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Auswertungen der April-Temperaturen Weltweiter Temperaturrekord – zum elften Mal in Folge

Die April-Temperaturen lagen weltweit rund 1,6 Grad über dem vorindustriellen Zeitalter, meldet das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus. Auch die Meere sind weiterhin zu warm – trotz schwächerem El Niño.
Die Erde erwärmt sich und die Temperaturrekorde reißen nicht ab

Die Erde erwärmt sich und die Temperaturrekorde reißen nicht ab

Foto: John Angelillo / UPI Photo / IMAGO

Mit dem wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist im elften Monat in Folge ein weltweiter Temperaturrekord erreicht worden. Der April sei in diesem Jahr weltweit um 1,58 Grad Celsius wärmer gewesen als ein durchschnittlicher April zwischen 1850 und 1900, dem Referenzzeitraum für das vorindustrielle Zeitalter, teilte das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus  am Mittwoch mit.

Den Angaben zufolge lag die globale Durchschnittstemperatur bei 15,03 Grad. Der April sei der zweitwärmste gewesen, der je in Europa registriert worden sei.

Eine Hitzewelle machte vor allen in asiatischen Ländern vielen Menschen zu schaffen, wie hier in Indien

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Foto: Sudipta Das / NurPhoto / IMAGO

In den vergangenen zwölf Monaten lag die globale Temperatur den Angaben zufolge im Schnitt um 1,61 Grad über dem vorindustriellen Zeitalter. Dies liegt über dem Ziel des Pariser Klimaabkommens, das vorsieht, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Jedoch ist bisher noch nicht klar, ab wann die Wissenschaft das als Trend definiert. Um herauszufinden, ob dieser kritische Temperaturpunkt bereits erreicht wurde und die Ziele des Pariser Abkommens verfehlt wurden, sind jedoch Daten über einen Zeitraum von Jahrzehnten relevant.

Die aktuellen Höchstwerte zeigten dennoch, wie bemerkenswert die globalen Temperaturbedingungen seien, die es derzeit gebe, sagte der Copernicus-Klimatologe Julien Nicolas.

Auch in Europa lagen die Temperaturen um rund 1,5 Grad über dem Aprildurchschnitt von 1991 bis 2020. Laut den Forschern war es damit der zweitwärmste April auf dem Kontinent seit Beginn der Aufzeichnungen. Das lag vor allem an den osteuropäischen Regionen. Dort lagen die Temperaturen am stärksten über dem Durchschnitt. In Skandinavien und auf Island war es hingegen kälter als im Durchschnitt. In Westeuropa wurden teils kühlere Temperaturwerte gemessen, teils aber auch viel zu warme Werte für die Jahreszeit.

Weiterhin beunruhigend sind die hohen Temperaturen der Meere . Die gemittelte globale Meeresoberflächentemperatur betrug demnach etwas über 21 Grad. Im März dieses Jahres war der höchste jemals gemessene Monatsdurchschnitt gemessen worden, dieser lag nur minimal über den Werten von April. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da sich der El Niño im östlichen Pazifik weiter abschwächt.

Mit diesem natürlichen Wetterphänomen waren in den vergangenen Monaten die hohen Wassertemperaturen erklärt worden. Allerdings sieht es derzeit nicht nach einer Abkühlung aus, trotz des nachlassenden El-Niño-Phänomens.

sug/afp