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CO₂-Ausstoß in Südamerika Waldbrände im Amazonas sorgen für höchste Emissionen seit 21 Jahren

Geringe Niederschläge, hohe Temperaturen: Seit Mitte vergangenen Jahres ist es in der Amazonasregion außergewöhnlich trocken. Das sorgt für Tausende Waldbrände mit gravierenden Folgen.
Waldbrandgebiet in Brasilien

Waldbrandgebiet in Brasilien

Foto: Bruno Kelly / REUTERS

In mehreren Ländern Südamerikas ist der Kohlenstoffausstoß im Februar so hoch gewesen wie seit mindestens 21 Jahren nicht mehr. Schuld sind die Waldbrände im Amazonasgebiet.

In Brasilien, Venezuela und Bolivien wurden die bisher höchsten Emissionswerte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2003 gemessen, wie der Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS) der Europäischen Union mitteilte. Seit Mitte vergangenen Jahres ist es in der Amazonasregion außergewöhnlich trocken. Geringe Niederschläge und hohe Temperaturen sorgen für ideale Bedingungen für Waldbrände.

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So wurden im Amazonasgebiet nach Angaben des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) im Februar mehr als 3200 Brände erfasst – die höchste Zahl für diesen Monat seit Beginn des Datensatzes von 1999. Im Vorjahresmonat waren es demnach etwas mehr als 1000 Brände. Die Hochsaison für Waldbrände im Amazonasgebiet liegt normalerweise im September und Oktober.

4,1 Megatonnen Kohlenstoff in Brasilien ausgesto��en

In den tropischen Regionen Südamerikas sei ein deutlicher Anstieg der Waldbrände und der damit verbundenen Emissionen festgestellt worden, teilte der leitende Wissenschaftler von CAMS, Mark Parrington, mit. Demnach lagen die Emissionswerte in Brasilien für den Monat Februar bei geschätzten 4,1 Megatonnen Kohlenstoff, im Vorjahresmonat waren es etwa 1,1 Megatonnen.

Mehr als die Hälfte davon – etwa 2,3 Megatonnen – entfällt auf den nördlichen brasilianischen Bundesstaat Roraima, der größtenteils vom Regenwald bedeckt ist und an Venezuela und Guyana grenzt. Die Brände in Venezuela emittierten in dem gleichen Zeitraum laut CAMS fast 5,2 Megatonnen Kohlenstoff (3,3 im Vorjahresmonat) und in Bolivien 0,3 Megatonnen (0,15 im Vorjahresmonat).

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Der Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst der Europäischen Union überwacht Waldbrände und deren Emissionen mithilfe von Satellitenbeobachtungen aktiver Brände. Der Ausstoß von Kohlenstoff wird dabei anhand der Feuerintensität geschätzt. Der Datensatz reicht mehr als 20 Jahre zurück.

kha/dpa