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AirTag-Halterungen Test So wissen Sie immer, wo Ihr Fahrrad ist

Apples AirTags können helfen, teure Bikes nach einem Diebstahl wiederzufinden. Wir haben neun Produkte getestet, mit denen man die kleinen Tracker ans Rad montieren kann – mal mehr, mal weniger auffällig.
AirTag-Versteck unter einer Klingel: Gut getarnt, aber leicht zu entfernen

AirTag-Versteck unter einer Klingel: Gut getarnt, aber leicht zu entfernen

Foto: Markus Linden

Dieser Testbericht erschien erstmals am 15. Januar 2023. Wir haben drei neue Produkte getestet und den Artikel aktualisiert.

Eigentlich sind sie nicht für Radfahrerinnen und Radfahrer gemacht, können für diese Zielgruppe aber sehr nützlich sein: AirTags von Apple. Die kleinen Gadgets funktionieren ähnlich wie sogenannte GPS-Tracker, können helfen, die Position der Gegenstände zu ermitteln, mit denen sie verbunden sind – das können auch Fahrräder sein. Ist ein AirTag unauffällig am Bike angebracht, würde ein etwaiger Dieb mit seiner Beute unbewusst auch das AirTag mitnehmen, das ständig seinen Standort zu senden versucht. Meldet sich das Rad dann aus fremden Kellern oder Garagen, kann man die Polizei alarmieren.

Die vielversprechende Idee hat aber ein paar Haken. AirTags können nur geortet werden, wenn ein anderes Apple-Gerät in der Nähe ist. Verschwindet das Rad in der Hamburger Innenstadt, wird der Standort schnell übermittelt. Auf einer Kuhweide in den Schweizer Alpen sieht das eventuell ganz anders aus. Bis ein Wanderer mit iPhone in der Nähe ist, kann es lange dauern.

Zudem kann Apples Stalking-Schutz (siehe »So funktionieren AirTags«) Dieben helfen, an Fahrrädern versteckte AirTags zu bemerken und über den damit verbundenen Warnton auch zu lokalisieren. Um Letzteres zu verhindern, kursieren im Internet Anleitungen, wie man den Lautsprecher lahmlegen kann. Damit verliert man aber zum einen seinen Garantieanspruch, zum anderen sind AirTags nach dem Eingriff nicht mehr gegen Wasser geschützt.

So funktionieren AirTags

Mit AirTags können Apple-Kundinnen und -Kunden Gegenstände orten, etwa ihren Schlüsselbund oder einen Koffer (hier unser Testbericht). Die Gadgets sind etwa so groß wie eine Zwei-Euro-Münze und etwas mehr als doppelt so dick. Eine Knopfzelle versorgt sie mit Strom. Sie soll etwa ein Jahr lang halten.

Eine eigene GPS- oder Internetverbindung haben die kleinen Geräte nicht. Stattdessen verbinden sie sich per Bluetooth mit anderen Apple-Produkten. So kann jedes Gerät, auf dem Apples »Wo ist?«-App installiert ist, im Hintergrund und anonym als Ortungs- und Vermittlungsstelle für AirTags dienen. Laut dem kalifornischen Unternehmen sind das weltweit mehr als eine Milliarde Geräte wie iPhones, iPads, iPods und Macs.

Erkennt eines dieser Geräte innerhalb seiner Bluetooth-Reichweite einen AirTag, meldet es dessen Position an das Netzwerk. Die Besitzerin oder der Besitzer jenes AirTags können dessen Standort dann in der »Wo ist?«-App sehen.

Um unerwünschtes Tracking zu vermeiden, hat Apple 2022 eine Art »Anti-Stalking«-Funktionen eingebaut. Bewegt sich ein fremdes AirTag über einen gewissen Zeitraum in der Nähe einer Apple-Nutzerin oder eines Apple-Nutzers, wird denen eine Warnmeldung auf ihrem Apple-Gerät angezeigt und die Möglichkeit gegeben, das fragliche AirTag einen lauten Ton abspielen zu lassen. Wer kein iPhone besitzt, kann fremde AirTags mit der Android-App Tracker Erkennung  aufspüren.

