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Toolbox: Teamführung So bauen Sie ein Spitzenteam auf

Führungskräfte haben in der Hand, wie engagiert ihre Teams arbeiten. Warum es sich lohnt, Mitarbeitende gemeinsam zu schulen – und mehr zu dirigieren.

Mehr Miteinander: Es lohnt sich, nicht nur die Stärken der Mitarbeitenden zu fördern – sondern das Team als Ganzes.

Mehr Miteinander: Es lohnt sich, nicht nur die Stärken der Mitarbeitenden zu fördern – sondern das Team als Ganzes.

Foto: [M] Getty Images

Die Mehrheit der Mitarbeitenden ist nicht mit besonders viel Begeisterung, Engagement und Einsatz bei der Sache, sondern macht Dienst nach Vorschrift, das zeigen Studien seit Jahrzehnten. Firmen betrachten sich im Grunde als komplexe Maschinen, und ihre Mitarbeitenden als Einzelteile. Als Antwort auf Probleme optimieren Führungskräfte die Maschine demnach entweder von oben nach unten – verändern also die Unternehmenskultur – oder verbessern die Komponenten, indem sie die Mitarbeitenden individuell schulen.

Was aber das Engagement, die Gesundheit und Produktivität der Menschen wirklich beeinflusst, ist der Teil der Maschine, mit dem sie alltäglich interagieren: ihr Team. Viele Teams in Unternehmen sind allerdings unsichtbar, weil sie keine offizielle Einheit im Sinne eines Organigramms darstellen, sondern sich häufig nur vorübergehend für ein Projekt zusammenfinden und gar nicht als Einheit erfasst werden. Instrumente der Zusammenarbeit wie Slack und Microsoft Teams helfen dabei, Einheiten sichtbar zu machen. Mit diesen fünf Empfehlungen wird aus einer durchschnittlichen Arbeitsgruppe ein Spitzenteam.

1. Die Vertrauensbasis muss stabil sein

Leistungsstarke und -schwache Teams unterscheiden sich vor allem in einem Punkt: Bei den einen vertrauen die Mitglieder der Leitung voll und ganz – bei den anderen nur mittelmäßig; oder sie misstrauen ihr gar. Ein hohes Vertrauen entsteht, wenn die Teamleitung die Stärken jedes Mitglieds erkennt und ihm entsprechende Aufgaben zuweist.

2. Die Aufmerksamkeitsspanne entscheidet

Die Währung, mit der man Mitarbeitende anspornt, ist Aufmerksamkeit. Daraus folgt, dass die optimale Führungsspanne – wie viele Menschen einer Chefin oder einem Chef unterstellt sind – von der Aufmerksamkeitsspanne abhängt: Die maximale Teamgröße liegt also bei der Zahl von Mitarbeitenden, mit der eine Führungskraft ein Gespräch pro Woche führen kann. Das sollte sich auf künftige Stärken, nicht auf vergangene Defizite konzentrieren. Die zwei Leitfragen lauten: "Wo liegen in dieser Woche die Prioritäten?" und "Wie kann ich dabei helfen?".

3. Als Team lernen

Viele Unternehmen schulen die Teamfähigkeit ihrer Mitarbeitenden. Doch es ergibt wenig Sinn, Menschen einzeln in Workshops beizubringen, wie sie Empathie zeigen oder aktiv zuhören. Zielführender ist es, ein Team als Ganzes zu schulen und gemeinsam – abhängig von den einzelnen Mitgliedern und den anstehenden Aufgaben – zu erkunden, wie es sich schlägt und welche Baustellen es zu bearbeiten gilt.

4. Teamgefühl geht auch mit Abstand

Viele Führungskräfte sind der Meinung, dass Teamgefühl und gute Zusammenarbeit nur entstehen können, wenn die Mitarbeitenden vor Ort sind. Dabei zeigen Studien: Der Anteil der wirklich engagierten Angestellten ist bei denen, die meist zu Hause arbeiten, höher als bei denen, die im Büro sind und dort häufiger abgelenkt werden. Der kritische Faktor ist demnach, ob sie sich als Teil des Teams fühlen. Denn entscheidend ist nicht, wo man arbeitet, sondern wie und mit wem.

5. Individuelle Arbeitsformate ermöglichen

Mitarbeitende sind motivierter, wenn sie Kontrolle über ihre Arbeitsweise haben. Am engagiertesten sind Studien zufolge die Menschen, die eine planbare, feste Tätigkeit in einem Bereich haben – und daneben die Möglichkeit, dynamisch anderen Projekten und Teams beizutreten, vergleichbar mit Nebenjobs.

Wer möchte, dass seine Mitarbeitenden begeistert und engagiert zur Arbeit kommen, muss Teamleitungen zu Dirigentinnen und Dirigenten machen, die die Besonderheiten ihrer Beschäftigten einfangen und für das Team und das Unternehmen nutzbar machen.

Möchten Sie noch tiefer in das Thema eintauchen? Alle Texte zu Teamführung finden Sie auf unserer Themenseite.