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Schriftliche Anordnung Papst will Vatikan komplett mit Solarstrom versorgen lassen

Schon seit 2008 gibt es Solarpanele auf den Gebäuden des Vatikans. Künftig will Papst Franziskus die gesamte Stromversorgung des Kirchenstaats aus der Sonne speisen und lässt nördlich von Rom eine neue Anlage bauen.
Im Jahr 2008 installierten Mitarbeiter der deutschen Firma Thermovolt Solarpanele im Vatikan

Im Jahr 2008 installierten Mitarbeiter der deutschen Firma Thermovolt Solarpanele im Vatikan

Foto: RICCARDO DE LUCA/ AP

Die Stromversorgung des Vatikan soll vollständig auf Solarenergie umgestellt werden. Papst Franziskus ordnete in einem Schreiben den Bau einer Agri-Photovoltaik-Anlage auf einem Stück Land des Kirchenstaates nördlich von Rom an. Die Anlage soll die dort befindliche Sendeanstalt von Radio Vatikan sowie die Vatikanstadt in Rom mit Strom versorgen. Bei Agri-Photovoltaik-Anlagen werden Flächen gleichzeitig für Landwirtschaft und Stromerzeugung genutzt.

»Wir müssen zu einem Modell der nachhaltigen Entwicklung übergehen, das den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre reduziert, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen«, erklärte der Papst in dem Schreiben, das auf den 21. Juni datiert ist. Er wolle »zu den Bemühungen aller Staaten beitragen, im Einklang mit ihren jeweiligen Verantwortlichkeiten und Fähigkeiten« eine Antwort auf den Klimawandel zu finden.

Wann genau die Anlage installiert werden und in Betrieb gehen soll, geht aus dem Schreiben nicht hervor. Der Vatikan war 2022 der Uno-Konvention gegen den Klimawandel und den Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 beigetreten.

Papst Benedikt XVI. hatte 2008 Solarpanele auf Gebäuden im Vatikan anbringen lassen. Erst Franziskus machte den Umwelt- und Klimaschutz jedoch zu einem zentralen Thema der katholischen Kirche und prangerte an, dass die Ärmsten der Welt den höchsten Preis für die globale Erwärmung zahlen.

Im vergangenen Jahr formulierte der Vatikan seine ersten nationalen Klimaschutzziele. Franziskus stellte auch einen Plan für den »ökologischen Umbau bis 2030« vor, der etwa den Umstieg auf Elektrofahrzeuge vorsieht. Der Beitrag des Kirchenstaates zum globalen Treibhausgasausstoß ist allerdings sehr gering.

dab/AFP