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Soft Skills Wie Sie Ihre Resilienz stärken

Der Begriff Resilienz taucht in den unterschiedlichsten Kontexten auf, etwa in der Physik oder Ökologie, aber auch als wichtiger Soft Skill. Was hinter der Fähigkeit steckt und wie Sie resilienter werden, erfahren Sie hier.
Die Psychologie definiert Resilienz als die Fähigkeit, großen Druck und Stress auszuhalten, ohne Schaden davon zu tragen.

Die Psychologie definiert Resilienz als die Fähigkeit, großen Druck und Stress auszuhalten, ohne Schaden davon zu tragen.

Foto: manager magazin

Was ist Resilienz?

Der Begriff hat Ursprünge in der Ökologie, Physik und Psychologie. Für den Soft Skill Resilienz ist vor allem letztere relevant. Denn die Psychologie definiert Resilienz als die Fähigkeit, großen Druck und Stress auszuhalten, ohne Schaden davon zu tragen.

Diese Widerstandsfähigkeit ist auch der Soft Skill, den die Autoren Joshua D. Margolis und Paul G. Stoltz in einem Artikel  als die Fähigkeit beschreiben, schnell und konstruktiv auf herausfordernde Situationen zu reagieren.

Warum ist der Soft Skill wichtig?

In einer immer schneller werdenden Welt, in der Klimakatastrophen, geopolitische Unruhen und finanzielle Unsicherheiten sich häufen, ist lösungsorientiertes Denken gefragt. Und das funktioniert nur, wenn Sie sich nicht von einer Herausforderung lähmen lassen, sondern stattdessen einen konstruktiven Blick auf die Situation werfen können. So überstehen Sie nicht nur beruflich schwierige Situationen und Krisen, die Widerstandsfähigkeit stärkt auch Ihre mentale Gesundheit, sodass mögliche Herausforderungen – ob nun beruflich oder privat – Sie psychisch weniger belasten.

Wie können Sie resilienter werden?

Der Schlüssel von resilientem Denken liegt darin, sich aus den eigenen Grübeleien über ein negatives Ereignis zu befreien und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, konstruktiv an einem positiven Endergebnis zu arbeiten. Dabei helfen selbstreflexive Fragen, die Margolis und Stoltz in drei Kategorien aufteilen. Präzisierende Fragen sollen dabei unterstützen, konkrete Interventionsmöglichkeiten zu finden, Imaginationsfragen lenken den Fokus vom negativen Ereignis auf ein positives Ergebnis und Kooperationsfragen motivieren dazu, mit anderen gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Die Autoren schreiben, Sie würden Ihre Resilienz trainieren können, in dem Sie diese Fragen täglich auf ein konkretes Problem anwenden und sich dabei auf vier Ebenen konzentrieren: Kontrolle, Einfluss, Tragweite und Dauer.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass unsere Reaktion auf Stresssituationen davon abhängt, wie viel Kontrolle wir glauben, über die Situation zu haben. Wenden Sie die Fragetypen auf dieser Ebene an, so fragen Sie etwa danach, welche Teilaspekte der Situation Sie positiv beeinflussen können (Präzisierung), was Ihr Vorbild in Ihrer Situation jetzt tun würde (Imagination) und wer Ihnen im Team bei der Lösungsfindung helfen kann (Kooperation). Durch diese Fragen lenken Sie vom Gefühl des Kontrollverlustes beim entstandenen Problem ab, hin zu der Kontrolle, die Sie über den Ausgang der Situation haben.

Ähnlich ist das beim Thema Einfluss. Statt danach zu suchen, wer Einfluss auf die Ursache des Problems und damit Schuld hatte, können Sie sich durch die Fragen darauf konzentrieren, an dem Endergebnis mitzuwirken.

Die dritte Ebene ist die Tragweite. Viele machen sich Sorgen um die Reichweite und Schäden des Problems. Die Fragen helfen hier, potenzielle Maßnahmen ins Auge zu fassen, um mögliche Schäden und die Reichweite zu begrenzen.

Und schließlich drehen sich auch viele Gedanken darum, wie lange das Problem und dessen Auswirkungen anhalten werden. Auf der Ebene der Dauer sollten Sie sich zunächst überlegen, was der Wunschausgang für die aktuelle Situation ist. Dann können Sie etwa danach fragen, was Sie in den nächsten fünf Stunden diesen Wunsch einen Schritt näher bringt (Präzisierung), wie Ihr Leben nach der Krise aussehen soll (Imagination) und welche Prozesse Sie mit Ihrem Team aufsetzen können, um sich dem Wunschausgang anzunähern (Kooperation).

Durch diese Denkansätze und Fragen können Sie Ihren Fokus vom Ereignis auf das Ergebnis lenken. Dabei hilft es, Ihren Gedankenprozess aufzuschreiben. Denn wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich Ihr emotionales und physisches Wohlsein verbessern kann, indem Sie schwierige Ereignisse schriftlich ausformulieren. Wenn Sie das jeden Tag machen, dann sind Sie gewappnet für die nächste Herausforderung.