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Soziale Arbeit, Mathematik und Co. Die zweitbeliebtesten Studienfächer – und was man über sie wissen muss

Inhalte, Aufbau, Zukunftschancen: Wer studieren will, muss bei der Fächerwahl vieles beachten. Doch wie trifft man eine fundierte Entscheidung? Wir haben Studierende gefragt, was ihre Fächer auszeichnet.
Zusammengestellt von Katharina Hölter
Welches Studienfach passt zu mir?

Welches Studienfach passt zu mir?

Foto: Tom Werner / Getty Images

Studiere ich dasselbe wie Tausende andere in Deutschland oder suche ich mir ein Nischenfach? Gehe ich nach persönlichem Interesse oder den besten Berufsaussichten? Die Fragen, die man sich zum Ende der Schulzeit stellt, können quälend sein.

Um bei der Auswahl zu unterstützen, haben wir uns die 30 beliebtesten Studienfächer genauer angeschaut. In der Reihe »Studienfächer erklärt« beschreiben aktuelle und ehemalige Studierende, welche Zugangsvoraussetzungen es in ihrem Fach gibt, worauf es im Studium ankommt und was sie später damit anfangen wollen. Einen Überblick über die Plätze 1 bis 10 gibt es hier; nun folgen die Plätze 11 bis 20.

11. Soziale Arbeit

Wer Soziale Arbeit studiert, lernt, wie man Kinder, Jugendliche, Senior:innen oder Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag unterstützt. Am Anfang beschäftigen sich die Studierenden mit den rechtlichen Grundlagen – also Sozial-, Verwaltungs- oder Fürsorgerecht. Später können sie sich zum Beispiel im Bereich Management spezialisieren.

So wie Steffi Vogt, die eigentlich anders heißt, im Text aber lieber anonym bleiben möchte. Sie hatte während eines Freiwilligen Sozialen Jahres die Arbeit von Sozialpädagog:innen kennengelernt und wollte eine ähnliche berufliche Richtung einschlagen. Deshalb hat sie an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel Soziale Arbeit studiert.

12. Wirtschaftsinformatik

Wirtschaftsinformatiker:innen sind Expert:innen auf zwei Gebieten: der Betriebswirtschaftslehre und der Informatik. Sie helfen zum Beispiel dabei, Softwareprogramme einzuführen oder Datenbanken für Unternehmen aufzubauen. Im Studium belegen sie Fächer wie Grundlagen der Informatik, Marketing und Organisation, Geschäftsprozesse oder Business Intelligence.

Melanie Miedl hat an der Hochschule der Medien in Stuttgart Wirtschaftsinformatik und Digitale Medien studiert und währenddessen als Werkstudentin bei einem Autokonzern gearbeitet. Sie rät allen Studienanfänger:innen, frühzeitig Praxiserfahrung zu sammeln.

13. Erziehungswissenschaft (Pädagogik)

Wie lernen Menschen? Wie Kinder? Wie Ältere? Wie kann man sie dabei unterstützen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Erziehungswissenschaftler:innen. Zu ihnen zählt auch Malin Gnoth, die an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Erziehungswissenschaft studiert hat. Das Studium sei sehr theorielastig und auch Mathematikkenntnisse seien gefordert, sagt sie. Welche Herausforderungen es noch gibt:

14. Mathematik

Mit dem Matheunterricht an der Schule hat ein Mathematikstudium nicht mehr viel zu tun. Lag der Fokus vorher noch auf dem Rechnen, geht es an der Universität eher um den theoretischen Hintergrund und zum Beispiel um die Frage: Was ist überhaupt eine Funktion?

Alice Rolf hat in Münster Mathematik studiert und ermuntert dazu, während der Seminare immer wieder Fragen zu stellen und sich nicht zur��ckzuziehen, wenn man etwas nicht versteht. Sie selbst möchte später in der Forschung arbeiten.

15. Bauingenieurwesen

Wer als Bauingenieur:in arbeitet, kann die richtigen Materialien für ein Bauprojekt auswählen, Kosten kalkulieren, Baugelände vermessen oder gleich das ganze Projekt überwachen. Doch davor gilt es, im Studium das nötige Wissen anzusammeln. Man belegt unter anderem Kurse in Baustatik, Mechanik und Mathematik.

Sophie Dott erzählt, dass sie am Anfang ihres Bauingenieurwesen-Studiums an der Universität Siegen von der Masse an Inhalten überfordert gewesen sei. Sie habe sich aber schnell daran gewöhnt – und ihr Interesse an nachhaltigem Bauen entdeckt.

16. Biologie

Biolog:innen haben wir zu verdanken, dass Fleisch aus dem Labor zu einer bezahlbaren vegetarischen Alternative wird. Ebenso erforschen sie die Klimakrise, gefährliche Bakterien und unsere Gene. Im Studium wird der Grundstein dafür gelegt.

Melina Birus hat Biologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel studiert. Hier erzählt sie von Exkursionswochen, zahlreichen Klausuren und warum sie ihren ursprünglichen Wunsch, Meeresbiologin zu werden, über Bord geworfen hat.

17. Physik

Im Alltag begegnet uns Physik überall: Unsere Weihnachtslichterkette auf dem Balkon leuchtet dank Solartechnik, unser Herd bringt Nudelwasser dank Induktion in kürzester Zeit zum Kochen. Im Studium beschäftigt man sich zunächst aber mit Modulen wie Mechanik, Elektrodynamik, Thermodynamik, Quanten- oder Kernphysik.

Hannah Funk hat Theoretische Physik an der Technischen Universität Berlin studiert und hofft, dass sich mehr junge Frauen für diesen Weg entscheiden. Hier erzählt sie, warum viele durch die Erstversuche von Klausuren fallen – und man trotzdem nicht aufgeben sollte.

18. Internationale Betriebswirtschaft

Wer Internationale BWL studiert, sammelt meist schon während des Studiums Auslandserfahrung. Die ist wichtig, um sich später bei global agierenden Unternehmen einbringen zu können. Jonas Herbst zum Beispiel hat Internationale BWL an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg studiert und ein Auslandsjahr in Sibirien gemacht.

Hier erklärt er, warum es im Studium weniger ums Auswendiglernen geht, sondern vielmehr darum, erlernte Modelle auch anzuwenden.

19. Anglistik

Nach einem Anglistikstudium stehen viele Berufswege offen. Man kann zum Beispiel als Lehrer:in, als Übersetzer:in oder bei Verlagen arbeiten.

Jacob Richter hat Anglistik auf Lehramt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel studiert und weiß: Das Lesepensum im Studium ist enorm hoch. Geholfen hat ihm der Kontakt zu Muttersprachler:innen – und auch in der Freizeit viele englischsprachige Bücher zu lesen oder Filme auf Englisch zu schauen.

20. Chemie

Chemiker:innen verdanken wir die Entwicklung von Medikamenten oder technische Lösungen gegen die Umweltverschmutzung. Im Studium geht es aber erst einmal los mit Fächern wie Anorganische Chemie, Organische Chemie, Chemie der Metalle, Mathematik oder Methoden der Strukturaufklärung und Stofftrennung.

Maximilian Kehrer hat Chemie und Mathematik auf Lehramt an der Universität Stuttgart studiert. Er rät vor dem Studienstart zu einem Vorkurs und erzählt, warum ihm Experimente besonders Spaß gemacht haben.