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Cyberangriff auf ukrainische Infrastruktur US-Behörden loben zehn Millionen Dollar für Hinweise auf russischen Hacker aus

Kurz vor Beginn der russischen Invasion soll Amin Stigal an einem Hack von Regierungsrechnern der Ukraine beteiligt gewesen sein. Nun landete er auf der Most-Wanted-Liste des FBI.
Fahndungsplakat des FBI: »Fürchtet euch und erwartet das schlimmste«

Fahndungsplakat des FBI: »Fürchtet euch und erwartet das schlimmste«

Foto: Federal Bureau of Investigation

Ein Gericht im US-Bundesstaat Maryland hat den Russen Amin Stigal in Abwesenheit für seine mutmaßliche Beteiligung an der sogenannten »WhisperGate«-Attacke angeklagt. Dabei wurden im Januar 2022 Rechner von Dutzenden ukrainischen Regierungseinrichtungen mit Schadsoftware angegriffen. Betroffen waren unter anderem das Außenministerium und die staatliche Plattform für digitale Dienste. Zudem kopierten die Angreifer sensible Daten wie etwa Patientenakten. Außerdem platzierten sie auf staatlichen Websites eine Botschaft: »Ukrainer, fürchtet euch und erwartet das Schlimmste.« Das teilte das US-Justizministerium mit .

Der 22-jährige Stigal soll den Angriff demnach gemeinsam mit Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU durchgeführt haben. Die von den Angreifern verwendete Schadsoftware wurde von IT-Sicherheitsexperten auf den Namen »WhisperGate« getauft und soll in der Lage gewesen sein, Computersysteme lahmzulegen, zu zerstören und Daten auszuleiten.

Die Schadsoftware soll über die Systeme eines gehackten US-Unternehmens verbreitet worden sein. Die Hacker dürften diesen Weg gewählt haben, um die Verteidigung gegen die Attacke zu erschweren. Der GRU ist bekannt für seine Fähigkeiten bei Cyberangriffen und unterhält mehrere gefürchtete Hacker-Einheiten.

Stigal soll außerdem an Cyberattacken auf US-Regierungsrechner einer Behörde in Maryland und auf Unternehmen im Infrastruktursektor beteiligt gewesen sein. Das FBI hat ihn nun auf seine »Most Wanted«-Liste , der meistgesuchten Verbrecher gesetzt. US-Behörden bieten eine Belohnung von bis zu zehn Millionen Dollar für Hinweise auf Stigals Aufenthaltsort. Der Flüchtige wurde im tschetschenischen Grosny geboren, soll Verbindungen in die Republik Dagestan haben und teils auch ein falsches Geburtsdatum nutzen, das ihn sechs Jahre älter machen würde.

Stigal drohen bei einer Verhaftung bis zu fünf Jahre Haft. Geführt werden die Ermittlungen vom FBI in Baltimore.

hpp