Schauspielerin Minnie Driver über Donald Trump »Natürlich verdient er es, im Gefängnis zu sein«
Minnie Driver: »Sie wurden nicht von Trump heraufbeschworen«
Foto:Jeff Spicer / Getty Images
Ein verurteilter Straftäter als US-Präsident: Dieses Szenario könnte nach der US-Wahl im Herbst Realität werden. Für die britisch-amerikanische Schauspielerin und Sängerin Minnie Driver eine Albtraumvorstellung: »Natürlich verdient er es, im Gefängnis zu sein – natürlich verdient er es«, sagte sie mit Blick auf Donald Trump in einem Interview mit der britischen Zeitung »The Times «.
Trump war erst vor wenigen Wochen von der Jury eines New Yorker Gerichts schuldig gesprochen worden – und zwar in allen 34 Anklagepunkten im Prozess um Schweigegeldzahlungen an die ehemalige US-Pornodarstellerin Stormy Daniels. Dass der 78-Jährige trotzdem erneut ins Weiße Haus einziehen könnte, hält Driver für einen unerhörten Fehler im US-Justizsystem: »Weil die Gründungsväter – vielleicht wäre es anders, wenn Mütter involviert gewesen wären – in der Verfassung keinen Spielraum gelassen haben für die Idee, dass das amerikanische Volk so dumm sein könnte und einen Schwerverbrecher wählt, findet man in der Rechtsprechung nichts dazu, was passieren würde, wenn er gewinnt«, sagte Driver.
Mit ihren Landsleuten ging sie weiter hart ins Gericht: Das Problem sei nicht Trump allein, sondern »die 70 Millionen Menschen, denen so ein bisschen rassistische Weltanschauung und nicht existierende Einwanderungsregeln und die Auflösung der Umweltbehörden eigentlich ganz gut gefallen«, so Driver. Ein neues Phänomen sei das allerdings nicht: »Sie waren immer schon da«, sagte die Schauspielerin über Trumps Anhängerinnen und Anhänger. »Sie wurden nicht von Trump heraufbeschworen.« Trump sei lediglich ein »Symptom, und nun haben sie ihr Maskottchen«.
Minnie Driver: Rückkehr in die USA unter Trump?
Driver wurde in London geboren und lebte später 27 Jahre lang in Los Angeles, bevor sie kürzlich zurück nach London zog. Sollte Trump die Wahl im Herbst tatsächlich gewinnen, könne sie sich nur dann eine Rückkehr in die USA vorstellen, wenn ihr potenzieller Wohnort nicht in einem »roten Bundesstaat«, also republikanisch dominiert, sei, so Driver. Kalifornien, fest in demokratischer Hand, könne sie sich schon vorstellen: »Da bist du irgendwie isoliert«, sagte Driver der »Times«. »Aber möchte man in einer Blase leben? Läuft man vor dem Feuer davon oder geht man hin und hilft?«
Auf das politische Klima in ihrem Geburtsland angesprochen, sagte Driver, im Gegensatz zu den USA »bin ich hier zuversichtlicher. Bei all der Spaltung in Großbritannien scheint da doch eine robustere Verbindung unter uns zu sein. Wir haben diesen Diskurs. Wir reden über Dinge und lachen darüber. Wir ziehen keine Waffen und erschießen uns deswegen gegenseitig«.
Die 54-Jährige, bürgerlich Amelia Fiona Jessica Driver, hatte ihren Schauspieldurchbruch spätestens 1997 an der Seite von Matt Damon, Robin Williams und Ben Affleck in »Good Will Hunting«. Für ihre Nebenrolle als Skylar wurde sie für einen Oscar nominiert. Als Sängerin veröffentlichte sie zudem mehrere Singles und Alben. Zuletzt war sie im Anfang 2024 erschienenen Film »The Beekeeper« zu sehen.
