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Mähroboter im Test Kabellos durchs Gras

Eine neue Generation Mähroboter mit smarten Funktionen und Satellitennavigation soll Gartenbesitzern das Leben leichter machen. Wir haben mit drei Modellen ausprobiert, wie leicht es wirklich wird.
Mährobotern muss man Grenzen setzen, früher per Kabel, heute per Funk

Mährobotern muss man Grenzen setzen, früher per Kabel, heute per Funk

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Früher war Draht, wo heute grüne Gräser sprießen. So oder so ähnlich könnte man zusammenfassen, was die neue Generation von Mährobotern von ihren Vorgängern unterscheidet. Denn tatsächlich musste man den meisten Geräten dieser Art bislang mit einer langen Drahtschleife Grenzen setzen. Das meist grüne Kabel wird seiner Funktion nach als Begrenzungskabel bezeichnet, denn genau das ist seine Aufgabe: den Spielraum des Mähers begrenzen. Für Sensoren im Mäher ist das stromdurchflossene Kabel wie eine Mauer: Bis hierhin und nicht weiter.

Das Prinzip funktioniert seit Jahren gut, aber es hat seine Macken: Den Draht zu verlegen kann eine schweißtreibende Angelegenheit werden, vor allem bei großen Gärten. Er muss in kurzen Abständen mit Haken verankert werden und gut geplant sein. Wer zu spät bemerkt, dass der Mäher an einer Stelle nicht um eine zu scharf gezogene Ecke findet oder ständig im Blumenbeet landet, muss das Kabel entweder aus dem Boden zerren und neu verlegen oder mit speziellen Verbindern zusätzliches Kabel anflicken.

Zudem können die Dutzende Meter lange Strippen beschädigt werden, etwa wenn jemand sie versehentlich durch einen Spatenhieb durchtrennt oder sie durch Umwelteinflüsse Schaden nehmen. Die defekte Stelle im Hunderte Meter langen Kabel zu finden, kann zum nervenaufreibenden Suchspiel geraten.

Weniger Kabel, mehr Geld

Eine neue Generation von Mährobotern soll der Rasenpflege nun diese Einstiegshürde nehmen, indem sie die Geräte unabhängig von verbuddelten Kabeln macht. Grenzen werden den modernisierten Modellen nun per App vorgegeben, zur Navigation nutzen sie je nach Hersteller unterschiedliche Kombinationen aus GPS-Empfängern, Sensoren und Funktechniken. Wir haben drei solcher Geräte zum Test in unsere Gärten geholt und geprüft, ob die neue Technologie wirklich besser ist, welche Hürden sie mit sich bringt und vor allem, ob sich der substanzielle Aufpreis für die kabellosen Mähroboter lohnt.

Die getesteten Geräte im Überblick:

  • Segway Navimow H800E (1749 Euro)
    Satellitennavigation soll den Mähroboter durch den Garten lotsen, eine Kamera (300 Euro Aufpreis) ihn vor kleinen Hindernissen abbremsen lassen.

  • Ecoflow Blade (3000 Euro)
    Mit dem Look eines Roboter-Kampfhunds und aufwendiger Navi-Technik mäht er, mit einem optionalen Laubkehrset (800 Euro Aufpreis) fegt er den Rasen.

  • Ecovacs Goat G1 (1600 Euro)
    Dem günstigsten Modell im Test weisen statt Satelliten mindestens zwei Funkbarken mit Ultrabreitband den Weg. Verwinkelte Gärten benötigen mehr Masten (je 100 Euro Aufpreis).

So haben wir getestet:

  • Einrichtung: Wie schnell und einfach gelingt es, den Mährobotern ohne Sensorkabel die Grenzen des Arbeitsbereichs beizubringen?

  • Bedienung: Ist die App-Steuerung so bequem, wie man es für so viel Geld erwarten kann? Ist außer WLAN auch Mobilfunk für den Fernzugriff an Bord?

  • Mähleistung: Wie gut finden sich die Roboter auf der Arbeitsfläche zurecht? Wie gründlich kürzen sie den Rasen auf der Fläche und an der Kante?

  • Hinderniserkennung: Malträtieren die Schnittwerkzeuge unbeabsichtigt Flora, Fauna und Garteneinrichtung oder weichen sie ihnen mithilfe von Distanzsensoren rechtzeitig aus?

