Zum Inhalt springen

BWL, Informatik, Medizin Die beliebtesten Studienfächer – und was man über sie wissen muss

Wer studieren will, muss sich zwischen unzähligen Fächern entscheiden. Manche sind begehrter als andere – doch welches passt wirklich? Wir haben Studierende gefragt, was ihre Fächer auszeichnet.
Zusammengestellt von Katharina Hölter
Welches Studienfach ist das richtige? Die Entscheidung fällt nicht immer leicht

Welches Studienfach ist das richtige? Die Entscheidung fällt nicht immer leicht

Foto:

Werner Dieterich / Westend61 / Getty Images

Wer in Deutschland nach dem Schulabschluss an die Uni möchte, kann zwischen mehr als 20.000 Studiengängen  wählen. Das Sprichwort »Wer die Wahl hat, hat die Qual«, trifft hier ohne Übertreibung zu. Oder anders gesagt: Die Entscheidung für die Leistungskurse in der Schule ist ein Klacks im Vergleich zu dem, was danach kommt.

Um bei der Auswahl zu unterstützen, haben wir uns die 30 beliebtesten Studienfächer genauer angeschaut. In der Reihe »Studienfächer erklärt« beschreiben aktuelle und ehemalige Studierende, welche Zugangsvoraussetzungen es in ihrem Fach gibt, worauf es im Studium ankommt und was sie später damit anfangen wollen. Der Überblick über die Plätze 1 bis 10.

1. Betriebswirtschaftslehre

Betriebswirt:innen beschäftigen sich mit der Frage, wie Unternehmen funktionieren. Welche Abteilungen und Geschäftsprozesse dienen welchem Zweck? Wie findet man den passenden Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung? Und wie kann man das alles gewinnbringend vermarkten? Im Studium belegen sie dafür Fächer wie Marketing, Finance und Statistik.

Pamina Heermann hat uns von ihrem BWL-Studium an der Universität Mannheim erzählt. Von Buchführung war sie begeistert, Mikroökonomik und Statistik galten hingegen als »Panikfächer«. Doch viele Erstsemestersorgen waren Heermanns Meinung nach unbegründet.

2. Informatik

Informatiker:innen sind in unserer digitalisierten Welt besonders gefragt. Doch wer später einen gut bezahlten Job finden will, muss sich erst einmal im Studium behaupten. Dort lernen angehende Informatiker:innen, wie man programmiert, neue Technologien am sinnvollsten einsetzt oder Daten schützt.

Julian Pfeifer hat an der Frankfurt University of Applied Sciences Informatik studiert. Jetzt wendet er sein Wissen aus dem Studium bei der Deutschen Bahn an – als Anwendungsmanager IT Operations.

3. Rechtswissenschaften

Jurist:innen können nach dem Studium verschiedene Aufgaben übernehmen: Sie können als Rechtsanwältinnen arbeiten, als Notare, Staatsanwälte oder Richterinnen. Doch vorher gilt es unter anderem die beiden Staatsexamen zu bestehen – für viele eine große Hürde.

Lisa Klughammer arbeitet mittlerweile als Rechtsanwältin. Davor hat sie Jura an der Universität Augsburg studiert. Hier erklärt sie, warum man das Studium auch immer wieder mit dem eigenen Alltag verknüpfen sollte.

4. Wirtschaftsingenieurwesen

Wirtschaftsingenieur:innen werden oft an Schnittstellen eingesetzt, denn sie besitzen sowohl technisches also auch Management-Know-how: Möchte die Geschäftsführung zum Beispiel ein sehr günstiges, die Ingenieurin dagegen ein sehr ausgereiftes Produkt, vermitteln Wirtschaftsingenieur:innen.

Philipp Wiener ist einer von ihnen, er hat an der Leibniz Universität Hannover Wirtschaftsingenieurwesen studiert, sowohl im Bachelor als auch im Master. Warum er durch die erste Klausur fiel, was er daraus gelernt hat und wie er zu seinem Job bei einer technischen Unternehmensberatung fand.

5. Maschinenbau

Maschinenbauingenieur:innen begleiten den gesamten Entwicklungsprozess eines Produkts. Das können chirurgische Geräte sein, ferngesteuerte Roboter, E-Scooter oder Kraftwerke. Im Studium belegen sie dafür Fächer wie Physik, Informatik, Werkstoffkunde oder Mechanik.

Christina Kwade hat Maschinenbau an der Technischen Universität München studiert. Gerade am Anfang fand sie das Pensum sehr hoch und war froh, gemeinsam mit Kommiliton:innen lernen zu können. Hier erzählt sie unter anderem, warum sie Vorlesungen zu Medizintechnik besonders spannend fand.

6. Medizin

Mediziner:innen arbeiten später nicht nur als Ärzt:innen in Krankenhäusern oder Arztpraxen. Sie leiten auch Labore, sind in der Forschung beschäftigt oder beim Gesundheitsamt.

Louisa Daunert hat viele Mediziner:innen in der Familie und sich für die gleiche Laufbahn entschieden. Sie hat an der privaten Universität Witten/Herdecke Medizin studiert – und fühlte sich am Anfang oft überfordert, erzählt sie. Doch mit der Zeit gewöhnte sie sich an die lateinischen Fachbegriffe und die, wie sie sagt, »sehr eigene Sprache der Mediziner«.

7. Psychologie

Wer sich für ein Psychologiestudium interessiert, hat vielleicht den Wunsch, später als Psychotherapeut:in zu arbeiten. Doch Absolvent:innen helfen nicht nur bei der Bewältigung pers��nlicher Krisen, sie erstellen zum Beispiel auch Gutachten für Gerichte oder arbeiten in Personalabteilungen.

Julia Weresch hat ihren Bachelorabschluss an der Universität Ulm gemacht und Fächer wie Sozialpsychologie, Entwicklungspsychologie und Biologische Psychologie belegt. Im Bachelor verspürte sie einen hohen Leistungsdruck, weil sie für den Masterstudiengang einen sehr guten NC benötigte.

8. Wirtschaftswissenschaften

Wer Wirtschaftswissenschaften studiert, lernt sowohl, wie wirtschaftliche Prozesse in Unternehmen ablaufen, als auch, was das mit gesamtwirtschaftlichen Themen wie Wachstum, Rezession oder Inflation zu tun hat.

Joshua Bolte hat nach der Schule zunächst eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht und sich dann entschieden zu studieren. An der Universität Osnabrück absolvierte er den Bachelor in Wirtschaftswissenschaften – besonders die Module in Wirtschaftsinformatik gefielen ihm. Was ihm gerade am Anfang des Studiums half: die Tipps aus der Fachschaft.

9. Germanistik

Angehende Germanist:innen belegen im Studium Fächer wie Einführung in die Germanistische Mediävistik, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Linguistik. Was man damit später macht? Zum Beispiel als Lehrer:in arbeiten, im Journalismus, als Lektor:in in Verlagen oder in Unternehmensberatungen.

David Brißlinger hat Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert und bereits ein Kleingewerbe als Texter angemeldet. Er rät dazu, gerade am Anfang so viele Kurse wie möglich zu belegen – und zwar nicht nur die, für die man sich ohnehin schon interessiert.

10. Elektrotechnik

Elektrotechnik-Ingenieur:innen entwickeln nach dem Studium zum Beispiel Mikrocontroller – also kleine Computer – für Smartphones, planen große Kraftwerkanlagen oder konstruieren Sensoren für Smarthome-Geräte. Dafür belegen sie Kurse wie Höhere Mathematik, Physik, Grundschaltungen der Elektronik oder Elektrische Energietechnik.

Tobias Reifert hat an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HsKA) seinen Bachelorabschluss in Elektrotechnik gemacht. Er mag es, mit Hardware zu arbeiten und Schaltungen und Sensoren zu konstruieren. Hier erklärt er, warum er sich für die Vertiefungsrichtung Informationstechnik entschieden hat.

Mehr lesen über