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Erlaubnis der EU-Kommission Lufthansa darf italienische Staatsairline Ita übernehmen

Nach jahrelangem Ringen um die Übernahme der italienischen Fluglinie Ita ist Lufthansa endlich am Ziel. Die EU-Kommission macht den Weg für den Einstieg bei der Staatsairline frei.
Maschine von Ita Airways: Unabhängigkeit »höchst ungewiss«

Maschine von Ita Airways: Unabhängigkeit »höchst ungewiss«

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Massimo Insabato / dpa

Die EU-Kommission hat dem Einstieg der Lufthansa bei der staatlichen italienischen Fluggesellschaft Ita Airways zugestimmt. Der Airline gehe es derzeit zwar gut, doch ihr dauerhaftes Bestehen als unabhängige Fluglinie sei ohne die Transaktion »höchst ungewiss«. Die EU-Kommission teilte weiter mit, die Zustimmung sei davon abhängig, dass die Airlines Auflagen zum Absichern des Wettbewerbs erfüllten.

Die Lufthansa erreicht damit nach jahrelangen Bemühungen das Ziel, in Italien – ihrem zweitwichtigsten Markt nach den USA – zu wachsen. Ita, vor vier Jahren saniert und geschrumpft aus der chronisch defizitären Staatsairline Alitalia hervorgegangen, soll als siebte Airline-Tochter außerhalb Deutschlands vom großen Netzwerk der Lufthansa profitieren. Die Lufthansa hatte mit der italienischen Regierung Ende Mai 2023 den Kauf von zunächst 41 Prozent an Ita für 325 Millionen Euro vereinbart. Zudem wurden Optionen für eine vollständige Übernahme zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.

Der Entscheidung der EU-Wettbewerbsbehörde war ein langes Tauziehen zwischen den Fachleuten der Kommission und der italienischen Regierung sowie der Lufthansa vorausgegangen. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte große Bedenken, der Zusammenschluss könnte für die Verbraucher durch weniger Angebot und höhere Ticketpreise von Nachteil sein. Das soll jetzt durch Auflagen für Lufthansa und Ita vermieden werden – unter anderem durch die Abgabe von Start- und Landerechten am Flughafen Mailand für Direktflüge innerhalb von Europa. Durch Vereinbarungen mit konkurrierenden Airlines sollen Lufthansa und Ita sicherstellen, dass auf Kurz- und Langstrecken weiterhin genug Wettbewerb herrscht.

mik/Reuters