Eigentlich sollten diese Korallen bunt sein. Doch im australischen Great Barrier Reef sind nun 90 Prozent von ihnen farblos. Eine Studie fand heraus: Es die stärkste jemals beobachtete Korallenbleiche.
Die Ursache: zu warmes Wasser aufgrund der Erderwärmung. Die empfindlichen Nesseltiere stehen so unter Stress und stoßen die in ihnen lebenden bunten Algen ab. Doch die helfen der Koralle bei der Nahrungsaufnahme. Hält der Zustand an, wird es bedrohlich.
Lorenzo Alvarez-Filip, Korallen-Forscher
»In den folgenden Jahren werden die Korallen, je nach Art, anfangen, sich zu zersetzen, weil sie erodieren. Und genau dann werden wir die Folgen sehen.«
Und die können verheerend sein. Denn Korallenriffe bieten unter anderem wichtigen Lebensraum für Meeresbewohner und dienen als Wellenbrecher an Küsten. Allein das Great Barrier Reef beherbergt mehr als 600 Korallen- und über 1600 Fischarten.
Zwar können sich die Riffe oft auch wieder erholen, doch das dauert mindestens 10 bis 15 Jahre. Und entscheidend sind die Ausmaße der Schäden.
Neal Cantin, Korallen-Forscher
»Es ist ziemlich offensichtlich, dass der Klimawandel weiterhin zu Hitzestress führt, dem die Korallenriffe nicht gewachsen sind. Die sich erholenden Korallen und die neuen Mitglieder der Korallen-Gemeinschaften passen sich nicht schnell genug an, um mit dem Tempo des Klimawandels Schritt zu halten.«
Es ist bereits das fünfte Mal in nur acht Jahren, dass die Korallen im Great Barrier Reef so leiden. Weltweit sieht es nicht besser aus, derzeit herrscht eine globale Korallenbleiche. Zwar gibt es erfolgreiche Versuche, die bedrohten Ökosysteme zumindest teilweise zu schützen. Sollte die Temperatur der Meere allerdings weiter ansteigen, könnten sich die Riffe nie vollständig erholen und drohten endgültig abzusterben.