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Passt im Sommer, Herbst, Frühling und Winter auf den Tisch: Leichte Kartoffel-Lauch-Suppe mit Nüssen und Zitrusfrüchten

Passt im Sommer, Herbst, Frühling und Winter auf den Tisch: Leichte Kartoffel-Lauch-Suppe mit Nüssen und Zitrusfrüchten

Foto:

Sebastian Maas / DER SPIEGEL

Kochen ohne Kohle Kartoffel-Lauch-Suppe mit Zitrone und Nüssen – für 1,75 Euro pro Teller

Leicht gemacht und leicht im Bauch, diese Suppe hat immer Saison! Irgendwo zwischen herbstlich und frühlingshaft passt sie super in den Sommer.
Eine Kolumne von Sebastian Maas

Was ist der Unterschied zwischen einer Soße, einer Suppe, einem Dip und einem Gemüse-Smoothie? Das ist nicht der Anfang eines kulinarischen Witzes, sondern eine Frage, die ich gern mal einer Philosophieprofessorin stellen würde.* Das Gericht, das heute auf der Speisekarte steht, besteht nämlich aus gerade mal vier Hauptzutaten – und fällt irgendwie in alle vier Kategorien.

Gleichzeitig passt der Suppen-Soßen-Smoothie-Dip auch in alle Jahreszeiten: Durch die Kartoffeln und den Lauch denkt man zuerst an den Herbst oder Winter, doch die Zitrone oder Orange gibt allem eine angenehme frühlingshafte Leichtigkeit. Das macht die Suppe ideal auch für heiße Tagen. Anstelle von schwerer Sahne kochen wir nämlich Nüsse mit und pürieren diese später – durch deren hohen Gehalt an gesunden Fetten wird die Suppe auch ohne Sahne sehr reichhaltig und cremig.

»Kochen ohne Kohle«

Bafög oder Azubi-Gehalt sind schon wieder fast aufgebraucht? Der Obstkorb beim unbezahlten Agenturpraktikum war geräubert? Und bitte nicht schon wieder Pizzatoast? Alles kein Problem: In dieser Kolumne zeigt SPIEGEL-Redakteur und Hobbykoch Sebastian Maas, wie man trotz Flaute auf dem Konto leckere und besondere Gerichte zaubern kann. Dabei gibt es nur zwei Regeln:

  • Eine Portion darf maximal so viel kosten wie ein Essen in der Mensa, also drei Euro.

  • Teure Spezialgeräte sind tabu.

Alle Rezepte

Als Soße (fein püriert und passiert) würde dieses leichte Gericht super zu gebratenem Fisch passen, als Dip (mit etwas weniger Wasser zubereitet) zu knackigen Karotten. Und ob man eine Suppe nun löffelt oder aus dem Glas trinkt, macht vielleicht auch keinen Unterschied mehr. Am Ende ist zum Glück alles dasselbe, nämlich lecker.

Wie jede Suppe profitiert dieses Rezept davon, wenn man sich zur samtig-weichen Konsistenz noch mindestens eine weitere Textur überlegt, damit den Gästen nicht auf halber Strecke langweilig wird. Geröstete Nüsse oder Kerne machen sich immer gut, ebenso passen aber auch Croutons und knackig-frische Sprossen. Aber auch die südostasiatisch inspirierten Tofu-Würfel aus diesem Salat-Rezept schmecken super dazu.

Das benötigt man für vier Portionen:

Anstelle der recht teuren Pistazien kann man problemlos Cashews oder Erdnüsse nehmen. Auch die Zitrone lässt sich durch eine Orange ersetzen.

Anstelle der recht teuren Pistazien kann man problemlos Cashews oder Erdnüsse nehmen. Auch die Zitrone lässt sich durch eine Orange ersetzen.

Foto: Sebastian Maas / DER SPIEGEL
  • 500 bis 600 g Kartoffeln, mehligkochend

  • 3 Stangen Lauch (Porree); für mehr Schärfe stattdessen zwei Bünde Lauchzwiebeln verwenden

  • 1 Zitrone oder Orange mit unbehandelter Schale (Bio)

  • 150 g geschälte und ungesalzene Nüsse, z.B. Pistazien, Cashews oder Erdnüsse

  • Wasser, Öl, Salz, Pfeffer

  • Ein Pürierstab

  • Optionale Toppings wie getoastetes Brot, geröstete Kerne oder Sprossen

Was kostet das? Ungefähr 7 Euro pro Topf, wenn man Pistazien nimmt, das macht 1,75 pro Portion. Mit Erdnüssen kostet es eher um die 4 Euro pro Topf, also einen Euro pro Portion.
Wie lange dauert das? 15 Minuten Arbeitszeit plus 45 Minuten Kochzeit

Dieses Rezept wurde in abgewandelter Form im SPIEGEL-Kochbuch »Gar es ohne Bares« veröffentlicht.

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Sebastian Maas

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17.07.2024 09.39 Uhr

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So macht man Kartoffel-Lauch-Nuss-Zitrus-Suppe

  • Den Lauch längs halbieren und gründlich unter fließendem Wasser putzen. Mit den Fingern auch zwischen den einzelnen Lagen nach Erde suchen. Am besten hält man die Stangen mit der grünen Seite nach unten ins Waschbecken, damit man eventuell vorhandenen Dreck nicht in das Gemüse hinein spült. Den gesäuberten Lauch grob hacken und mit zwei Löffeln Öl für fünf bis zehn Minuten in einem großen Topf auf mittlerer bis niedriger Hitze anschwitzen. Er wird so etwas süßer, als wenn er nur gekocht würde.

  • Derweil die Kartoffeln schälen und ebenfalls zerkleinern. Da später alles püriert wird, muss das keine Feinstarbeit sein. Die Kartoffeln und drei Viertel der Nüsse zum Lauch in den Topf geben und diesen mit Wasser aufgießen, bis alle Zutaten gerade bedeckt sind. Man kann nachher immer noch mehr Flüssigkeit zugeben, falls es zu dickflüssig wird. Aufkochen lassen und dann bei kleiner Hitze für etwa 30 bis 40 Minuten zugedeckt köcheln lassen.

  • Die Biozitrone waschen, die Schale abreiben und dann den Saft auspressen. Beides jetzt in die Suppe geben, dann den Pürierstab herausholen und alles bis zur gewünschten Sämigkeit pürieren.

  • Die vorhin zurückgelegten Nüsse einfach für zwei bis drei Minuten ohne Öl in einer Pfanne rösten und direkt vor dem Servieren über den Teller streuen. Noch etwas frischen Pfeffer darüber mahlen und reinhauen.

Ich mag die Suppe eigentlich gern sehr fein, beim Kochen für das Foto hat mein Pürierstab aber auf halber Strecke den Geist aufgegeben. Lecker war sie trotzdem.

Ich mag die Suppe eigentlich gern sehr fein, beim Kochen für das Foto hat mein Pürierstab aber auf halber Strecke den Geist aufgegeben. Lecker war sie trotzdem.

Foto: Sebastian Maas / DER SPIEGEL

*Meine Theorie: Der Unterschied zwischen Suppen, Soßen, Dips und Smoothies ist wahrscheinlich nur das Behältnis, in dem man das Essen serviert. Eine Suppe kommt in einem tiefen Teller oder einer Schale, ein Smoothie im Glas oder einer Flasche. Ein Dip steht in einer kleinen Schüssel neben etwas, das man in ihn hineindippen kann – und eine Soße je nach besoßter Hauptzutat auf einem flachen (Fleisch-) oder tiefen (Pasta-)Teller. Die Kategorie unseres Essens verändert sich also nur durch den Kontext.

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