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»Zertrümmert und zerstört« Neuseelands Gletscher schrumpfen erstaunlich schnell

Zu hohe Temperaturen verändern die Berglandschaft des Landes im südwestlichen Pazifik. Forscher zeigen sich nach einem Rundflug über die Eisgiganten geschockt.
Gletscher in den südlichen Alpen Neuseelands

Gletscher in den südlichen Alpen Neuseelands

Foto: Wirestock / Getty Images

Die neuseeländischen Gletscher  schrumpfen schneller als von Forschern erwartet. Höhere Temperaturen in Folge des Klimawandels lassen die Eismassen schmelzen und die Schneegrenze ansteigen, teilte das Nationale Institut für Wasser- und Atmosphärenforschung (Niwa)  am Montag mit. »In den vergangenen Jahren haben wir beobachtet, dass sich dieser Anstieg beschleunigt, sodass wir einen anhaltenden Trend des Gletschereisverlusts erleben«, sagte Niwa-Programmleiter Andrew Lorrey. Die atemberaubende Landschaft Neuseelands sei dabei, sich grundlegend zu verändern.

Der Fox-Gletscher im Westen der neuseeländischen Alpen

Der Fox-Gletscher im Westen der neuseeländischen Alpen

Foto: Wirestock / Getty Images

Experten des Instituts fliegen seit den Siebzigerjahren immer am Ende des Sommers über die Bergketten des Landes, um eine Schneegrenzenmessung durchzuführen und den Zustand der Gletscher zu überprüfen. »Wir sind zu den südlichsten Gletschern geflogen, die wir seit 2018 nicht mehr besucht haben«, sagte Lorrey. Schon damals seien diese »unglaublich klein und praktisch tot« gewesen. Jetzt habe sich die Lage noch verschlimmert. Einer der Gletscher sei nur noch zwei Drittel so groß wie bei der letzten Sichtung. Die Gletscher wirkten »zertrümmert und zerstört«.

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Im vergangenen Jahrzehnt habe Neuseeland sieben der zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt, hieß es. 2023 sei das zweitwärmste Jahr überhaupt gewesen. »Selbst wenn es ein paar kühlere Jahre gäbe, würden diese nicht ausreichen, um den bereits angerichteten Schaden wiedergutzumachen«, erklärte Lorrey.

Gletscher seien ein wichtiger Teil der Umwelt, Wirtschaft und Kultur Neuseelands. Sie seien auch eine wichtige Schmelzwasserquelle, die Seen, Flüsse und Ozeane mit Nährstoffen versorge. »Neuseeland ist einer der wenigen Orte in den mittleren Breiten, wo Menschen in der Nähe von Gletschern leben und diese leicht gesehen und besucht werden können«, sagte Lorrey.

Mittlerweile müssten Tourismusunternehmen aber immer weiter in die Berge vordringen, um sie überhaupt noch zu erreichen. Der Wissenschaftler betonte, er befürchte, dass die nächste Generation die Gletscher Neuseelands nicht mehr erleben werde.

sug/dpa-AFX

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