Wir haben neun unterschiedliche Lösungen getestet, die helfen sollen, Fahrräder mit AirTags auszustatten – von einer Klingel mit Geheimfach bis zu Verstecken im Reifen und an der Flaschenhalterung. Ein weiteres Produkt ist eine Alternative zum AirTag.

Diese Produkte haben wir getestet
  • Lezyne Matrix Saddle Tagger

  • Topeak Ninja+ Cage Z with AirTag Mount

  • Lezyne Matrix AirCage

  • NC-17 Connect Air Box

  • KLICKfix FindMe

  • AirBell

  • Muc-off Tubeless AirTag-Halter

  • Egmatec AirTag-Halterung für MTB-Gabel (neu, Februar 2024)

  • Tusita Sattelstützen Quarter Turn (neu, Februar 2024)

  • Knog Scout (neu, Februar 2024)

Lezyne Matrix Saddle Tagger

Foto:

Markus Linden

Der Matrix Saddle Tagger wird an die Streben des Sattels geschraubt. Deshalb ist er nicht gerade unsichtbar, fällt aber erst auf, wenn man nach ihm sucht. Lezyne versieht das kleine Kunststoffgehäuse mit einer Dichtung und einem Drehverschluss, sodass das eingelegte AirTag kein Spritzwasser abbekommt. Zur Montage ist nur eine einzige Schraube nötig, die den Drehverschluss sichert und die Klauen zusammenhält, die um die Sattelstreben greifen.

Nur das Gewinde und die Spezialschraube sind aus Metall, der Rest besteht aus Plastik. Allerdings wirken die Kunststoffklauen sehr robust. Die Torx-Schraube ist mit einem Stift gegen Herausdrehen gesichert. Lezyne liefert ein Bit mit dem passenden Gegenstück mit, das in übliche Bit-Aufnahmewerkzeuge passt. Verlieren sollte man es besser nicht.

Satteltaschen mit Band passen in der Regel trotz der AirTag-Box noch an die Sattelstreben. Ausnahmen sind größere Satteltaschen mit eigenen Klauen – für sie reicht der Platz dann nicht mehr.

Das gefällt: Die Konstruktion ist wasserdicht und das AirTag lässt sich leicht wechseln.

Das weniger: Versteckt ist die Halterung erst, wenn auch eine Satteltasche angebracht wird. Größere Satteltaschen mit eigenen Klauen passen aber nicht mehr.

Für wen sich der Matrix Saddle Tagger eignet: Alle, die keinen Platz am Rahmen haben und eine simple Lösung suchen, für die sie nichts am Fahrrad abschrauben müssen.

Topeak Ninja+ Cage Z with AirTag Mount

Foto: Markus Linden

Der Flaschenhalter Ninja+ Cage Z sieht aus wie ein handelsüblicher Flaschenhalter, am Rahmen ist jedoch Platz für einen AirTag. Der Tracker kann nur angebracht werden, wenn der Flaschenhalter abgeschraubt wird. Die beiden dafür notwendigen Spezial-Innensechskant-Schrauben liefert Topeak ebenso wie das zugehörige Werkzeug mit.

Das AirTag sitzt zwar sicher in der Halterung – aber abgedeckt ist es nicht. Ein Schutz gegen Spritzwasser fehlt. Im Prinzip macht das nichts, weil die AirTags bereits von Apple gegen Spritzwasser abgedichtet sind. Ob der Schutz allerdings über lange Zeit oder bei täglichem Dauerregen hält, ist unklar.

Kniet man sich hin, ist das AirTag zu erkennen. Wer weiß, wonach er sucht, wird den Tracker finden.

Der Flaschenhalter selbst ist flexibel. Flaschen lassen sich leicht entnehmen und sicher feststecken.

Das gefällt: Wer einen Flaschenhalter am Fahrrad benötigt, kann hier ohne Weiteres ein AirTag integrieren.

Das weniger: Der fehlende Spritz- und der nicht perfekte Sichtschutz könnten Probleme bereiten.

Für wen sich der Ninja+ Cage Z eignet: Für Rennradfahrer, die ihr Rad bei Regen nicht draußen stehen lassen.

Lezyne Matrix AirCage

Foto: Markus Linden

Ähnlich wie das Model von Topeak ist auch der AirCage ein Flaschenhalter, in dem man einen AirTag unterbringen kann. Dafür ist zwischen dem eigentlichen Flaschenhalter und dem Fahrradrahmen ein kleines Fach vorgesehen, das mit einem Deckel verschlossen wird. Dieser verfügt über einen Gummiring, der das Fach wasserdicht macht.

Die Konstruktion wird von den beiden Schrauben zusammengepresst, mit denen der Flaschenhalter an den Rahmen geschraubt wird. Für die Montage benötigt man das mitgelieferte Werkzeugbit, das mit dem des Lezyne Saddle Tagger identisch ist.

Der Flaschenhalter selbst hält die Flaschen sicher, ohne dass man zu viel Kraft aufwenden muss, um sie während der Fahrt herauszuziehen.

Das gefällt: Das AirTag sitzt sicher und trocken, fällt kaum auf.

Das weniger: Der prominente Schriftzug »AirCage« auf dem Flaschenhalter ist nicht sonderlich hilfreich, wenn man einen AirTag verstecken möchte.

Für wen sich der AirCage eignet: Für Radfahrer aller Klassen, die einen Flaschenhalter benötigen.

NC-17 Connect Air Box

Foto: Markus Linden

Die Connect Air Box ist ein kleines AirTag-Versteck für den Vorbau, also die Halterung des Lenkers. Angebracht werden kann sie an allen Rädern mit A-Mount-Klemmung – also an den meisten modernen Rennrädern und Mountainbikes. Auch Trekking-Bikes haben gelegentlich einen A-Mount. Viele City- und auch E-Bikes aber nicht.

Die Connect AirBox ersetzt den A-Mount-Deckel und macht den Vorbau ein paar Millimeter höher. In der Regel fällt das nicht auf, weil eine solche Erhöhung bei vielen Fahrrädern ohnehin durch Verstellen der Zwischenringe möglich ist. Der deutsche Anbieter NC-17 bietet die Connect AirBox mit und ohne Schriftzug an. Empfehlenswert ist die neutrale Version, die weitaus unauffälliger ist.

Da nur der Deckel ersetzt wird, ist der Austausch für jeden Laien machbar. Es wird lediglich ein Vierer-Inbusschlüssel für die Demontage des Originaldeckels und die anschließende Montage der Connect AirBox benötigt.

Wie der Deckel entfernt wird, will der Hersteller der Öffentlichkeit nicht verraten. Seien Sie aber beruhigt, in der beigelegten Bedienungsanleitung steht es dann doch. Es ist auch recht einfach, wenn man es weiß und das richtige Werkzeug griffbereit hat. Befestigt wird der Deckel über dem AirTag mit festem Druck. Rastet er ein, ist er von Hand nicht mehr zu entfernen. Allerdings kann bei der Demontage mit dem Hilfswerkzeug das eingelegte AirTag zerkratzt werden.

Im Test klapperte das AirTag beim Fahren ein wenig. Es empfiehlt sich deshalb, etwas Tesafilm oder andere Klebestreifen daran anzubringen. Dann lässt sich das AirTag nach Abnehmen des Deckels auch entfernen, ohne die Schwerkraft zu bemühen, indem man das Fahrrad auf den Kopf stellt.

Das gefällt: Die Connect AirBox ist leicht, klein und unauffällig.

Das weniger: Die Demontage könnte den AirTag beschädigen. Wer keinen A-Mount hat, muss sich nach einer anderen Lösung umsehen.

Für wen sich die Connect AirBox eignet: Alle Fahrräder mit A-Mount-Klemmung.

KLICKfix FindMe

Foto: Markus Linden

FindMe von den KLICKfix-Machern Rixen & Kaul ist eine schlichte Halterung, die an die genormten Gewinde für Flaschen- und Werkzeughalter geschraubt wird. Sie besteht aus zwei Hälften, die beim Anschrauben zusammengepresst werden. Damit kein Wasser eindringen kann, umschließt ein Dichtring das AirTag.

Mitgeliefert werden zwei Spezialschrauben mit abgewandeltem M5-Innensechskant-Schraubenkopf und einem passenden Schlüssel. Bringt man FindMe einfach am Rahmen an, ist es sehr auffällig. Besser versteckt ist es, wenn man es zwischen dem Rahmen und einem Flaschenhalter oder einer Werkzeughalterung montiert. Das sollte in den meisten Fällen funktionieren, da das Gehäuse recht flach ist. Wer genau hinschaut, wird die Halterung jedoch auch unter einem Flaschenhalter entdecken.

Das gefällt: Die Lösung ist simpel, schnell montiert und passt auch zwischen Rahmen und Flaschenhalter.

Das weniger: In den meisten Fällen ist das FindMe-Gehäuse leicht zu entdecken.

Für wen sich FindMe eignet: Alle, die eine einfache Lösung bevorzugen.

AirBell

Foto: Markus Linden

Die Airbell sieht aus und hört sich an wie eine gewöhnliche Klingel, ist unauffällig und erfüllt im Straßenverkehr ihre Warnfunktion. Den Standfuß mit der Schelle zur Befestigung am Lenker kann man jedoch in zwei Teile zerlegen und einen AirTag dazwischen einlegen. Arretiert werden die beiden Teile mit einem kleinen Daumenklöppel, der mit einem Schlitzschraubendreher (wird mitgeliefert) entfernt werden kann.

Die AirTag-Klingel ist in zwei Größen für die Befestigung an dünnen (22 Millimeter) und dickeren(31,8 Millimeter) Lenkerstangen erhältlich. Muss man die Batterie des AirTag wechseln, kommt man auch ohne Demontage der Klingel heran, da sich das Oberteil einzeln lösen lässt.

Das gefällt: Die AirBell funktioniert tadellos und das AirTag ist sehr gut versteckt.

Das weniger: Wer die AirBell enttarnt, kann Sie mit einem normalen Schraubendreher entfernen oder öffnen.

Für wen sich die AirBell eignet: Alle, die auf die gute Tarnung an einem Alltagsrad setzen.

Muc-off Tubeless AirTag-Halter

Foto: Markus Linden

Der Tubeless AirTag-Halter von Muc-off wird von innen im Reifen versteckt, indem man ihn dort auf ein Ventil desselben Herstellers aufsetzt. Das AirTag wird dabei von einem flexiblen Gummiüberzug festgehalten. Die gewagte Konstruktion funktioniert nur bei Schlauchlos-Reifen – also nur dann, wenn Felgen und Reifen ohne Schlauch gefahren werden können.

Eine Umrüstung auf solche Reifen führen viele Hobbysportler an Renn- und Gravel-Rädern sowie Mountainbikes durch. Wer schon mal schlauchlose Reifen montiert hat, weiß, dass das nicht ohne Dichtmilch und fast immer nur mit einer Spezialpumpe funktioniert. Zudem ist es mit relativ großem Aufwand verbunden.

Das AirTag sitzt, vom Gummi vor der Dichtmilch geschützt, sicher im Reifen. Prinzipiell führt seine rotierende Masse bei schneller Fahrt zu einer Unwucht. In schmale Rennradreifen passt diese Halterung aber sowieso nicht. Wegen der Abmessungen des Apple-Gadgets müssen die Reifen mindestens 38 Millimeter breit sein.

Das ist selbst für viele Gravel-Bikes zu viel. Derart dicke Reifen sind eher an schwereren Tourenrädern, E-Bikes und (E-)Mountainbikes zu finden. Schnelle Radfahrer mit leichten Felgen werden den Tubeless AirTag-Halter also nicht nutzen können oder wollen. An schweren Felgen fällt das Gewicht des AirTags hingegen nicht weiter auf.

Beim Test mit einem Gravel-Bike mit 40er-Reifen und handelsüblichen Felgen ragten der Halter und somit das AirTag weit aus der Felge in den Reifen hinein. Bei einem plötzlichen Plattfuß würde der AirTag-Halter wohl abbrechen. Noch schlimmer wäre es, wenn nicht Halter oder Ventil brechen, sondern die Felge durch ein abknickendes Ventil Schaden nehmen würde.

Das gefällt: Das AirTag ist wirklich gut versteckt, da kommt kein Dieb drauf. Und wenn doch, müsste er den Reifen abhebeln, um das Gadget zu finden.

Das weniger: Dieser AirTag-Halter passt nur an wenige Fahrräder und macht bei der Montage viel Arbeit. Bei einem plötzlichen Plattfuß besteht das Risiko einer Beschädigung.

Für wen sich der Tubless AirTag-Halter eignet: Für Gravel- und Mountainbiker, die bereits schlauchlos fahren.

Egmatec AirTag-Halterung für MTB-Gabel

Foto: Markus Linden

Schon der Name des Produkts deutet an, dass mit der Halterung von Egmatec (fast) nur Mountainbike-Fahrer und -Fahrerinnen etwas anfangen können. Das liegt daran, dass die Halterung von unten in den Gabelschaft gesteckt wird. Und es sind fast ausschließlich gefederte MTB-Gabeln, deren Schaft von unten hohl und gleichzeitig breit genug ist. Die AirTag-Halterung passt, wenn der Innendurchmesser des Schaftes 32 bis 38 Millimeter beträgt, das trifft auf die meisten MTB-Gabeln zu. Im Zweifel sollten Sie vor dem Kauf das Rad einmal umdrehen und nachmessen. Sie können das auch bei einer gefederten Tourenrad-Gabel versuchen. Meist ist dort aber der Durchmesser des Hohlraums zu klein.

Der AirTag selbst wird in den dafür vorgesehenen Schlitz des Halters gesteckt. Sobald man ihn in die Gabel einführt, wird das flexible TPU-Material komprimiert und hält den AirTag fest. Der Stopfen selbst sitzt fest im Gabelschaft. Er hat sich bei mehreren Testfahrten nicht gelockert. Will man ihn entfernen, kann man einen Schlitzschraubendreher unter den Rand schieben und die Halterung per Hebelkraft herausholen. Notfalls geht das auch mit (kräftigen) Fingernägeln.

Der AirTag ist im Gabelschaft von Metall umgeben. Das könnte seine Funkleistung beeinträchtigen. Tatsächlich konnten wir feststellen, dass ein AirTag in der Airbell-Klingel über eine größere Distanz von einem iPhone gefunden wurde. Aber geortet wird er auf jeden Fall. Das Gewicht des Egmatec-Halters: lediglich zwölf Gramm.

Das gefällt: Er ist absolut unauffällig, leicht und hält den AirTag zuverlässig. Günstig ist er auch.

Das weniger: Die Reichweite des AirTags scheint leicht zu sinken. Und der Halter eignet sich (fast) nur für Mountainbikes.

Für wen sich der Egmatec-AirTag-Halter eignet: Für alle (E-)MTB-Fahrer mit passender Gabel.

Tusita Sattelstützen-Halterung Quarter Turn

Foto: Markus Linden

Die Sattelstützen-Halterung von Tusita versteckt ein AirTag – ist aber in erster Linie ein Adapter für das Radrücklicht mit dem integriertem Verkehrsradar Varia von Garmin. (Hier finden Sie unseren Test der Rücklicht-Radarkombination Varia RTL516.) Die von Garmin mitgelieferte Gummiband-Halterung wird durch eine fest montierte Konstruktion ersetzt.

Der Tusita-Adapter kann mit üblichen Inbusschlüsseln der Größe 2,5 Millimeter (im Lieferumfang enthalten) geöffnet werden. Der AirTag passt in eine Aussparung, sitzt sehr eng und wird beim Zuschrauben der Halterung zusammengepresst. Gelitten hat der AirTag im Test aber nicht. Und wackeln kann er so auch nicht.

Tusita liefert drei Adaptergummis für unterschiedliche Durchmesser von Sattelstützen mit (27,2, 30,8 und 31,6 Millimeter). Die Befestigung ist eine Sache von einer Minute. Anschließend dreht man das Varia-Radar einfach in den Garmin-kompatiblen Bajonett-Verschluss. Für alle, die kein teures Radar von Garmin besitzen, liefert Tusita einen schlichten Reflektor mit, der sich ebenfalls einfach eindrehen lässt.

Die Halterung ist wuchtiger als Garmins Original, um Platz für den AirTag zu schaffen. Das wird den ein oder anderen Ästheten stören. Zudem: Stellt man das Rad ab, wird man das Radar abnehmen und in die Tasche stecken. Der Adapter liegt dann frei. Und wer ganz genau hinsieht, wird feststellen, dass sich hinter der Halterung etwas Glänzendes verbirgt. Sowohl die Halterung selbst als auch das Versteck des AirTags können mit üblichen Inbusschlüsseln geöffnet werden. Ein Dieb kann den AirTag innerhalb von ein paar Sekunden entfernen, wenn er ihn entdeckt.

