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Mehrere Tote und Verletzte Russische Armee attackiert Dnipro, Donezk und Poltawa

Bei Luftangriffen in der Ukraine wurden innerhalb weniger Stunden Dutzende Menschen verletzt. Die russischen Geschosse trafen Kindergärten, ein Krankenhaus und ein Einkaufszentrum.
Der zerstörte Eingangsbereich des Einkaufszentrums in Dnipro

Der zerstörte Eingangsbereich des Einkaufszentrums in Dnipro

Foto: Arsen Dzodzaiev / EPA

Bei russischen Angriffen sind an mehreren Orten in der Ukraine Menschen getötet worden. In Dnipro im Südosten des Landes kamen nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mindestens fünf Personen ums Leben, mehr als 50 weitere wurden verletzt. Einige befinden sich in lebensgefährlichem Zustand.

Zelenskyj meldet sich bei Telegram

Der Regierungschef teilte auf der Plattform Telegram  ein Video, dass eine heftige Explosion am Himmel zeigt. Kurz darauf schießt ein Feuerball in Richtung Boden. Medienberichten zufolge beschädigte der Angriff unter anderem Geschäfte, eine Tankstelle und ein Krankenhaus.

Einkaufszentrum in Dnipro

Einkaufszentrum in Dnipro

Foto: Arsen Dzodzaiev / EPA

Die ukrainische Luftwaffe sagte, die russischen Streitkräfte hätten die Region mit sieben Raketen und fünf Drohnen angegriffen. Russland hingegen bestreitet, auf Zivilisten oder zivile Infrastrukturen gezielt zu haben.

Russisches Militär konzentriert sich auf Donezk

In der Region Poltawa wurden laut dem Gouverneur eine Person getötet und drei weitere mitunter lebensbedrohlich verletzt. Trümmerteile einer abgeschossenen russischen Rakete hätten eine Schule und einen Kindergarten getroffen.

Zudem hat die russische Armee eigenen Angaben zufolge einen Bezirk der strategisch wichtigen Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk eingenommen. Die Truppen hätten das Viertel Nowi »befreit«, teilt das russische Verteidigungsministerium mit.

Russische Angriffe haben in den vergangenen Monaten erneut zugenommen. Im Zentrum des Frontgeschehens steht die Umgebung der ostukrainischen Stadt Pokrowsk, in der auch Tschassiw Jar liegt. Laut den eingesetzten Streitkräften versuchen russische Truppen, die dortigen Verteidigungslinien der Ukrainer zu durchbrechen. Es werde verstärkt Munition an den Frontabschnitt gebracht.

Nur wenig Panzer gesichtet

Das russische Militär setze vor allem auf Infanterieangriffe und Kampfdrohnen, wie eine Sprecherin der Brigade erklärte. Gepanzerte Fahrzeuge seien seit einem Monat kaum auf dem Gefechtsfeld zu sehen. Dies sei ein Hinweis darauf, dass den Russen diese Waffen ausgegangen sind.

Präsident Selenskyj forderte den Westen angesichts der neuen Angriffe auf, mehr Flugabwehrsysteme und Langstreckenwaffen zu liefern. »Die Welt kann Leben schützen, und es bedarf nur der Entschlossenheit der führenden Politiker«, sagte er.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages brachte zeitgleich ein mehr als sechs Milliarden Euro umfassendes Paket  für die neue Ausrüstung der Bundeswehr auf den Weg. Damit erhalte auch die Ukraine »dringend benötigten Nachschub«, erklärten die Sprecher der Regierungsparteien nach der Entscheidung.

Putin trifft Xi

Der russische Präsident Wladimir Putin diskutierte unterdessen mit dem chinesischen Regierungschef Xi Jinping über die Situation in der Ukraine. Sie seien zu dem Schluss gekommen, dass Friedensgespräche ohne die Anwesenheit Russlands »zwecklos« seien, verkündete ein Sprecher Putins. Die Politiker hatten sich im Vorfeld des Gipfeltreffens der »Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit« in Kasachstan getroffen.

Vor etwa zwei Wochen hatten sich in der Schweiz Staatschefs aus aller Welt getroffen, um über Frieden in der Ukraine zu beraten . Russland war nicht eingeladen.

esw/AFP/dpa/Reuters