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Starkregen und Überschwemmungen Mindestens 42 Tote nach Dammbruch in Kenia

Nahe der kenianischen Hauptstadt Nairobi ist nach heftigen Regenfällen ein Damm gebrochen. Dutzende Menschen starben, darunter viele Minderjährige.
Als der Fluss Gitathuru über seine Ufer trat, wurde das Dorf Ngondo in Kenia überschwemmt

Als der Fluss Gitathuru über seine Ufer trat, wurde das Dorf Ngondo in Kenia überschwemmt

Foto: Daniel Irungu / EPA

Bei einem Dammbruch im Zuge der starken Regenfälle und Überschwemmungen in Kenia sind mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien auch 17 Minderjährige, teilte die Polizei am Montag mit.

Das Unglück ereignete sich nahe Mai Mahiu, rund 50 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Nairobi. Etliche Menschen werden den Angaben zufolge vermisst – es wird befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer noch steigt.

Kurz zuvor hatte das kenianische Rote Kreuz auf dem Kurznachrichtendienst X mitgeteilt, wegen Überflutung seien in der Region mehrere Personen in eine medizinische Einrichtung gebracht worden. Demnach war ein Fluss infolge von Starkregen über die Ufer getreten.

Seit März sind bei den Unwettern und Überschwemmungen in Kenia mehr als 140 Menschen gestorben. Gut 185.000 Kenianer mussten ihre Häuser verlassen, geschätzt 130.000 sollen durch die Hochwasser und Erdrutsche obdachlos sein.

Aufnahmen kenianischer Medien, des Roten Kreuzes und der Verkehrsbehörde zeigten überflutete Häuser und Straßen, mitgerissene Fahrzeuge, entwurzelte Bäume und Schlammmassen.

Regierung verschiebt Schulbeginn

Allein in der Hauptstadt Nairobi wurden den Behörden zufolge 64 Schulen schwer beschädigt. Aufgrund der akuten Gefahrenlage verschob das Bildungsministerium den Beginn des Schulhalbjahres um eine Woche. »Die zerstörerischen Auswirkungen des Regens auf einige Schulen sind so verheerend, dass es unverhältnismäßig wäre, das Leben der Schüler und des Personals zu riskieren, bevor umfassende Sicherheitsmaßnahmen für alle betroffenen Schulen umgesetzt wurden«, teilte das Ministerium mit.

Regenfälle dauern an

Die Stauseen der Wasserkraftwerke sind laut Regierungsangaben bis an ihre Kapazitätsgrenzen gefüllt und können kaum noch Wasser aufnehmen, was zu massiven Überflutungen flussabwärts führen könnte.

Ein Mann läuft über einen Fluss nahe Nairobi in Kenia

Ein Mann läuft über einen Fluss nahe Nairobi in Kenia

Foto: Daniel Irungu / EPA

Eine Besserung scheint derzeit nicht in Sicht: Am Sonntag warnte der Wetterdienst vor anhaltenden Niederschlägen in Teilen des Landes, darunter auch in der Hauptstadt Nairobi.

In Ostafrika herrscht derzeit Regenzeit, bereits in der vergangenen Periode Ende 2023 wurde die Region von Rekordfluten heimgesucht. Wissenschaftlern zufolge verursacht der Klimawandel intensivere und häufigere Extremwetterereignisse.

Auch Tansania und Burundi kämpfen gegen die Fluten

Auch Kenias Nachbarland Tansania leidet unter heftigen Regenfällen. Dort starben bislang mindestens 155 Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen. Im ostafrikanischen Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt, mussten laut Angaben der Regierung und der Uno wegen der heftigen Regenfälle in den vergangenen Monaten etwa 96.000 Menschen aus ihren Häusern fliehen. Die Behörden befürchten, dass die Überschwemmungen den Ausbruch von Krankheiten zur Folge haben können.

ala/AFP/Reuters