Segway Navimow H800E

Die Hoffnung, man könnte die Basisstation des Navimow frei im Garten platzieren, macht beim Test die Leuchtanzeige an der Antenne zunichte. Deren rot leuchtendes Licht sagt klar: hier funktioniert das nicht. Also stechen wir den Metallpfosten, auf dem ein Satellitenempfänger thront, mal hier, mal da in den Boden, bis die Lampe endlich in ein freundliches Grün umschlägt. Weit genug weg von Haus und Geräteschuppen, bloß nicht unter einem Baum und schon gar nicht auf unebenem Terrain: in dem für den Test gewählten Patchwork-Garten ist so ein Ort nicht leicht zu finden. Das ist der Preis dafür, dass man keine Strippe verlegen muss.

Der Segway Navimow bei der Arbeit

Der Segway Navimow bei der Arbeit

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Nachdem Ladestation und Antenne fixiert und mit Strom versorgt sind, muss man dem Mäher zeigen, wo es langgeht, wörtlich. Mit der Smartphone-App als Fernsteuerung fährt man die Grenzen des Rasens ab, wie mit einem Spielzeug-Rennauto. Das macht Spaß, fordert aber Konzentration. Ein mitgelieferter Abstandshalter aus Pappe, den man auf den Roboter klebt, soll helfen, einen gleichbleibenden Anstand zu Rasenrand und Hindernissen zu halten. Nach dem ersten Einsatz ist der aber nicht mehr zu gebrauchen, weil er sich verbiegt, wenn er Hindernisse touchiert. Zudem löst sich das mitgelieferte Klebe-Pad schnell von der Pappe und bleibt nur am Roboter hängen.

Ein Abstandshalter aus einem haltbareren Material wäre da sinnvoller, zumal man den auch später noch gut gebrauchen könnte. Etwa, wenn man die Grenzen des Mähbereichs nachträglich ändern oder geschützte Bereiche einrichten will. Letzteres ist sinnvoll, um etwa das Planschbecken der Kinder oder einen Wildblumenbereich vor dem Mäher zu schützen.

Die App, mit der man all das macht, ist grundsätzlich gut gelungen, ermöglicht unter anderem die Verstellung der Schnitthöhe und das Abschalten der nervigen Soundeffekte, mit denen sich der Mäher sonst regelmäßig bemerkbar macht. Als störend haben wir empfunden, dass die App vor jeder Änderung der Gartengrenzen zwangsweise das Tutorial-Video abspielte, bis wir es mitsprechen konnten.

Zusätzlich zum WLAN hat der Test-Navimow ein LTE-Modul eingebaut. So ist er in Gärten mit mangelhafter WLAN-Abdeckung via Mobilfunk erreichbar. Ein Jahr lang ist der Dienst kostenlos, bei größeren Modellen bis zu drei Jahre. Im Anschluss muss man dafür einen Vertrag abschließen. Konkrete Angaben zu dessen Kosten hat der Hersteller bislang nicht gemacht.

Das versetzt angebrachte Schneidwerk des Navimow

Das versetzt angebrachte Schneidwerk des Navimow

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Ist alles eingerichtet und die Grenzen des Rasens im Mäher gespeichert, kann der Navimow loslegen. Dabei geht er gewissenhaft wie ein Sportplatzwart vor, fährt die Rasenfläche in parallelen Spuren ab, ganz anders als viele andere Geräte, die in chaotisch wirkendem Zickzack über die Wiese zu irren scheinen. Dadurch ist er einerseits schneller fertig, weil er genau weiß, wo er schon geschnitten hat. Andererseits kann man den Mähfortschritt jederzeit per App kontrollieren. Anfangs sorgte diese Methode dafür, dass die Bahnen, die er gezogen hatte, deutlich im Rasen zu sehen waren, wie auf einem Fußballplatz. Da der Navimow seine Route bei jedem Start neu ausrichtet, war dieser Effekt aber schnell verschwunden.

