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Covestro-Vorstandschef Markus Steilemann: „Deutschland kann und muss Trendsetter beim Megathema Nachhaltigkeit sein“

In Deutschland bricht sich gerade die falsche Erzählung Bahn: dass alles dem Untergang geweiht sei. Dabei gibt es viele Belege für das Gegenteil. In unserer Serie „Warum Deutschland den Bach raufgeht“ stellen wir Ihnen heute die Antworten von Covestro-CEO Markus Steilemann vor.
Markus Steilemann (54), CEO des Kunststoffkonzerns Covestro: „Was bei all den über Jahre angehäuften strukturellen Defiziten häufig übersehen wird: Deutschland hat ein sehr solides Fundament, vor allem im internationalen Vergleich“

Markus Steilemann (54), CEO des Kunststoffkonzerns Covestro: „Was bei all den über Jahre angehäuften strukturellen Defiziten häufig übersehen wird: Deutschland hat ein sehr solides Fundament, vor allem im internationalen Vergleich“

Foto: [M] Covestro
Die Idee zu unserer Serie

Die Klagen über die gelähmte Republik sind gerade lauter denn je. Das ist nach unserem Eindruck nicht nur wirtschaftlich und gesellschaftlich lähmend, sondern so pauschal auch gefährlich und falsch. Es gibt viele Belege für das Gegenteil.

Wir haben deshalb Menschen, die etwas in der Wirtschaft bewegen, drei Fragen zum Standort Deutschland gestellt und wollen präsentieren, „warum Deutschland den Bach raufgeht“. Ihre Antworten präsentieren wir als wörtliche Zitate. Bis zu den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen veröffentlichen wir werktäglich die persönliche Sicht von Dax-CEOs, Unternehmerinnen, Start-up-Gründern, Pionierinnen und Wirtschaftsexperten.

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Herr Steilemann, was läuft für Sie persönlich gut in Deutschland?

Ich habe das Gefühl, dass immer mehr Menschen sagen: Es läuft nicht alles schlecht. Offenbar greift die Erkenntnis um sich, dass Zukunft für alle machbar ist und wir sie in der Hand haben.

Warum lohnt es sich, hierzulande zu investieren und zu arbeiten?

Was bei all den über Jahre angehäuften strukturellen Defiziten häufig übersehen wird: Deutschland hat ein sehr solides Fundament, vor allem im internationalen Vergleich. Rechtssicherheit, Korruptionsbekämpfung, Bildungsniveau, Pressefreiheit … – in den einschlägigen Indizes liegen wir mit vorn, wenn auch in letzter Zeit teils mit Abstrichen. Könnte nicht schaden, sich auf solche Errungenschaften zu besinnen und sie auszubauen.

Wenn es um die Zukunft der deutschen Wirtschaft geht: Welche Chancen sehen Sie?

Wir sind immer noch eine Erfindernation. Mich stimmt hoffnungsvoll, dass im vergangenen Jahr wieder merklich mehr Patente angemeldet wurden. Das müssen wir ausbauen und unseren Innovationsgeist vor allem auf die Entwicklung grüner Zukunftstechnologien richten. Wenn ich zum Beispiel das junge „Team Sonnenwagen“ aus Aachen mit seinem selbst entwickelten Solarauto sehe, geht mir das Herz auf. Deutschland kann und muss Trendsetter beim Megathema Nachhaltigkeit sein.

Zusammengestellt von Alicia Klawitter und Marleen Gründel