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Vorsitzende der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer Monika Schnitzer: „Wir haben alles, außer Rohstoffe“

In Deutschland bricht sich gerade die falsche Erzählung Bahn: dass alles dem Untergang geweiht sei. Dabei gibt es viele Belege für das Gegenteil. In unserer Serie „Warum Deutschland den Bach raufgeht“ stellen wir Ihnen heute die Antworten von Monika Schnitzer vor, der Vorsitzenden der Wirtschaftsweisen.
Monika Schnitzer (62), Wirtschaftsprofessorin an der LMU und Vorsitzende der Wirtschaftsweisen: „Wir wollen Dinge gut machen und hohe Qualität liefern. Diese Haltung müssen wir übertragen auf die Technologien der Zukunft, auf Anwendungen der künstlichen Intelligenz, der Biotechnologie oder auch der Kernfusion.“

Monika Schnitzer (62), Wirtschaftsprofessorin an der LMU und Vorsitzende der Wirtschaftsweisen: „Wir wollen Dinge gut machen und hohe Qualität liefern. Diese Haltung müssen wir übertragen auf die Technologien der Zukunft, auf Anwendungen der künstlichen Intelligenz, der Biotechnologie oder auch der Kernfusion.“

Foto: [M] Uwe Voelkner / bundesfoto
Die Idee zu unserer Serie

Die Klagen über die gelähmte Republik sind gerade lauter denn je. Das ist nach unserem Eindruck nicht nur wirtschaftlich und gesellschaftlich lähmend, sondern so pauschal auch gefährlich und falsch. Es gibt viele Belege für das Gegenteil.

Wir haben deshalb Menschen, die etwas in der Wirtschaft bewegen, drei Fragen zum Standort Deutschland gestellt und wollen präsentieren, „warum Deutschland den Bach raufgeht“. Ihre Antworten präsentieren wir als wörtliche Zitate. Bis zu den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen veröffentlichen wir werktäglich die persönliche Sicht von Dax-CEOs, Unternehmerinnen, Start-up-Gründern, Pionierinnen und Wirtschaftsexperten.

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Frau Schnitzer, was läuft für Sie persönlich gut in Deutschland?

Ich freue mich sehr darüber, dass wir immer mehr Frauen in den Vorständen großer Unternehmen sehen. Das war in unserer von der traditionellen Industrie geprägten Unternehmenslandschaft lange Zeit nicht einfach, es mussten und müssen immer noch dicke Bretter gebohrt werden. Frauen bekommen nun jedoch mehr Sichtbarkeit, es entstehen Vorbilder und Netzwerke. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass dieser Trend anhalten wird und wir bald auch noch mehr Frauen als Vorstandsvorsitzende sehen werden.

Warum lohnt es sich, hierzulande zu investieren und zu arbeiten?

Salopp gesagt: Wir haben alles, außer Rohstoffe. Aufgrund unserer breiten Forschungs-, Aus- und Weiterbildungslandschaft kann man hier alles erlernen und Fachkräfte aller Art finden. Und das im Herzen von Europa, mit seiner kulturellen Vielfalt und kurzen Wegen. Ein riesiger Markt, direkt vor der Haustür.

Wenn es um die Zukunft der deutschen Wirtschaft geht: Welche Chancen sehen Sie?

Hinter dem Label „Made in Germany“ stand immer auch eine besondere Anspruchshaltung: Wir wollen Dinge gut machen und hohe Qualität liefern. Diese Haltung müssen wir übertragen auf die Technologien der Zukunft, auf Anwendungen der künstlichen Intelligenz, der Biotechnologie oder auch der Kernfusion. Wenn wir das schaffen und nicht zu sehr an Altem festhalten, dann sehe ich in zehn Jahren mindestens ein hiesiges Unternehmen unter den Top Ten Unternehmen in diesen Feldern, geleitet von einer Frau.

Zusammengestellt von Alicia Klawitter und Marleen Gründel