also richtig gut angelegt – und wenn man noch einen kleinen Wintertrüffel dazu schenkt, reibt einem der Beschenkte mit etwas Glück zur Vorspeise am Weihnachtsesstisch gleich ein paar hauchfeine Zesten davon über die Heiligabend-Pastinakencremesuppe.

Was ist das? Eine schmale, sehr handliche und unglaublich scharfe Reibe.

Wer braucht das? Jeder, der mal schnell etwas Zitronenschale oder Muskat ins Essen reiben will.

Philips Entsafter HR1856/70

Klar, nach dem Fest ist immer auch vor dem Fest. Aber nach Weihnachten mit seinen toxischen Verlockungen von Glühwein über Vanillekipferl bis hin zur fetten Festtagsgans liegt bei vielen Menschen oft eine Phase, in der sie die ganzen ungesunden Moleküle schnellstens wieder aus dem Körper spülen wollen. Dabei halfen allerlei Detox-Produkte der Nahrungsergänzungsmittelindustrie. Behaupten zumindest deren Hersteller.

Ich dagegen behaupte: Jeden Tag 1,5 bis 2 Kilo frisches Gemüse helfen viel besser und natürlicher. Das kriegt natürlich niemand runter, weswegen sich ein Gerät auf dem weihnachtlichen Gabentisch richtig gut macht, das uns all die Wurzeln, Selleriestangen, Brennesselbündel, Rüben, Ingwer- und Kurkuma-Stücke, Fenchelknollen und Apfelspalten ratzfatz in einen genussvoll trinkbaren Saft verwandelt.

Hardcore-Rohkostler behaupten zwar, die Pflanzen würden in so einem einfachen Zentrifugal-Juicer wie dem Philips HR1856/70 beim Entsaften zu stark erhitzt. Ich kann dazu nur sagen: Mein Gemüse kommt direkt aus dem Kühlschrank in den Juicer, und der Saft, der seitlich aus der Tülle strömt, ist alles andere als zu warm.

Für eine Großfamilie oder WG ist dieses Gerät definitiv zu klein, bei diesen Mengen braucht es unbedingt einen breiteren Einfüllschacht, in dem auch mal ein kleinerer Apfel ohne zu stocken in die Highspeed-Saftreibe rutscht. Aber für zwei bis drei Leute, die sich ab und zu mal etwas richtig Gesundes gönnen wollen, ist das Gerät perfekt geeignet, nicht zu teuer – und es lässt mit seiner ultrakompakten Bauart auch noch genug Platz in der Küchenzeile. Für Keksdosen zum Beispiel.

Was ist das? Ein kompakter und nicht zu lauter Entsafter auch für härtere Gemüse- und Obstsorten.

Wer braucht das? Wer zum Entgiften jeden Tag zwei Kilo rohes Gemüse und Obst wegfuttert, kann sich das Geld sparen.

Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests