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Akkulichter fürs Fahrrad im Test Sehen und gesehen werden

Gutes Licht gehört zur Grundausstattung eines Fahrrads. Aber für wen lohnen sich Akkuleuchten mit Fernlicht, Bremslicht oder Radar? Wir haben mehrere Modelle getestet – von einfach bis anspruchsvoll.
Akkuleuchten am Lenker: Niedrige Helligkeitsstufen erhöhen die Akku-Laufzeit enorm

Akkuleuchten am Lenker: Niedrige Helligkeitsstufen erhöhen die Akku-Laufzeit enorm

Foto: Markus Linden

Akkubeleuchtung am Fahrrad ist immer eine Option, wenn weder ein Nabendynamo noch der Akku des E-Bikes die Stromversorgung sicherstellen: also an Rennrädern und Mountain- oder Fitnessbikes. Aber auch an älteren oder günstigen Fahrrädern mit Seitendynamo kann sich ein Akkulicht lohnen. Diese längst nicht mehr zeitgemäße Stromversorgung erfordert aufgrund der Reibung an der Reifenwand so viel zusätzliche Pedalkraft, dass das Fahren mit Licht keinen Spaß macht.

Während Rücklichter im Straßenverkehr nur eine Funktion erfüllen – Sichtbarkeit des Radlers für andere Verkehrsteilnehmer – hat das Frontlicht eine weitere: die Ausleuchtung des Raumes vor dem Rad. Fährt man nachts durch von Laternen beleuchtete Straßen oder in der Dämmerung über die Felder, spielt das keine große Rolle, da sich der Weg auch ohne eigenes Licht erkennen lässt. Wer jedoch bei Dunkelheit über unbeleuchtete Landstraßen oder gar Waldwege radelt, weiß eine kräftige und breite Ausleuchtung des Weges zu schätzen.

Akku-Frontlichter haben daher meist zwei oder mehr Leuchtstufen: Eine schwache, die lediglich die Sichtbarkeit im Straßenverkehr gewährleistet sowie eine oder mehrere weitere Stufen, um den Weg auszuleuchten. Je heller man sie leuchten lässt, desto geringer ist dann aber auch die Akkulaufzeit. Eine Fernlichtfunktion wie beim Auto, sodass der Lichtkegel angehoben wird, der Gegenverkehr allerdings auch geblendet werden kann, hat nur eine Leuchte im Testfeld.

Ausrichtungsfragen

Alle getesteten Leuchten haben eine Zulassung für den Straßenverkehr. Für die korrekte Einstellung des Lichtkegels der Frontleuchten sind Radfahrerinnen und Radfahrer selbst verantwortlich. Einige Hersteller empfehlen, die obere Kante des Lichtkegels in fünf Meter Entfernung auf die halbe Höhe der Lampe auszurichten. Das lässt sich etwa vor einer Wand gut abschätzen.

Sinnvoll ist eine so genaue Justage nur bei Frontleuchten, die mit einer festen Halterung am Lenker montiert werden. Leuchten mit Gurt muss man ohnehin jedes Mal neu ausrichten. Die Straßenverkehrsordnung schreibt unter anderem vor, dass Frontlichter den Gegenverkehr nicht blenden dürfen und in einer Höhe zwischen 40 und 120 Zentimetern angebracht werden müssen.

Die horizontale Ausrichtung der Rücklichter ist nur bei einigen Leuchten möglich. Durch den recht breiten Abstrahlwinkel der LEDs gab es jedoch bei keinem Rücklicht im Test Probleme mit der Sichtbarkeit.

Getestet wurden fünf Sets und eine einzelne Rückleuchte. Alle Leuchten im Set gibt es auch separat, sodass sich Vorder- und Rücklichter frei kombinieren lassen. Einzig bei Sigma bietet das Set einen Mehrwert: Front- und Rücklicht funktionieren zwar auch solo, aber als Paar können sie per Funk gekoppelt werden.

Sigma Aura 100 und Blaze Link

Die Frontleuchte von Sigma

Die Frontleuchte von Sigma

Foto: Markus Linden

Front- und Rücklicht bestechen vor allem als Set, denn Sigma koppelt die Frontleuchte Aura 100 mit der Rückleuchte Blaze per Funk. Der Vorteil: Die Steuerung beider Lichter wird gemeinsam vorn am Lenker erledigt. Der umständliche Griff unter den Sattel entfällt also. Schaltet man das Licht vorn ein, aktiviert sich das Rücklicht von selbst.

Beide Lichter haben Automatikfunktionen: Die Aura 100 verfügt über einen Lichtsensor, der die Helligkeit abhängig vom Umgebungslicht regelt. Im Automatikmodus bleibt sie also bei Tag aus, schaltet in der Dämmerung in einen niedrigen Leuchtmodus – und das Rücklicht gleich mit ein. Wird es dunkler, wird die Leuchtkraft bis zum Maximalmodus hochgeregelt. Wer der Automatik nicht traut oder auch bei Sonnenschein das Licht einschalten will, kann das manuell in vier Stufen tun. Das Rücklicht wird dabei miteingeschaltet, hat einen Verzögerungssensor, sodass es beim Bremsen hell aufleuchtet.

All das funktioniert recht zuverlässig. Ab und zu hat das Rücklicht die Verbindung verloren, jedoch nicht während der Fahrt, sondern nach einer nächtlichen Standpause. Dann genügt ein Druck auf den Einschaltknopf, um die Verbindung wieder herzustellen. Sowohl den Status als auch die Akkustärke beider Leuchten kann man auf der Oberseite der Sigma Aura in vier Stufen ablesen. So weiß man jederzeit, ob die Lichter tatsächlich leuchten und wann sie wieder aufgeladen werden müssen. Die Leuchten lassen sich auch unabhängig voneinander nutzen, da das Rücklicht ebenfalls über Sensoren zur automatischen Lichtanpassung verfügt.

Das Blaze Link genannte Sigma-Rücklicht

Das Blaze Link genannte Sigma-Rücklicht

Foto: Markus Linden

Die Frontleuchte hat eine Riemenbefestigung mit Kupplung und lässt sich über eine Schraube nach links und rechts ausrichten. Das Ausrichten nach oben und unten ist wegen des Gummiriemens etwas unzuverlässig – durch Drücken auf den Schalter kann sich das Frontlicht verschieben. Das Rücklicht wird mit einer einfachen Gummischnalle befestigt.

Bei Nachtfahrten im Wald ist der Weg gut ausgeleuchtet und die Lichtstärke reicht für Durchschnittsradler auf jeden Fall aus. Von der Seite ist die Frontleuchte nicht zu sehen, das Rücklicht sehr gut. Die Akku-Laufzeit der Frontleuchte gibt Sigma mit drei Stunden bei voller Leistung an, gemessen haben wir drei Stunden und 35 Minuten. Bei der Rückleuchte waren es sieben Stunden.

Das gefällt: Das Set erleichtert das Radfahren bei wechselnden Lichtbedingungen, wirkt gut verarbeitet und leuchtet auch dunkle Wege gut aus.

Das weniger: Wir hätten uns eine feste Schraubhalterung gewünscht vor allem für den Lenker, aber auch für die Sattelstütze.

Für wen sich die Leuchten eignen: Für alle Alltags- und Sportradlerinnen und -radler, die sich wenig Aufwand betreiben wollen und auf Sicherheit setzen.

Garmin Varia RTL516

Foto: Markus Linden

Garmin bietet derzeit keine Frontleuchten für Fahrräder an, aber zwei interessante Rückleuchten. Getestet haben wir die Varia RTL516, die über ein Radar zur Erkennung des nachfolgenden Verkehrs verfügt. Es gibt sie auch als Varia RTC716, mit integrierter Dashcam. Die ist aber etwa doppelt so teuer wie das Modell ohne Kamera und der praktische Nutzen erscheint etwas zweifelhaft.

Der Nutzen der Varia RTL516 ist jedoch eindeutig: Das Radar erkennt folgende Fahrzeuge ab einer Entfernung von 140 Metern und sendet entsprechende Meldungen an einen Radcomputer oder ein Smartphone mit Garmin- oder Ride-with-GPS-App. Apps wie Strava und Komoot können das Radar derzeit nicht einbinden.

Schöner ist allerdings die Verbindung mit einem Radcomputer. Das funktioniert natürlich mit den meisten Garmin-Geräten, aber auch mit dem Wahoo Roam und Bolt. Bei allen Fahrradcomputern wird nach der Kopplung eine Linie an der Seite dargestellt, deren oberes Ende die eigene Position markiert während nach unten hin sich nähernde Fahrzeuge ihrem Abstand entsprechend angezeigt werden. Beim ersten erfassten Fahrzeug gibt der Fahrradcomputer einen Warnton aus. Das lässt sich abschalten, erscheint aber sinnvoll, da man ja nicht immer auf das Display schaut.

Im Test wurden fast alle Fahrzeuge erkannt. Dabei wurden auch kleine Fahrzeuge, wie etwa Mopeds, identifiziert, da das System den Geschwindigkeitsunterschied zum Fahrrad auswertet. Der Nachteil: Fährt in einer Tempo-30-Zone ein Auto in gleichbleibendem Abstand hinterher, wird es oft erst erkannt, wenn es zum Überholen ansetzt. Fährt man mit anderen Fahrrädern in einer Kolonne, erscheinen diese nicht als Warnsignal, da es keine Geschwindigkeitsdifferenz gibt.

Das Varia RTL516 wird mit einer gummierten Halterung und Gummiband an der Sattelstütze befestigt. Es ist deutlich größer und schwerer als andere Rücklichter, sitzt aber sicher. Als kostenpflichtiges Zubehör gibt es von Garmin eine Schraubhalterung, die mehr Stabilität bietet.

Das Licht selbst ist nicht übermäßig hell, aber über eine Linse verstärkt. Die Intensität lässt sich über den Fahrradcomputer steuern. Es gibt zudem einen Automatikmodus, in dem die Rückleuchte ihre Helligkeit dem Umgebungslicht anpasst. In den Seiten steckt je ein kleines Rotlicht, um die Sichtbarkeit quer zur Fahrtrichtung zu gewährleisten.

Das gefällt: Das Varia RTL516 möchte man nach kurzer Zeit nicht mehr missen: Bevor man die Autos hört, hat man sie schon auf dem Schirm. Und das sehr zuverlässig.

Das weniger: Mit 108 Gramm ist es recht schwer und günstig ist es auch nicht – besonders, wenn man sich dazu noch einen Radcomputer zulegt. Bevor man abbiegt, sollte man zur Sicherheit natürlich trotzdem nach hinten schauen.

Für wen sich die Leuchte eignet: Alle, die viel auf der Straße fahren und sich sicherer fühlen wollen.

Busch & Müller: Ixon Rock und Ixxi

Das Frontlicht von Busch & Müller

Das Frontlicht von Busch & Müller

Foto: Markus Linden

Von Busch & Müller haben wir ein Set aus der Frontleuchte Ixon Rock und der Rückleuchte Ixxi bestellt. Die Ixon Rock erreicht laut Hersteller eine Helligkeit von 100 Lux. Es gibt zwei Stufen mit geringerer Beleuchtungsstärke. Die niedrigste ist gut für Fahrten auf beleuchteten Straßen, schon die mittlere reicht für die meisten Dunkelfahrten aus. Auf höchster Stufe ist die Ausleuchtung sehr gut.

Der Ein- und Ausschalter zeigt über kleine LEDs die Helligkeitsstufe an. Eine Reihe von LEDs an der Seite markiert den Akkustand. Bei voller Leistung hält die Ixon Rock etwa zwei Stunden und 40 Minuten durch, schaltet dann in den mittleren Modus, um nach weiteren 20 Minuten in den niedrigsten Modus zu wechseln.

Die Micro-USB-Buchse dient nicht nur zum Laden der Leuchte, sondern kann auch externe Geräte wie ein Smartphone versorgen. Ein Adapterkabel für den USB-A-Ausgang liefert Busch & Müller mit. Damit wird die Ixon Rock zur Powerbank. Aktiviert wird sie durch viermaliges Drücken auf den Ein-/Ausschalter.

Das Rücklicht von Busch & Müller

Das Rücklicht von Busch & Müller

Foto: Markus Linden

Busch & Müller stattet die Frontleuchte mit einer stabilen Schraubhalterung aus. Zusammen mit dem Schnellverschluss lässt sie sich sowohl gut justieren als auch schnell abnehmen.

Die kleine Rückleuchte Ixxi ist eher unspektakulär. Sie ist klein, hat eine gute Seitensichtbarkeit und ist ausreichend hell. 17 Stunden Akku-Laufzeit gibt Busch & Müller an. Etwas ungewöhnlich ist die Einheit aus Halterung und Abdeckung. Sie ist aus einem weichen Material, das man zur Seite schieben kann, um an die USB-Buchse heranzukommen. Befestigt wird sie an der Sattelstütze mit einem Gummiband.

Das gefällt: Die Ixon Rock ist kraftvoll und gibt ständig Auskunft über die Leistungsstufe sowie den Akkustand. Die Halterung ist klasse.

Das weniger: Die Rückleuchte wirkt deutlich weniger hochwertig als das Frontlicht.

Für wen sich die Leuchte eignet: Die Frontleuchte Ixon Rock ist ideal für alle, die auch bei Dunkelheit lange Touren unternehmen und unterwegs das Smartphone oder den Radcomputer aufladen können wollen.

Cateye GVolt50 und Rapid Micro G

Das Frontlicht von Cateye

Das Frontlicht von Cateye

Foto: Markus Linden

Der japanische Hersteller Cateye hat seit vielen Jahren mehrere Typen von Akkuleuchten im Programm. Wir haben uns für das Mittelklassemodell GVolt50 entschieden. Das gibt es auch im Set mit dem kleinen Rücklicht Rapid Micro G.

Cateye liefert eine Schraubhalterung für den Lenker und eine Gummibandhalterung für die Sattelstütze mit, hat aber weitere Halterungen im Angebot. So lässt sich die Rückleuchte auch an Satteltaschen anbringen oder an anderen Stellen am Fahrrad. Die Verriegelung der Halterung ist sowohl vorne als auch hinten etwas schwierig zu lösen, aber dafür sitzen die Lichter sicher.

Für Sichtbarkeit im städtischen Straßenverkehr hat die GVolt50 laut Hersteller eine schwache Leuchtstufe mit 10 Lux und für dunkle Wege eine starke mit 50 Lux. In der höheren Stufe hält sie etwa drei Stunden und 20 Minuten durch. Vorher dem Abschalten warnt ein rotes Lämpchen, dass der Akkustand niedrig ist.

Das Rücklicht von Cateye

Das Rücklicht von Cateye

Foto: Markus Linden

Die Rückleuchte ist sehr klein und lässt sich senkrecht oder waagerecht in die Halterung stecken. Nur in der senkrechten Position ist auch die Seitensichtbarkeit gut. Die Ausleuchtung der Frontleuchte ist in der Ferne stark und breit, aber im vorderen Bereich schwach. Das ist auf Waldwegen nicht optimal.

Das gefällt: Sowohl Front- wie auch Rücklicht sind schlicht, aber leicht, funktional und günstig. Weitere Halterungen gibt es für wenige Euro.

Das weniger: Die Ausleuchtung der Frontleuchte könnte im Nahbereich besser sein.

Für wen sich das Cateye-Set eignet: Alle, die eine zuverlässige Beleuchtung ohne Schnickschnack haben wollen.

Lezyne Power Pro 115 und Strip Rear

Das Frontlicht von Lezyne

Das Frontlicht von Lezyne

Foto: Markus Linden

Ganz schön schwer: Die Frontleuchte mit einer Beleuchtungsstärke von 115 Lux wiegt 220 Gramm. Das ist nicht nur dem Akku, sondern auch dem soliden Metallgehäuse geschuldet: Vorne schaut der Reflektor raus, hinten gibt es eine abgedeckte Micro-USB-Buchse und einen Ein-/Ausschalter, der zugleich als Wahlschalter für die drei Leuchtstufen dient. Der Schalter ist beleuchtet und zeigt den Zustand der Leuchte an – ist aber auf den meisten Fahrrädern nur zu sehen, wenn man sich bückt.

Befestigt wird die Power Pro 115 mit einem breiten, fest montierten Gummiband. Abnehmbar ist ein Gummipolster, um die Befestigung an die Stärke des Lenkers anpassen zu können. Auf der Befestigung ist die Leuchte drehbar. Drehen muss man die Leuchte auch, wenn man den kräftigen Gummiriemen schließen will – der Verschluss befindet sich nämlich direkt unter dem Lampengehäuse.

Der Lichtkegel ist hell und reicht weit, ist aber etwas schmal. Bei der Leuchtdauer konnten wir die vom Hersteller angegebenen vier Stunden und 30 Minuten nicht erreichen. Aber immerhin waren drei Stunden und 30 Minuten bei voller Helligkeit drin. Eine Stufe niedriger stellen, verlängert die Laufzeit enorm, macht sich beim Lichtkegel dagegen nur leicht bemerkbar.

Das Lezyne-Rücklicht

Das Lezyne-Rücklicht

Foto: Markus Linden

Die Rückleuchte ist hoch und schmal, wirkt ebenfalls hochwertig verarbeitet. Sie hat drei Betriebsstufen und kann mit der niedrigsten Helligkeit etwa 13 Stunden lang durchhalten, bei voller Kraft allerdings nur weniger als drei Stunden. Die Seitensichtbarkeit ist sehr gut. Ebenfalls gut: Ein kurzer Druck auf den Ein-/Ausschalter zeigt den Akkulandestand an.

Das gefällt: Die Ausleuchtung der Frontleuchte ist gut und sie wirkt sehr stabil. Das Rücklicht ist hell, stabil und auch von den Seiten her sichtbar.

Das weniger: Der Einschaltknopf der Frontleuchte wäre oben besser aufgehoben. Beide Leuchten sind sehr schwer.

Für wen sich das Lezyne-Set eignet: Für alle, bei denen es auf Robustheit und eine gute Ausleuchtung schmaler Wege ankommt.

Knog Plug Twinpack

Das Frontlicht von Knog

Das Frontlicht von Knog

Foto: Markus Linden

Der australische Hersteller Knog ist bekannt für schön gestaltetes Fahrradzubehör und auch die beiden Plug-Leuchten für vorne und hinten überzeugen mit ihrer einheitlichen, formschönen Gestaltung. Ebenso schlicht wie das Aussehen ist die Funktion: Beide lassen sich nur ein- und ausschalten. Weder gibt es verschiedene Leistungsstufen noch Automatiken. Das braucht man eigentlich auch nicht – verringert aber die Leuchtdauer: Besonders das Rücklicht ist außergewöhnlich hell und bietet eine gute Seitenerkennbarkeit. Sein Akku ist aber schon nach zwei Stunden und 45 Minuten leer. Noch etwas schneller geht das beim Frontlicht: Hier ist nach zwei Stunden und 25 Minuten Schluss.

Die Ausleuchtung ist stark fokussiert: Weder in der Tiefe noch in der Breite reicht das leichteste Frontlicht im Testfeld weit. Für die meisten dunklen Passagen reicht es dennoch, in der Stadt auf jeden Fall. An der Seite der Leuchte weisen kleine LEDs auf den Akkustand hin.

Das Knog-Rücklicht

Das Knog-Rücklicht

Foto: Markus Linden

Anders als die internationale Variante hat die deutsche Version mit Zulassung für den Straßenverkehr vorne und hinten nicht nur keinen Blinkmodus, sondern auch kein Gummiband, sondern ein gummiertes Klettband. Das hält die Leuchten recht gut, ist aber schwierig anzubringen. Zudem können die Schnallen leicht verloren gehen.

Das gefällt: Die Leuchten sind klein, leicht und sehen vor allem an modernen Fahrrädern gut aus.

Das weniger: Die Leuchtdauer ist arg kurz. Die Frontleuchte muss jedes Mal neu ausgerichtet werden.

Für wen sich das Knog Plug Twinset eignet: Für alle urbanen Radler, die mehr Wert auf Design als auf die Funktionalität legen und keine längeren Nachtfahrten planen.

Lupine SL Nano AF und C14 Mag

Das Frontlicht von Lupine

Das Frontlicht von Lupine

Foto: Markus Linden

Lupine hat schon lange außergewöhnliche Akkulichter im Programm. Wir haben die kleine SL-Nano-AF-Frontleuchte und das flache C14-Mag-Rücklicht ausprobiert. Die geringe Größe der Frontleuchte relativiert sich etwas, da sie mit einem externen Akku betrieben werden muss. Dieser wird am Rahmen mit einem Klettband befestigt und über eine Steckverbindung mit dem Gerät verbunden. Die Leuchte selbst hat einen Schnellspanner, mit dessen Hilfe sie fest am Lenker sitzt und sich präzise ausrichten lässt.

Die SL Nano AF verfügt über ähnliche Funktionen wie Autoscheinwerfer: Es gibt ein schwaches, breites Tagfahrlicht, ein Abblend- und ein Fernlicht. Anders als bei den anderen Leuchten ist das Fernlicht nicht nur stärker als das Abblendlicht, sondern der Lichtkegel wird auch angehoben und reicht weiter nach vorn. So viel und weit strahlendes Licht bietet die Konkurrenz nicht.

Gesteuert wird die Frontleuchte über den im Lieferumfang enthaltenen Bluetooth-Schalter, der in Griffweite des Daumens befestigt wird. Den Einschalter muss man ungewöhnlich etwa sechs Sekunden lang drücken, bevor sich die Leuchte einschaltet. Danach kann zwischen den drei Lichtmodi gewechselt werden. Bei Dunkelheit wird automatisch vom Tagfahrlicht auf Abblendlicht umgeschaltet und das Fernlicht freigegeben.

Die kleine Rückleuchte hat einen eigenen Akku und ist ebenso intelligent wie die Frontleuchte: Sie verfügt über einen Lichtsensor, um sich je nach Lichtverhältnissen ein- bzw. auszuschalten. Außerdem fungiert sie als Bremslicht und kann auf zwei unterschiedliche Leuchtstärken eingestellt werden.

Das Rücklicht von Lupine

Das Rücklicht von Lupine

Foto: Markus Linden

Als einzige Rückleuchte im Testfeld ist die C14 Mag überwiegend aus Metall gefertigt. Die mitgelieferte Halterung wird mit einem Gummiring an der Sattelstütze befestigt, die Leuchte magnetisch sicher in einer Halterung fixiert. Keine andere Leuchte lässt sich so leicht ansetzen und wieder entfernen. Eine magnetische Halterung für den Sattel gibt es auch, aber diese hat keine Zulassung für den deutschen Straßenverkehr und darf daher nicht zusammen mit der C14 Mag, sondern nur einzeln verkauft werden. Die Seitensichtbarkeit der Rückleuchte ist nicht grandios, aber vorhanden.

Der externe Akku und die Verarbeitung aus Metall haben zur Folge, dass das komplette Set 356 Gramm wiegt. Den Akku gibt es in zwei Größen, sodass die Frontleuchte bei voller Leistung zwischen einer Stunde und 50 Minuten und zwei Stunden und 30 Minuten durchhält.

Das gefällt: So ein Licht gibt es sonst am Fahrrad nicht. Helligkeit und Funktionen beeindrucken ebenso wie die hochwertige Verarbeitung.

Das weniger: Lässt man das Rad angeschlossen irgendwo stehen, müssen vier (!) Teile vor potenziellen Dieben geschützt und mitgenommen werden: Front- und Rückleuchte, Lichtschalter sowie Akku. Und dann ist da noch der Preis…

Für wen sich das Lupine-Licht eignet: Alle, die häufig nachts auf schwierigen Untergründen unterwegs sind und dabei Tempo vorlegen wollen.

Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests