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Kochbuchtipps für Weihnachten Festliche Rezepte zum Verschenken

Noch keine zündende Idee für ein Last-minute-Geschenk? Was bei Hobbyköchen gut ankommt, ist ein weihnachtliches Kochbuch. Unser Experte stellt drei Werke mit Gerichten für die Festtage vor.
Kochbuchtipps: Festliche Gerichte mit Fisch, Fleisch oder vegan

Kochbuchtipps: Festliche Gerichte mit Fisch, Fleisch oder vegan

Foto: SimpleImages / Getty Images

Sam Dixon: »A Very Vegan Christmas«

Foto: DK

Wenn die Zutaten des ersten Rezepts eines veganen Kochbuchs Gin, Campari, Wermut und Granatapfelsaft sind und in einen geistvollen Negroni-Cocktail münden, stammt dieses Werk höchstwahrscheinlich eher nicht von einer typischerweise etwas genussfernen deutschen Fleischfrei-Feder. Und tatsächlich ist es eine britische Foodstylistin und Rezeptentwicklerin mit asiatischen Wurzeln, die die Essenz der veganen Speise-Ideen ihrer Kochkolumnen in renommierten UK-Medien wie »The Guardian«, »GQ« oder »The Telegraph« nun auf 176 Seiten zwischen zwei weihnachtliche Buchdeckel gepresst hat.

Die Rezeptauswahl und die typisch britische, also eher roughe, Food-Optik wirken auf den ersten Blick nicht besonders weihnachtlich. Sie sind dennoch perfekt geeignet, eine kleine bis mittlere vegane Festrunde mit wirklich spannenden und stets Genuss und Geschmackstiefe versprechenden Gaumenfreuden zu bespaßen. Dixons Asia-Background steht nicht im Vordergrund, sorgt aber für perfekt rezeptiertes Fingerfood im ersten Kapitel »Für gesellige Runden« wie bunte Gemüse-Sushi mit Sriracha-Mayo, Wan-Tan-Knusperecken mit Wassermelonen-Tatar oder Rosenkohl-Gyozas.

Auch auf weihnachtliche Braten (samt einem Extrakapitel mit den passenden Beilagen) muss die Feierfamilie nicht verzichten. Dixon arbeitet viel mit Teighüllen wie zum Beispiel beim spektakulären Spinat-Aprikosen-Kranz, der an griechische Spanakopita erinnert, bei der kunstvollen Süßkartoffelpastete mit Roter Bete oder bei dem wohl unverzichtbaren Pilzbraten Wellington für ein britisches Vegan Christmas. Die Krönung dieses Genres aber ist das so aufwändige wie vollaromatische Rezept für einen Nussbraten in Tortenform mit vier horizontalen, abwechselnden Schichten auf der Basis von Süßkartoffeln, Spinat, Bete und einer mit Salbei, Rosmarin, Sojasoße und Tahin aromatisierten Nuss-Mandel-Esskastanien-Masse.

Naturgemäß ist das Süßkramkapitel wie bei den meisten veganen Kochbüchern etwas größer, fällt hier der aromatische Verzicht auf Tierprodukte doch am wenigsten unangenehm auf. Viel interessanter aber sind die Gedanken, die sich die Autorin zu der Frage macht, was man mit den unglaublich vielen Resten anstellen soll, die am Ende des festlichen Feiermarathons übrig geblieben sind. Dixon packt die Nussbratenreste in Tortillas, backt sie in Farinatas (Kichererbsen-Pfannkuchen) und verarbeitet Restgemüse zu Teigtaschen, indischem Dal, Aufläufen und Eintöpfen.

Very vegan, Zero Waste – das Christkind kann kommen. Aber nur, wenn es keine Lederschühchen anhat.

Wer braucht das? Veganer, die für gleichgesinnte Freunde und Verwandte zum Weihnachtsfest groß oder klein aufkochen wollen.

Typisches Rezept? »Gefüllter Butternusskürbis mit Linsen, Walnüssen & Cranberrys«

Was kostet das? 16,96 Euro

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Sam Dixon

A Very Vegan Christmas

Übersetzer: Wiebke Krabbe
Verlag: Dorling Kindersley
Seitenzahl: 176
Für 16,95 € kaufen

Preisabfragezeitpunkt

17.07.2024 09.33 Uhr

Keine Gewähr

Produktbesprechungen erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Über die sogenannten Affiliate-Links oben erhalten wir beim Kauf in der Regel eine Provision vom Händler. Mehr Informationen dazu hier

Donna Hay: »Weihnachten – Festlich geniessen«

Foto: atVERLAG

Die Australierin Donna Hay ist eine der meistgelesenen Kochbuchautorinnen der Welt, ihre Rezepte werden auf allen Kontinenten von Millionen Menschen gern und erfolgreich nachgekocht. Das muss man vorausschicken, denn Hay-Speisen scheinen wirklich fast jedem Omnivoren zu schmecken. Mit diesem Buchgeschenk kann man also im Grunde nie falsch liegen.

Hays Weihnachtsspeisen setzen überwiegend zwar schon ein wenig Interesse und Erfahrung am Herd voraus, sind aber allesamt recht gelingsicher umzusetzen, wenn man die Zubereitungsschritte befolgt. Die 272 Seiten sind übersichtlich und wenig überraschend in Vorspeisen, Hauptgerichte, Süßkram und Snacks eingeteilt.

Schon bei den ersten Rezepten würde man am liebsten schnell vergessen, dass Weihnachten ein Fest der Liebe und nicht der Sünde ist. Letzteres sind die krossen Blätterteigtörtchen mit einer Füllung aus Zwiebelkaramell und schmelzendem Brie. Oder die saftspritzende, mit Bete-Essenz marinierte Graved Regenbogenforelle, das noch warm-fluffige Gua-bao-Hefebrötchen mit Hummersalat, das Nest mit Krebsnudeln und Sauerteigknusper oder die himmlische Räucherlachs-Mascarpone-Pâté mit Estragon. Festlicher kann das Weihnachts-Dinner kaum beginnen.

Hays Starterauswahl geht über Dutzende Seiten und bietet auch fleisch- und fischfreie Genüsse bis hin zu Dips für die ganze Familie wie Spinat-Minze-Joghurt, Humus mit Knusper-Kichererbsen oder Labne mit Pistazien und Granatapfel: leichte, moderne und weltweit beliebte Snacks.

Die berühmt-berüchtigte Fleischeslust der Australier lässt Hay erst bei den Hauptgerichten in ihr Buch, vor allem mit der Down-Under-Entsprechung zu Gans und Truthahn: dem ganzen Schweineschinken als Festbraten. Es wimmelt nur so von unglaublich appetitlich fotografierten Schinken mit glänzenden Glasuren auf Wacholderbasis, mit Whisky, Orangen und Ingwer, Granatapfel oder Apfel-Ahornsirup-Miso.

Näher an nordeuropäischer Weihnachtsbratentradition sind die vielen und oftmals überraschenden Rezepte für Puten, Hühnchen, Enten und Stubenküken als Brust, im Ganzen oder längs halbiert, als Rollbraten, mit Speck bardiert oder kunstvoll lasiert. Neben den Geflügelverlockungen lohnen auch die Rezepte für diverses Seafood, vor allem aber Knusperschwein: Rollbraten, Bauch oder Haxe, mal ganz anders zubereitet und eine echte Überraschung auf der Weihnachtstafel. Hays Beilagen-Sortiment sorgt ebenfalls für Abwechslung mit allerlei ungewöhnlichen Salaten und Gemüserezepten bis hin zu Honig-Mandel-Hasselback-Kürbis, einer gestürzten glasierten Wurzel-Tarte-Tatin oder in Champagner geschmorten Thymian-Pastinaken.

Immer noch nicht satt? Schön, dann passt noch ein Stückchen Feigen-Karamell-Trifle, Feigen-Dattel-Eistorte mit Brandy-Sirup oder Pfirsich-Himbeer-Meringue-Tarte in den gefüllten Festtagsmagen. Oder doch lieber ein paar Zartbitter-Klementinen-Honigwaben-Trüffel? Auf den 135 süßen Buchseiten ist auf jeden Fall Platz genug für den finalen weihnachtlichen Zuckerschock.

Wer braucht das? Alle, die ihre Lieben an Weihnachten mit den großartigen neuen Genussideen einer der weltweit erfolgreichsten Kochbuchautorinnen verwöhnen wollen.

Typisches Rezept? »Portwein-Pistazien-Hähnchen mit Quittenglasur«

Was kostet das? 37 Euro

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Donna Hay

Weihnachten - Festlich geniessen

Übersetzung: Susanne Bonn
Fotografie: Chris Court, Ben Dearnley, William Meppem, Con Poulos, Anson Smart
Verlag: AT
Seitenzahl: 272
Für 37,00 € kaufen

Preisabfragezeitpunkt

17.07.2024 09.33 Uhr

Keine Gewähr

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Murielle Rousseau: »Weihnachten in Paris«

Als dritten Tipp für den Gabentisch gibt es keine reine Rezeptesammlung, sondern eines der liebevollsten Reisebücher des Jahres – inklusive der ein oder anderen Zubereitungsanleitung. Die in Saint-Germain-en-Laye aufgewachsene und heute zwischen Freiburg und der Loire pendelnde Autorin Murielle Rousseau erschafft auf 192 Seiten gemeinsam mit ihrer Fotografinnenkollegin Marie Preaud eine gustatorische Hommage an ihre Geburtsstadt Paris – und zugleich eine Art kulinarische Gebrauchsanweisung für Frankreichs Metropole.

Paris ist und bleibt die Hauptstadt der Liebe, doch diese geht auch an der Seine oft genug durch den Magen. Rousseau führt uns durch ein Paris, das im vorweihnachtlichen Glanz noch ein bisschen wärmer strahlt als ohnehin: Wir warten mit ihr bei einem Eclair auf Père Noël und lernen, wie der Weihnachtsmann, aber auch die Literatur, Dichtkunst und Bastelfreuden in französische Festtraditionen eingebunden sind. Beim Weihnachtsshopping entdecken wir klassische Holzfiguren, Papeterie, Flohmärkte und Feinkost, aber auch die Verlockungen der Teestunde, der Patisserie und Chocolaterie, der nächtlichen Lichterspaziergänge und Christmetten in den Prunk-Kirchen der französischen Hauptstadt. Sehr gut: Alle Informationen oder Tipps sind unterfüttert mit den wichtigsten Institutionen und ihren Adressen, zumindest aber mit weiterführenden Weblinks.

Dazwischen streut Rousseau immer wieder die passenden Koch- und Backrezepte, durchgehend gut erklärt und nachkochbar. Somit kann man auch in der heimischen Küche französische Leckereien realisieren wie Kaffee-Eclairs, Maronenpüree, Brioche mit Trüffel- und Parmesanspänen, Rehrücken in Rotwein, Käsesoufflé mit Comté oder die legendäre Mitternachtszwiebelsuppe Pariser Art.

Es gibt nur wenige Bücher, in denen die besondere Magie eines bezaubernden Ortes so umfassend und einfühlsam beschrieben ist wie in diesem. Da bleibt dem Frankophilen eigentlich nur noch eines: Die Liebste oder den Liebsten am Tag vor Heiligabend per Super-Last-minute-Reise nach Paris entführen und vor Ort die besten Tipps dieses wunderschönen Rezeptreisebuchs abgrasen.

Wer braucht das? Freunde der französischen Lebensart, die mal ganz genau wissen wollen, wie man Weihnachten in Paris feiert.

Typisches Rezept? »Bresse-Poularde mit schwarzen Trüffeln an Maronenpüree«

Was kostet das? 29,99 Euro

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Murielle Rousseau

Weihnachten in Paris

Fotografie: Marie Preaud
Verlag: ‎ Christian
Seitenzahl: 192
Ab 29,99 €

Preisabfragezeitpunkt

17.07.2024 09.33 Uhr

Keine Gewähr

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Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests