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Outdoor-Hygiene Diese Camping-Gadgets bringen Erleichterung

Wenn die richten Gadgets an Bord sind, gibt es auch unterwegs mit der Hygiene keine Probleme. Wir haben ein paar praktische Helfer zusammengestellt, mit denen Camping eine saubere Sache wird.

Die hier empfohlenen Produkte wurden subjektiv, aber redaktionell unabhängig ausgewählt. Über die sogenannten Affiliate-Links im Text erhält der Verlag, aber nie der Autor individuell, bei Verkäufen eine geringe Provision vom Händler.

Es ist ein Vorurteil, dass es beim Camping nicht immer sauber zur Sache geht. Schaut man auf moderne Wohnmobile oder Wohnwagen, müssen sich deren Nasszellen manchmal kaum hinter den heimischen Badezimmern verstecken. Doch nicht jeder hat das Glück - oder das nötige Kleingeld – für eine Vollausstattung ab Werk. In der neuen Folge der Camping-Kolumne stelle ich daher paar Gadgets vor, mit denen nicht nur die kleinen und großen Geschäfte zum rein(lich)en Vergnügen werden.

Produkte im Überblick

Toilette "HappyLoo" von Kildwick (UVP 40 Euro): Kompost-Toilette aus Pappe zum Zusammenbauen

Waschmaschine "Scrubba Waschbag 2.0" (UVP 50 Euro): Wasserdichter Beutel mit Gummiwaschbrett für kleine Wäschen

Elho "B. for" Sprühflasche (UVP 8 Euro): Kleine Sprühflasche für schnelle Reinigungen

HEOSwater Wassertankkappe (UVP 20 Euro): Deckel für Wassertank-Auffüllung mit Schlauchanschluss

Reich Tauchpumpe  12 V / 0,6 bar (UVP 33 Euro): Ersatzpumpe für den Wassertank

Pömpel "Die Powerglocke” (UVP 15 Euro): Saugpömpel zur schnellen Abflussreinigung ohne Chemie-Einsatz

Zum Autor
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Gerd Blank

Für Gerd Blank ist Camping seit weit mehr als 40 Jahren die liebste Freizeitbeschäftigung. Sein erstes "Zelt" war ein Gadget aus einem YPS-Heft. Er schlief unter freiem Himmel im Garten, im Wald baute er sich Hütten aus Zweigen und im Winter Höhlen aus Schnee. Inzwischen fährt er mit seinem alten Wohnmobil durch Europa - oder einfach nur bis an die norddeutsche Küste. Für den Hamburger Journalisten ist das analoge Leben ein perfekter Gegenpol zum digitalen Job-Alltag. Im Podcast "Campermen"  spricht er regelmäßig über seinen ganz persönlichen Outdoor-Lifestyle, aber auch über Produkte, die auf keinem Roadtrip fehlen sollten.

So haben wir getestet

  • Installation und Aufbau: Wie schnell gelingt es, das Gadget für die Nutzung vorzubereiten.  

  • Nutzung: Wie einfach ist die Bedienung der Gadgets und welche Möglichkeiten ergeben sich durch den Einsatz?

  • Verarbeitung: Wie ist die Qualität des Materials und wie gut ist die Verarbeitung für den Outdoor-Einsatz?  Welche besonderen Features gibt es?

  • Camper-Typ: Für welche Art des Campings ist es ein optimales Gadget?

Toilette "HappyLoo" von Kildwick

Liest man sich die Bewertungen von Campingplätzen durch, wird schnell klar, wie wichtig gute sanitäre Einrichtungen für die meisten Gäste sind. Doch auch wer nicht zu einem Campingplatz fährt, mag es sauber. Wohl dem, der Dusche und WC an Bord hat - was bei vielen Campervans und wahrscheinlich allen Zelten nur selten der Fall ist. Kildwick aus Leipzig hat dafür eine praktische Lösung im Sortiment - zumindest, wenn es um das Geschäftliche geht. Die Firma produziert Trenn- und Komposttoiletten, kleine Kästen mit Sitz und Deckel, bei denen Festes und Flüssiges getrennt wird und die durch Einsatz von natürlicher Streu und chemiefreien Reinigungsmitteln geruchsfrei genutzt werden können.

Foto: Gerd Blank

Auch das jüngste Familienmitglied ist nicht von Pappe - oder gerade doch: Das HappyLoo ist ein Klo für den Kurztrip. Es besteht komplett aus fester Pappe. In einen Rahmen mit Deckel und herausgeschnittenem Sitzloch wird ein weiterer Pappeinsatz gestellt, darin wird wiederum eine kompostierbare Tüte eingehängt. In die Tüte kommen dann Streu und Pelletts, mit denen Flüssigkeit gebunden und Geruch gestoppt wird. Ein kleines Stück Seil ist auch dabei, damit wird eine Rolle Klopapier am Karton befestigt.

Ganz klar, das Pappklo ist kein ewiger Begleiter, aber dafür ist es auch nicht gebaut worden. Es ist perfekt für ein verlängertes Wochenende am See oder auf dem Festival. Die gefüllten Tüten können einfach mit dem Müll entsorgt werden. Und sollte die Toilette nach dem Kurztrip nicht mehr in bester Form sein, kommt sie einfach ins Altpapier. Natürlich kann man sich so etwas aus Umzugskartons oder starker Pappe auch selbst bauen. Aber wer wie ich zwei linke Hände hat, freut sich darüber, dass man das auch als Set, samt aller Zutaten, kaufen kann. Ich habe mir auf jeden Fall ein Pappklo als Notlösung fürs nächste Festival besorgt. Denn wer da einmal auf Klo war, freut sich über eigene Lösungen - auch wenn sie aus Pappe sind.

👍 einfacher Aufbau
👍 selbsterklärende Nutzung
👍 praktisch für Kurztrips

👎 etwas wackelig
👎 benötigt Streu und Pellets
👎 Pappe ist wasserscheu

Waschmaschine "Scrubba Waschbag 2.0"

Wenn ich mit meinem Camper unterwegs bin, packe ich meine Kleidung meistens so ein, dass sie genau für die geplante Anzahl an Tagen reicht. Das gilt aber nur für Trips bis maximal 14 Tage. Bin ich länger unterwegs, muss ich zwischendurch Wäsche waschen. Viele Campingplätze bieten dafür Waschmaschinen an. Doch wenn ich nur ein paar T-Shirts und Unterwäsche reinigen möchte, ist mir das eine Nummer zu groß. Weil ich nur ungern Wäsche mit der Hand wasche, habe ich mich nach einer Lösung für unterwegs umgeschaut und bin auf den "Scrubba Waschbag" gestoßen. Dieser wird großspurig als mobile Waschmaschine angepriesen. Dabei handelt es sich im Prinzip lediglich um einen wasserdichten Beutel mit Fenster und eingearbeitetem Waschbrett aus Kunststoff.

Foto: Gerd Blank

Das Fassungsvermögen ist nicht sonderlich groß, aber für ein paar Teile reicht es allemal. Also hinein mit dem T-Shirt, auf dem der Kaffeefleck vom Frühstück prangt, hinein mit der Unterwäsche der letzten Tage. Ein bisschen Waschpulver dazu und Wasser obendrauf.

Und hier kommen wir zum ersten Problem: Damit sich die Reinigungskraft besser entfaltet, sollte das Wasser schon ein bisschen erhitzt werden. Das ist aber beim Camping - vor allem in der Menge - dann eher doch umständlich. Egal, es muss ja nicht kochen, zwei Liter warmes Wasser müssen reichen. Der Beutel wird verschlossen wie die Trockenbeutel, die Wassersportler benutzen. Die lassen allerdings kein Wasser rein, während mein Waschbeutel kein Wasser herauslassen soll. Und dann heißt es doch: Handarbeit. Damit ich die Wäsche sauber bekomme, drücke ich von außen auf den Beutel und versuche sie dabei, über das Waschbrett zu reiben. Immer wieder, immer wieder. Es fühlt sich an, als würde ich Pizzateig kneten.

Nach dem Waschen kommt das Spülen. Dafür muss das Wasser entsorgt werden. Auch das ist unterwegs nicht ohne Weiteres machbar, denn Seifenwasser sollte nicht einfach so weggekippt werden. Dann noch einmal durchspülen, also wieder Wasser in den Sack und durchkneten. Danach werden die Wäschestücke ausgewrungen und aufgehängt.

Ich sag mal so: Ich bin schon sehr froh, dass ich zu Hause eine Waschmaschine habe. Prinzipiell ist so ein Beutel eine nette Idee, aber es ist dann doch ziemlich umständlich, seine Wäsche damit sauber zu bekommen. Ich nutze den Beutel jetzt, um Wäsche einzuweichen, während ich unterwegs bin. Während der Fahrt wird der Beutel auch häufig ein wenig durchgeschüttelt. Aber das könnte ich auch mit meinem Trockenbeutel machen.

👍 nimmt wenig Platz weg
👍 spart Strom
👍 gut für kleine Mengen Wäsche geeignet

👎 hoher Preis
👎 umständlich
👎 viel Handarbeit

Elho "B. for" Sprühflasche (UVP 8 Euro)

Foto: Gerd Blank

Kürzlich ist ein treuer Begleiter von mir kaputtgegangen. Nach zehn Jahren im Camping-Dienst hat mich meine alte Sprühflasche verlassen. Aber sie war auch im Dauereinsatz, um zum Beispiel das Geschirr vorzureinigen. An Bord ist Wasser ein knappes Gut. Und wenn es um den Abwasch geht, bevorzuge ich die Einrichtungen auf dem Campingplatz, damit ich nicht so viel Wasser verbrauche. Stehe ich allerdings irgendwo wild, versuche ich, meine Ressourcen zu sparen, so gut es geht. Darum reinige ich das Geschirr mithilfe der Sprühflasche vor. Sie ist mit Wasser und einem kräftigen Schuss Ökospülmittel gefüllt. Ein paar Spitzer aufs Geschirr, einweichen lassen, kurz mit heißem Wasser abspülen - fertig.

Das klingt jetzt vielleicht nicht superhygienisch, aber beim Camping darf man auch mal alle Fünfe gerade sein lassen. Darüber hinaus nutze ich die Flasche auch, um den Campingtisch zu reinigen oder die Arbeitsflächen zu putzen. Es ist also die eine Flasche für jeden Zweck.

Als Ersatz für meinen Verlust habe ich mir die Elho "B. for" besorgt. Eigentlich soll sie Grünpflanzen mit Feuchtigkeit versorgen, bei mir sorgt sie für Sauberkeit. Sie ist klein, stabil und handlich - und es gibt sie in verschiedenen Farben. Und ich hoffe, dass sie mindestens zehn Jahre an Bord ihren Dienst verrichtet.

👍 schneller Einsatz
👍 klein und handlich
👍 stabile Bauweise

HEOSwater Wassertankkappe

Foto: Gerd Blank

Ich habe das große Glück, dass mein Camper einen Wassertank hat. Aber dieser muss auch regelmäßig gefüllt werden. Dafür habe ich nicht nur einen Wasserschlauch an Bord, sondern auch eine spezielle Kappe für den Wassertank. Das ist besonders dann praktisch, wenn man auf einen Stellplatz mit eigenem Wasseranschluss steht. Dann hängt der Wasserschlauch nicht einfach im Einfüllstutzen herum, sondern wird auf die Rückseite der Kappe aufgesteckt. Aber auch sonst ist das Plastikteil häufig im Einsatz.

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Keine Gewähr

Produktbesprechungen erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Über die sogenannten Affiliate-Links oben erhalten wir beim Kauf in der Regel eine Provision vom Händler. Mehr Informationen dazu hier

Ich möchte nicht so gern fremde Wasserschläuche in den Einfüllstutzen halten - wer weiß, wofür der vorher genutzt wurde oder ob er im Dreck lag. Also drehe ich einfach die Kappe auf den Tank, stecke den Schlauch drauf - und dann: Wasser marsch. Ein kleiner Tipp: Auf der Innenseite der Kappe habe ich einen kleinen Schlauchabschnitt aufgesteckt, damit das Wasser leichter seinen Weg in den Tank findet.

👍 einfache Nutzung
👍 saubere Wassereinfüllung
👍 leicht und praktisch

Reich Tauchpumpe 12 V / 0,6 bar

Foto: Gerd Blank

Da wir gerade beim Wassertank sind: Mein Camper ist inzwischen fast 30 Jahre alt - entsprechend auch die ganzen eingebauten Anlagen. Kürzlich hat die Tauchpumpe im Wassertank den Geist aufgegeben. Zum Glück hatte ich den Rat eines Freundes beherzigt und eine Ersatzpumpe an Bord. Gerade bei älteren Fahrzeugen reicht meistens die Tauchpumpe von Reich mit 0,6 bar, aber es gibt auch Wassersysteme, die mehr Power brauchen.

Der Austausch einer Pumpe ist nicht sonderlich kompliziert, trotz meiner handwerklichen Unbedarftheit ist mir das mit der beigelegten Beschreibung recht schnell gelungen. Zur Not gibt es im Internet Anleitungen, wie man das erledigt. Oder man fährt zur nächsten Werkstatt und lässt die Pumpe dort einbauen, muss aber nicht umständlich eine passende Austauschpumpe zu wahrscheinlich überhöhten Preisen bestellen.

👍 leicht
👍 schnell aufzuhängen
👍 stabil und groß

👎 relativ hoher Preis

Pömpel "Die Powerglocke”

Ganz gleich, wie gut die Wasserversorgung im Camper ist: Man sollte nicht glauben, dass es wie daheim ist. Die Abwasserleitungen sind viel dünner als die heimischen Anlagen - dadurch können sie auch leicht verstopfen. Das passiert zum Beispiel, wenn man regelmäßig Kaffeepulver in die Spüle kippt. Oder wenn häufig fettige Speisereste im Abfluss landen. Nur so viel: Im besten Fall riecht das unschön, im schlechtesten Fall läuft das Wasser nicht mehr ab.

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"Die Powerglocke" ist ein kleiner handlicher Pömpel mit großer Saugkraft. Statt einem Stiel befindet sich an der Rückseite ein Kugelgriff. Der praktische Helfer ist elastisch und passt sich so jeder Waschbeckenform an. Und die verhältnismäßig große Saugglocke beseitigt nach nur wenigen Pumpvorgängen die Verstopfungen - ganz ohne chemische Zusätze. 

👍 leicht und klein
👍 einfache Handhabung
👍 elastisches Material