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Hybridtaschen im Test Verwandlungskünstler für Rad und Rücken

Gepäckträgertasche oder Rucksack? Beides! Wir haben sechs Hybridmodelle getestet, die aufs Rad und auf den Rücken passen.
Rucksack und Gepäckträgertasche in einem: Die Hersteller haben sehr unterschiedliche Systeme, aber viele funktionieren gut

Rucksack und Gepäckträgertasche in einem: Die Hersteller haben sehr unterschiedliche Systeme, aber viele funktionieren gut

Foto: Thule

Eine Gattung von Transporttaschen für Radfahrerinnen und Radfahrer kommt aktuell in Mode, hat aber noch keinen einheitlichen Namen: »Hybride Gepäckträgertasche« heißt es bei einem Hersteller, »Fahrrad Rucksack« bei einem anderen. Gemeint sind Gepäckträgertaschen, die auch als Rucksack getragen werden können. Oder eben Rucksäcke, die sich auch am Gepäckträger einhängen lassen.

Dieser Text enthält sogenannte Affiliate-Links, über die der Verlag, aber nie der Autor individuell, bei Verkäufen eine geringe Provision vom Händler erhält.

Die Anbieter verfolgen unterschiedliche Ansätze bei der Verwandlung der Taschen. Die Herausforderungen sind, die Gepäckträgerhalter beim Einsatz als Rucksack so verschwinden zu lassen, dass sie nicht am Rücken stören, und die Schultergurte in den Griff zu bekommen, wenn die Tasche am Fahrrad hängt.

Wir haben sechs Modelle bei täglichen Fahrten zur Arbeit, zum Einkauf und zum Sport getestet, manchmal sind wir auch in Regenschauer geraten. Dann kommt es nicht nur darauf an, ob die Tasche regendicht ist – sondern auch darauf, ob die Rucksackträger nass oder schmutzig werden können.

Die Hybridtaschen eignen sich hauptsächlich für die Stadt. Sie haben alle ein integriertes Laptopfach, das sich teils entnehmen lässt. Ich nutze so einen Rucksack aber auch für Fotoprojekte in der Natur: Die schwere Kameraausrüstung kommt erst an den Gepäckträger, nach dem Abstellen des Rades aber auf den Rücken.

Solche Hybridtaschen erfordern jedoch immer Kompromisse. Sie sind schwerer als Fahrradrucksäcke und Gepäckträgertaschen. Die Funktionalität ist zudem teilweise eingeschränkt: Hüftgurte fehlen, gelegentlich auch Brustgurte, oft gibt es keine Möglichkeit, die Modelle am Gepäckträger gegen Verschwenken zu sichern.

Fazit

Das beste Gesamtpaket aus Flexibilität, Komfort und Robustheit bekommt man bei Ortlieb mit dem Vario PS. Hier ist für beide Einsatzzwecke alles dabei. Und das bei bester Verarbeitung. Schön ist allerdings anders, finde ich. Da ist man mit dem Vaude CityGo Bike, dem Deuter Xberg 25 oder dem Paramount Hybrid von Thule schicker unterwegs und muss nur kleine Abstriche machen beim Einsatz als Rucksack oder Gepäckträgertasche.

Wer weniger Geld ausgeben möchte, macht mit der cleveren B’Twin Doppelfahrradtasche von Decathlon oder dem Basil Soho Nordlicht nichts verkehrt – muss aber damit leben, dass bei beiden Modellen die Rucksackgurte bei Fahrten im Regen nass werden können.

Diese Rucksäcke für den Gepäckträger haben wir getestet:

  • Deuter Xberg 25

  • Vaude CityGo Bike 23 II

  • Basil Soho Fahrradrucksack Nordlicht

  • Ortlieb Hybrid Vario

  • Thule Paramount Hybrid Pannier 26L

  • B’Twin Doppel-Fahrradtasche-Rucksack 27 Liter


Deuter Xberg 25

Deuter Xberg 25: Großes Helmfach, stabile Halterung

Deuter Xberg 25: Großes Helmfach, stabile Halterung

Foto: Markus Linden

Der Xberg 25 fasst nicht nur die namensgebenden 25 Liter, sondern kann über den Rollverschluss um bis zu fünf Liter Volumen erweitert werden. Die Schnalle am Verschluss wird nur eingeschoben, das ist ausreichend stabil und geht schnell.