Das gefällt: Für Besitzer eines Varia-Radars kann sie eine Doppelfunktion als Halterung und AirTag-Versteck wahrnehmen.

Das weniger: Sie lässt sich nach Entdecken des AirTags von Dieben mit handelsüblichem Werkzeug schnell auf- oder abschrauben.

Für wen sich die Tusita Sattelstützen-Halterung Quarter Turn eignet: Für alle Varia-Radar-Besitzer, die sich nicht an der wuchtigen Halterung für das Radar stören.

Knog Scout

Foto: Markus Linden

Der Knog Scout fällt aus der Gruppe der vorgestellten AirTag-Lösungen heraus. Er ist keine Halterung für einen AirTag – er ersetzt ihn. Apples »Wo ist?«-Netzwerk ist offen für Geräte von Fremdanbietern. Der Knog Scout enthält eine mit Apple kompatible Bluetooth-Technologie inklusive Akku und zudem eine Alarmanlage, die auf Bewegung reagiert und einen lauten Alarmton abspielt.

Die Einrichtung ist recht einfach: Nach dem Einstecken in ein Ladegerät (USB-C, nicht im Lieferumfang) bleibt der Scout zehn Minuten lang im Konfigurationsmodus. Auf dem iPhone (Android wird nicht unterstützt) installiert man die App »Knog Mobile« und muss sich dort registrieren. Anschließend kann der Scout hinzugefügt und mit einem individuellen Namen versehen werden. Die Kopplung per Bluetooth erfolgt dann automatisch. Ebenso leicht ist die Einbindung in das »Wo ist?«-Netzwerk. Sie kann in der Knog-App mit einem Tipp hergestellt werden. Anschließend wird der Scout wie ein AirTag in der »Wo ist?«-App auf der Karte angezeigt.

In der App kann die Alarmfunktion des Scouts ein- und ausgeschaltet werden. Auch mit einem kleinen Schalter am Scout ist das möglich. In beiden Fällen muss sich jedoch das iPhone in der unmittelbaren Umgebung befinden.

Befestigt wird das Gadget am Rahmen mit den Bohrungen für einen Flaschenhalter. Knog liefert eine gelbe Schutzhülle gegen Spritzwasser mit. Alternativ kann man den Knog auch zwischen einen vorhandenen Flaschenhalter und den Rahmen setzen. Dann fällt er nicht auf den ersten Blick auf.

Der Alarm selbst ist ausreichend laut, um Aufmerksamkeit zu wecken. Aber er wird nicht dazu führen, dass die Nachbarn nachts senkrecht im Bett stehen und die Polizei rufen. Zwar kann man den Alarmton ändern, aber nicht die Lautstärke. Hat das iPhone eine Verbindung zum Scout, so klingelt es ebenfalls bei Alarm. Wie empfindlich der Bewegungsmelder reagiert, lässt sich einstellen.

Ist der Akku leer, kann man das Gerät via USB-C aufladen. Auch ohne Abschrauben, denn die Buchse liegt an der Seite. Allerdings muss man den Strom zum Fahrrad bringen, etwa mit einer Powerbank. Oft muss man das aber nicht machen: In unserem Test wurde der Akku in der App nach vier Wochen immer noch als »voll« angezeigt. Der Scout ist dennoch nicht allzu schwer: Er wiegt ohne Schutzhülle 21 Gramm.

Das gefällt: Der Scout fügt sich nahtlos in Apples »Wo ist?«-Netzwerk ein, arbeitet zuverlässig und die Alarmfunktion ist ein schönes Extra.

Das weniger: Er fällt auch unter einem Flaschenhalter auf.

Für wen sich der Knog Scout eignet: Eigentlich für alle, die ihr Rad neben der Ortungsfunktion auch mit Alarm ausrüsten wollen. Aber: Der Scout funktioniert nur mit Apple-Geräten.

Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests

Anmerkung der Redaktion: Im Vergleich zu einer früheren Version wurde jeweils ein Bauteil der Halterungen von Topeak und Klickfix umbenannt.