DER SPIEGEL

In der Praxis zeigte sich, dass der Mäher durch sein seitlich versetztes Schneidwerk näher an die Rasenränder herankam als viele andere Roboter. So ist weniger manueller Nachschnitt an den Kanten nötig. Im Testgarten bewältigte der Navimow auch Steigungen von 20° und versuchte nicht, seine digital gesetzten Grenzen zu überschreiten. Allerdings jammerte er in einer entlegenen Ecke des Grundstücks gelegentlich darüber, den Kontakt zum Sat-Empfänger verloren zu haben.

Unsere vom Navimow nicht umfahrene Kleintierattrappe

Unsere vom Navimow nicht umfahrene Kleintierattrappe

Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Während er Bäume, Stühle und Ähnliches in der Regel gut umfuhr versagten die Sensoren des Mähers bei einer etwa tennisballgroßen Holzkugel, die wir ihm als Kleintierattrappe in den Weg legten. Für einen Igel hätte das bös ausgehen können. Ein enttäuschendes Ergebnis, da unser Testgerät mit dem optischen »Vision Fence«-Sensor bestückt war – Aufpreis 300 Euro. Der soll mithilfe künstlicher Intelligenz beim Navigieren helfen und Hindernisse erkennen.

👍 Bis an die Ränder gutes Schnittbild

👍 Gute, einfache bedienbare App

👍 Mobilfunkanbindung

👎 Teuer

👎 Bei kleinen Hindernissen versagt die Hinderniserkennung

Ecoflow Blade

Ecoflow hat sich bisher vor allem mit seinen Powerstations einen Namen gemacht, Mähroboter sind für das Unternehmen neu. Der Erstling schlägt sowohl optisch als auch funktional ungewohnte Wege ein. Statt wie ein knuffiger Mini-Autoscooter wirkt der Blade mit seinen großen, mit langen Spikes bestückten Rädern wie ein martialischer Roboterhund. Statt den Rasen nur zu kürzen, kann er ihn mit einem motorisiertem Kehranhänger – gegen 800 Euro Aufpreis – auch von Laub befreien.

Der Ecoflow Blade: Martialisch

Der Ecoflow Blade: Martialisch

Foto: Berti Kolbow-Lehradt

Bevor wir den Elektro-Mähhund von der Kette lassen, müssen wir ihn erst mühsam zähmen. Die nötigen Firmware-Updates aufzuspielen und die separate Satellitenantenne auf Empfang zu stellen, gelingt erst nach mehreren Anläufen. Das Kehrset zu installieren, ist eine fummelige Angelegenheit, weil im Heck des Roboters nur wenig Platz ist, um das dafür notwendige Stromkabel anzuklemmen.

Wenigstens klappt der wichtigste Einrichtungsschritt auf Anhieb. Mit dem virtuellen Joystick der App lotsen wir den Mähroboter flott entlang der Grenzen des Arbeitsbereichs, damit er sie sich einprägt. Sperrzonen wie etwa einen mit Steinen eingefassten Baum legen wir zur Sicherheit auch an. Wegen des hohen Fahrtempos erfordert die Joystick-Navigation Fingerspitzengefühl. Die gezackten Ränder der digitalen Karte, die wir so erstellen, stören später nicht. Zu sehr schludern darf man aber auch nicht, weil sich der Grundriss nachträglich nicht ändern, sondern nur komplett neu anlegen lässt.

Der Bedienkomfort der App ist ansonsten hoch, viele Einstellmöglichkeiten, Schaltpläne und eine Livekarte gehören zum Umfang. Das ist gut so, denn die Gummitasten am Robotergehäuse bieten viel weniger Funktionen und reagieren schwammig. Praktisch: Außer per Bluetooth und WLAN empfängt der Blade Smartphone-Signale auch per LTE. So bleibt er erreichbar, wenn das Heimnetz schwächelt, und lässt sich verfolgen, wenn Diebe ihn entführen. Ein Datentarif ist für zwölf Monate inkludiert. Zu welchen Kosten es danach weitergeht, lässt Ecoflow offen.

Die kabellose Navigation funktioniert fehlerlos. Das Gefährt bleibt immer im Arbeitsbereich, mäht nie die Beete daneben. Auf der ebenen Fläche überzeugt sein Schnittbild. Weil der Blade alles systematisch abfährt und sein Wendekreis durch die schräggestellten Vorderräder klein ist, entgeht ihm praktisch nichts. An den Kanten läuft es nicht so gut. Aufgrund des großen Abstands zwischen Rädern und Mähwerk kommen die Klingen nicht nah genug heran. Ein Streifen von zehn bis 15 Zentimetern Breite bleibt stehen.

Seinen Job als Laubsammler erledigt der Blade im Grunde souverän. Die von uns verteilten Blätter sammelt er fast vollständig auf. Leider landet dabei auch viel Rasenschnitt im Auffangbehälter, der schnell voll ist. Um die 30 Quadratmeter große Testfläche zu entlauben, müssen wir die Stofftüte dreimal entleeren. Dem Konzept des autonomen Betriebs wird der Blade in diesem Modus somit nicht so gerecht wie beim Mähen.

Fetzt das schwere und auf maximaler Sufe ungewöhnlich schnell fahrende Gespann durch den Garten, kann es einschüchternd wirken. Zum Glück erkennt dessen Verbund aus Lasersensoren und einer Farbkamera Hindernisse einwandfrei. Vor Menschen, Bäumen, Garteneinrichtung und Igel-Attrappen bremst der Ecoflow Blade rechtzeitig ab und weicht aus. So aufmerksam sind derzeit die wenigsten Mähroboter.

👍 Einwandfreie Navigation

👍 Tadellose Hinderniserkennung

👍 Bequeme App-Bedienung

👍 Mobilfunkanbindung

👎 Teuer

👎 Erstkartierung erfordert Fingerspitzengefühl

👎 Lässt an der Rasenkante viel stehen

👎 Laubbehälter zu schnell voll

Ecovacs Goat G1

Der für Saugroboter bekannte Hersteller hat seinen ersten Mäher sehr erdverbunden nach Ziegen benannt. Der Look des Geräts ist dagegen so spacig, dass wir uns das Gefährt auch gut als Schnitthilfe einer Marskolonie vorstellen können. Das weiße Gehäuse bleibt ohne säubernde Hände aber nicht lange schick. Die große Basisstation putzt mit einem Scheibenwischer das obere der beiden Kameraaugen, sonst nichts.

Der Ecovas Goat G1: im Hintergrund ist eine der Funkbaken zu sehen, die ihm Orientierung geben

Der Ecovas Goat G1: im Hintergrund ist eine der Funkbaken zu sehen, die ihm Orientierung geben

Foto: Berti Kolbow-Lehradt

Außer der Mühe, die sperrigen Komponenten an Ort und Stelle zu wuchten, ist die Einrichtung nicht schwierig. Die gute Anleitung in der App hilft zuvorkommend dabei, Signalmasten an den richtigen Stellen der Rasengrenzen anzubringen. Zusammen mit einer Stummelantenne auf dem Robotergehäuse bilden sie ein Ultrabreitband-Funknetzwerk (UWB), das das Gefährt über die Arbeitsfläche lotst. Zwei Sendemasten mit jeweils drei Monozellen als Stromversorgung, gehören zum Lieferumfang. Große oder kompliziert geformte Grundstärke erfordern zusätzliche Sendemasten, Stückpreis 100 Euro.

Bevor der Goat G1 ohne Aufsicht sein Revier abgrasen kann, zeigen wir ihm per App die Grenzen auf. Der Mäher reagiert gut auf den virtuellen Joystick. Daher ist der Grundriss der Mähfläche schnell angelegt. Nachträglich anpassbar ist er allerdings nicht. Möchte man den Rasen umgestalten, ist eine komplett neue Kennenlernrunde nötig.

An der App gibt es sonst nichts auszusetzen. Funktionsumfang und Übersicht stimmen – so wie auch bei Ecovacs’ Saugrobotern, die sich mit der gleichen Software steuern lassen. Ab Werk reagiert der Goat G1 auf Bluetooth- und WLAN-Signale. Optional kann man für 250 Euro ein Mobilfunkmodul nachrüsten, dessen Preis drei Jahre Datennutzung enthält. Für 100 Euro bekommt man ein solches Modul, in das man eine eigene SIM-Karte einsetzen kann. Mit beiden Varianten sind der Standort des Mähers sowie fast alle Funktionen auch aus der Ferne kontrollierbar.

Einzig die Schnitthöhe kann nicht per Software, sondern nur am Robotergehäuse eingestellt werden. Dort befinden sich auch ein Display und etliche Tasten. Daher ist der Goat G1 auch ohne Smartphone bedienbar.

Nach der händischen Vorarbeit sorgt der Ecovacs-Mäher für eine weitgehend autonome Rasenpflege. Das Schnittbild ist in der Fläche sehr gleichmäßig. Nur die Kanten bleiben unordentlich, weil der Roboter sicherheitshalber nicht sehr nah an sie heranfährt. Den von Ecovacs empfohlenen Puffer von zehn Zentimeter zum Rand zu unterschreiten, ist dennoch keine gute Idee. Weil wir das beim Kartieren zunächst wagen, rutscht der Mäher anfänglich ab und an ins Beet. Mit einem danach erneut erstellten Grundriss mit vorgeschriebenem Abstand passiert das nicht. Die Rasenkanten zu trimmen, lässt das Ecovacs-Gerät dann allerdings an uns hängen.

Richtig eingestellt, navigiert die Elektroziege einwandfrei über die Gartenfläche ohne Bereiche auszulassen oder vom Weg abzukommen. Aber Hindernissen muss der Roboter noch besser ausweichen. Das klappt bislang nur dann zuverlässig, wenn diese mehr als zehn Zentimeter hoch sind. Kleinere Igel-Attrappen übersieht das mit künstlicher Intelligenz trainierte Kameraduo teilweise. Dann rumpelt der Roboter humorlos drüber hinweg. Per Firmware-Update könnte Ecovacs dem Goat G1 solches Fehlverhalten abgewöhnen. Eine solche Nachhilfe hat beim Ecoflow Blade auch gewirkt.

👍 Souveräne Navigation

👍 Gut am Gehäuse bedienbar

👍 Vergleichsweise günstig

👎 Schmutzanfällig

👎 Lässt an den Rasenkanten viel stehen

👎 Erkennt kleine Hindernisse nicht zuverlässig

Fazit

Ein vergrabenes Sensorkabel, das die Mäher durch den Garten navigiert? Das vermissen wir im Test kein bisschen. Es ist viel bequemer, den Robotern per App-Joystick den Grundriss beizubringen. Per Funklotsung finden sich alle drei Testmodelle gut auf dem Rasen zurecht. Die Signalmasten des Ecovacs Goat G1 haben auf Anhieb genügend Empfang. Die Sat-Antennen von Segway und Ecoflow richtig auszurichten, dauert länger und ist lästig. Aber selbst das macht immer noch weniger Mühe, als ein Kabel zu verbuddeln.

Die App-Bedienung ist in allen drei Fällen bequem. Die Segway-Software punktet damit, dass man den Rasengrundriss nachträglich anpassen kann. Die anderen Geräte muss man komplett neu anlernen.

Bei der Mähleistung nimmt sich das Trio nichts. Die große Fläche kürzen sie gründlich und lückenlos. An der Kante lassen sie aber immer einen Streifen stehen – der Segway-Mäher etwas weniger als die anderen beiden. Als einziges Gerät kann der Ecoflow Blade auch Laub sammeln. Dass man den schnell gefüllten Auffangbehälter häufig händisch entleeren muss, verringert den Komfortgewinn gegenüber der Handarbeit.

Anders als viele herkömmliche Mähroboter haben diese drei Modelle zusätzliche Distanzsensoren an Bord. Große Hindernisse wie Gartenmöbel und -geräte, Lieblingspflanzen und auch menschliche Gliedmaßen erkennen sie damit von Weitem und weichen meist ohne Berührung aus. Für den Kleintierschutz halten wir derzeit nur den Blade uneingeschränkt tauglich. Segways und Ecovacs’ Sensoren ignorieren Igel-große Attrappen im Test zu häufig. Das können die Hersteller allerdings per Softwareupdate verbessern.

Einen klaren Sieger lässt dieses Ergebnis nicht zu. Stattdessen mag für die Wahl des am besten passenden Geräts die jeweilige Spezialität den Ausschlag geben: Am schnellsten startklar ist man mit Ecovacs, die flexibelste Rasengestaltung und den besten Kantenschnitt bietet Segway und den zärtlichsten Kollisionsschutz weist trotz des grimmigen Äußeren der Ecoflow auf.

Hintergrund: Produkttests im Ressort Tests