Ebenso unkompliziert ist die Umwandlung vom Rucksack zur Gepäckträgertasche. Man löst zwei Druckknöpfe, klappt die untere Hälfte des stabilen Rückens nach oben und befestigt sie an anderen Druckknöpfen. Die Rucksackträger schiebt man unter, sie müssen nicht speziell gefaltet werden. Meist passt es sofort.

Deuter verwendet ein eigenes Haltesystem für den Gepäckträger. Es ähnelt denen von Vaude sowie Ortlieb. Die zwei Greifer können verschoben werden, um das System an den Gepäckträger anzupassen, für dünnere Rohre liegen Adapter bei. Ein Arm für die Stabilisierung unten fehlt aber.

Auch beim Einsatz als Rucksack fehlt etwas: Es gibt weder einen Brust- noch einen Hüftgurt. Für längere Wanderungen ist der XBerg 25 also weniger geeignet. Insgesamt ist das Modell mit 1530 Gramm Gewicht eher schwer. Dank der gepolsterten Träger und der Rückenpolsterung trägt er sich aber gut, auch mit schwerer Ladung. Der Helm passt in das Frontfach, kleine Gegenstände in ein seitliches Fach mit Reißverschluss. Auch auf der anderen Seite gibt es einen Reißverschluss, hinter dem sich eine Kunststoffhülle verbirgt. Der XBerg 25 ist nämlich nur wasserfest, aber mit der Hülle auch wasserdicht.

Innen gibt es ein gepolstertes Fach für Laptops (bis 16 Zoll Bildschirmdiagonale), ein weiteres für ein Tablet und eines ohne Polsterung für Kleinkram. Dieses Inlay kann komplett entnommen werden.

Das gefällt: Er ist einfach praktisch: Alles funktioniert ohne Umstände.

Das weniger: Das Modell ist schwerer als andere, ein Brustgurt würde es als Rucksack bequemer machen.

Für wen sich der XBerg 25 eignet: Vor allem für Pendler, die zum Büro und beim Einkaufen Wege zu Fuß und mit dem Rad zurücklegen müssen.


Vaude CityGo Bike 23 II

Der CityGo Bike 23 sitzt mit Vaudes Gepäckträgerhalterung sicher am Rad. Die Gurte sind geschützt hinter einem Reißverschluss auf der Rückseite.

Der CityGo Bike 23 sitzt mit Vaudes Gepäckträgerhalterung sicher am Rad. Die Gurte sind geschützt hinter einem Reißverschluss auf der Rückseite.

Foto: Markus Linden

Der CityGo Bike 23 II versteckt sein Doppelleben gut: Als Rucksack und auch als Gepäckträgertasche sieht man ihm sein zweites Ich nicht an. Das funktioniert mit einer großen Tasche hinter den Rucksackträgern, die eine weitere Schicht mit der Gepäckträgerhalterung enthält. Man zieht sie heraus und fixiert sie mit einem Reißverschluss. Die Rucksackträger verschwinden dahinter und sind gut geschützt gegen Verschmutzungen und Nässe. Im Test fällt jedoch negativ auf, dass dort auch die Trageschlaufe oben verschwindet. Als Gepäckträgertasche lässt sich der CityGo kaum mit einer Hand tragen.

Der Umbau zum Rucksack ist aber ebenso einfach: Man löst den Reißverschluss und schiebt die Gepäckträgerschicht oben hinter die Träger. Ein Klettverschluss sorgt für einen sauberen Abschluss. Das ist mit etwas Übung schnell erledigt, weder die Schultergurte noch der Gepäckträgerhalter stören, wenn man sie nicht benötigt. Im Test empfand ich die Schultergurte jedoch im Vergleich als eher schmal und nur wenig gepolstert.

Vaude setzt die Eigenentwicklung QMS 2.0 ein, um die Tasche am Gepäckträger zu befestigen. So sitzt sie ebenso stabil wie alle Vaude-Gepäckträgertaschen und lässt sich mit einem kleinen Vorhängeschloss (nicht im Lieferumfang) am Träger sichern. Für die Fixierung unten gibt es ein kleines Klettband, das die Tasche am Ausschwenken hindert.

Innen befinden sich ein gepolstertes Laptopfach und einige kleine Fächer. Außen gibt es eine kleine, nicht gepolsterte Tasche sowie einen Einschub für eine Trinkflasche. Der CityGo hat einen Rollverschluss, kann aber zusätzlich mit einem Reißverschluss geschlossen werden. Die Tasche ist mit 1340 Gramm Gewicht eher leicht und spritzwassergeschützt. Vaude liefert einen Überzug für mehr Schutz vor Wasser mit.

Das gefällt: Leicht und äußerst praktisch im Alltag.

Das weniger: Die Schultergurte sind etwas schmal und nur wenig gepolstert. Als Gepäckträgertasche kaum mit einer Hand zu tragen.

Für wen sich der CityGo 23 II eignet: Vor allem für den Einsatz in der Stadt, wenn man wechselt zwischen Rad- und Fußwegen sowie Bus und Bahn.


Basil Soho Fahrradrucksack Nordlicht

Schnell verwandet: Aber die Gurte hängen außen herum

Schnell verwandet: Aber die Gurte hängen außen herum

Foto: Markus Linden

Der Soho Fahrradrucksack von Basil wirkt zunächst wie ein herkömmlicher Rucksack. Basil versteckt die Gepäckträgerhalterung hinter einem kleinen Fach mit Reißverschluss am Rücken. Darunter befindet sich Basils selbst entwickeltes System, das deutlich simpler konstruiert ist als die Halterungen von Ortlieb oder Vaude. Sie ist schlanker, sodass sie beim Einsatz des Soho als Rucksack nicht auf den Rücken der Trägerin oder des Trägers drückt. Ein Gurt, der um die Radstrebe gebunden werden kann, verhindert das Ausschwenken in Kurven.

Die beiden Schultergurte müssen beim Umbau nach vorn umgeschlagen werden, ein Druckknopf fixiert sie stramm außen an der Tasche. Der Nachteil dieses Konzepts ist offensichtlich: Die Träger werden bei Regen nass. Weniger offensichtlich ist, dass der Soho als Gepäckträgertasche so nicht mehr beladen werden kann. Erst wenn die Gurte wieder frei hängen, lässt er sich öffnen.

Der Soho ist als Rolltasche konzipiert. Er lässt sich aber oben per Reißverschluss schließen. Die gerollten Enden können per Druckknopf an den Seiten befestigt werden. Innen gibt es ein entnehmbares Notebookfach aus Neopren, das noch Fächer für ein Tablet und Kleinteile hat. Weitere Taschen gibt es nicht.

Eine Besonderheit: der an der Seite integrierte LED-Leuchstreifen, der als eine Art Notrücklicht dient. Der Lichtstreifen kann zwischen Dauer- und Blinklicht umgeschaltet werden. Das entspricht in Deutschland nicht den Vorgaben der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung – aber der LED-Streifen ersetzt auch kein Rücklicht. Er ist nur Notbehelf oder zusätzliches Leuchtelement. Sinnvoll einsetzbar ist er ohnehin nur, wenn der Soho an der linken Seite des Gepäckträgers hängt und der Leuchtstreifen nach hinten zeigt.

Als Rucksack trägt sich der Soho mit seinen gepolsterten Schultergurten und dem Brustgurt angenehm. Das wasserdichte Material wirkt hochwertig – es kann aber bei Kontakt mit harten Gegenständen schnell Kratzer bekommen. Er wiegt 1420 Gramm und liegt damit im Mittelfeld.

Das gefällt: Er trägt sich als Rucksack auch mit viel Gewicht angenehm. Das Umwandeln von Rucksack zu Gepäckträgertasche und umgekehrt ist schnell erledigt.

Das weniger: Die außen hängenden Schultergurte können nass und schmutzig werden. Mit 14 Liter Fassungsvermögen ist er eher klein.

Für wen sich der Soho Nordlicht eignet: Für den Einsatz in der Stadt auf dem Weg zur Arbeit oder zur Uni.


Ortlieb Hybrid Vario

Die Hülle umzuschlagen, gelingt nicht einhändig, ist aber mit etwas Übung schnell erledigt.

Die Hülle umzuschlagen, gelingt nicht einhändig, ist aber mit etwas Übung schnell erledigt.

Foto: Markus Linden

Der Hybrid Vario von Ortlieb macht in beiden Disziplinen eine gute Figur: Als Rucksack ist er mit gepolsterten Schultergurten, einem in der Höhe verstellbaren Brustgurt und einer guten Rückenpolsterung sehr gut ausgestattet. Einzig ein Hüftgurt fehlt, sonst wäre der Vario für lange Wanderungen einsetzbar. Aber er trägt sich angenehm, auch mit viel Gewicht.

Als Radtasche ist er ebenso komplett: Der Vario ist mit Ortliebs QuickLock-2.1-System ausgestattet, das sich flexibel und ohne Werkzeug an jeden Gepäckträger anbringen lässt.

Für die Verwandlung vom Rucksack zur Gepäckträgertasche hat sich Ortlieb eine außen angebrachte Wendehülle einfallen lassen. Sie schützt entweder die Gurte oder die Gepäckträgerhalterung. Die in die Hülle integrierte flache Tasche ist mit einem Reißverschluss versehen, aber nur im Rucksackmodus zugänglich.

In der Praxis ist das Umschlagen mit etwas Frickelei verbunden, aber relativ schnell erledigt. Wenn es geregnet hat, kommt die nasse Seite der Hülle nach innen – und könnte die Gurte befeuchten. Aber das ist kein großes Thema. Insgesamt ist die in Deutschland gefertigte Tasche rundum gut verarbeitet und auch wasserdicht. Die Gurte und auch die Umschlaghülle können ausgetauscht werden, sollten sie beschädigt sein.

Der Vario ist eine Rolltasche, die mit einem Band geschlossen wird. Im Innern gibt es ein Laptopfach plus kleinere Fächer für Zubehör. Das gesamte Elektronik-Inlay kann entnommen werden – dann steht viel Raum für Einkäufe oder Reisegepäck zur Verfügung. Die Tasche in unserem Test ist mit einem Fassungsvermögen von 26 Litern groß. Sie wiegt allerdings 1550 Gramm. Eine kleinere, rund 200 Gramm leichtere Variante mit 20 Liter Stauraum gibt es ebenfalls.

Das gefällt: Die in Deutschland produzierte Tasche ist sehr gut verarbeitet und erfordert kaum Kompromisse, weder am Rücken noch am Gepäckträger. Und sie kann repariert werden.

Das weniger: Sie ist etwas schwer.

Für wen sich die Hybrid Vario eignet: Für alle, die eine robuste Tasche und viel Stauraum für alle Fälle benötigen.


Thule Paramount Hybrid Pannier 26L

Ein sehr gut ausgestattete Tasche von Thule, die einen etwas umständlichen Gepäckträgerhalter hat.

Ein sehr gut ausgestattete Tasche von Thule, die einen etwas umständlichen Gepäckträgerhalter hat.

Foto: Markus Linden

Der schwedische Hersteller Thule setzt auf eine Platte für den Umbau: Die Rückseite der Tasche kann komplett entnommen und umgedreht werden. Auf der einen Seite befindet sich der Gepäckträgerhalter, auf der anderen die Schultergurte. Die Platte wird unten in eine Art Tasche geschoben und mit Klett fixiert, oben wird sie mit einem Reißverschluss angebracht.

Das System ist etwas umständlich. Man muss das Thule-Modell irgendwo ablegen, um es umzubauen, frei in der Luft gelingt das kaum. Dennoch gut: Die Schultergurte verschwinden beim Einsatz am Rad geschützt im Innern, als Rucksack fällt der Gepäckträgerhalter gar nicht auf. Die Gurte und auch die Rückseite des Rucksackteils sind gepolstert. Ein Brustgurt fehlt.

Der Paramount Hybrid Pannier wirkt sehr hochwertig verarbeitet und kommt mit zahlreichen Taschen und Fächern: Innen gibt es ein gepolstertes Notebookfach (bis 16 Zoll), ein weiteres für ein Tablet und kleinere Fächer für Zubehör. Außen gibt es zwei abgedichtete Taschen mit Fächern links und rechts, in die auch Wasserflaschen passen, an der Front eine ebenfalls abgedichtete Tasche für flache Gegenstände und noch eine weitere kleine Tasche im Deckel. Der Hybridrucksack ist nicht wasserdicht, sondern nur wetterfest. Am Boden ist aber in einem kleinen Fach eine wasserdichte Hülle versteckt, die sich bei Dauerregen überziehen lässt – und zudem Scheinwerferlicht reflektiert. Auch kleine Details wie Befestigungsmöglichkeiten für Klemmlichter gefallen mir gut.

Beim Einsatz am Gepäckträger kommt eine Eigenentwicklung von Thule als Halterung zum Einsatz. Die fällt angesichts der ansonsten so hochwertigen Ausstattung ab: Thule hat sich – anders als etwa Deuter, Ortlieb oder Vaude – gegen einen Schnappmechanismus entschieden, der die beiden Haltebügel am Gepäckträger automatisch verriegelt. Stattdessen müssen die Bügel per Hand geschlossen werden. Und können sich während der Fahrt lockern.

Die Tasche hat ein Fassungsvermögen von 26 Litern und ist relativ groß. Sie wiegt satte 1920 Gramm.

Das gefällt: die hochwertige Verarbeitung, die vielen Fächer und Taschen. Als Rucksack lässt sich die Tasche sehr gut tragen.

Das weniger: Die Gepäckträgerhalterung fällt hinter der sonstigen Qualität etwas zurück. Und die Tasche ist schwer.

Für wen sich der Thule Paramount Hybrid Pannier 26L eignet: Für alle, die sich nicht an dem etwas umständlichen Wechsel der Rückplatte stören und einen robusten und gleichzeitig stabilen Begleiter für Arbeitsweg und Outdoor-Abenteuer suchen.


B'’Twin Doppel-Fahrradtasche-Rucksack 27 Liter

Ein gutes Doppeltaschenkonzept – aber die Gurte können nass werden.

Ein gutes Doppeltaschenkonzept – aber die Gurte können nass werden.

Foto: Markus Linden

B’Twin ist eine Marke des Sportartikelriesen Decathlon, die Produkte sind in der Regel auch nur dort erhältlich. Für den Hybridrucksack hat sich Decathlon nämlich ein sehr spezielles System ausgedacht. Aufgeklappt besteht die Gepäckträgertasche aus zwei Teilen, die links und rechts am Gepäckträger eingehängt werden. Verbindet man die Hälften, entsteht ein Rucksack.

Diese etwas seltsam anmutende Idee ist tatsächlich clever umgesetzt. Das Verbinden und Trennen der beiden Hälften erfolgt über einen Doppelreißverschluss. In der Mitte bleibt immer eine Verbindung mit Tragegriff – und das Umwandeln ist so schnell erledigt wie bei keinem anderen Modell. Beide Reißverschlüsse betätigen – fertig.

Einen Brustgurt gibt es nicht. Eine Schnalle hält die Schultergurte an der schmaleren Hälfte zusammen, wenn die Tasche am Gepäckträger sitzt. Im Innenraum befinden sich ein gepolstertes Laptopfach und ein weiteres kleines Fach, und es passen auch noch DIN-A4-Papiere hinein. Die größere Hälfte wird per Rollverschluss geschlossen, innen gibt es keine weiteren Fächer. Außen sitzt ein kleines Fach mit Reißverschluss sowie im Boden ein Zugang zum Regencover. Denn wasserfest ist die Decathlon-Tasche nicht. Das Cover kann nur beim Einsatz als Gepäckträgertasche übergezogen werden, es eignet sich nicht für den Rucksack.

Die Verarbeitung des »Doppelfahrradtasche-Rucksacks« kommt nicht ganz an die Konkurrenz von Deuter, Ortlieb, Vaude und Thule heran. Ein Polster am Rucksackrücken fehlt etwa. Das Einhängen in die Gepäckträgerstreben erfolgt über Klemmhaken, die sich nicht verschieben lassen. Dennoch: Die Reißverschlüsse laufen gut, das Material fühlt sich auch gut an. Mit Regenhülle wiegt die Tasche moderate 1460 Gramm.

Das gefällt: Die Idee ist klasse. So einfach und schnell lässt sich kein Konkurrenzprodukt umwandeln. Und das Gewicht verteilt sich am Fahrrad auf beide Seiten.

Das weniger: Der Rücken des Rucksacks ist nicht gepolstert. Und ohne Regenhülle wird der Rucksack bei Regen nass.

Für wen sich der B’Twin Doppel-Fahrradtasche-Rucksack eignet: Für alle, die gern Notebookseite und Stauraum getrennt haben. Und wer sehr oft zwischen Gepäckträger und Rücken wechseln möchte.

Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests