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Neue Warn-App So werden Sie per Handy über Produktrückrufe informiert

Es geht um Dinge wie Fremdkörper, schädliche Substanzen oder Krankheitserreger: Das Portal Lebensmittelwarnung.de informiert über Probleme mit Produkten und hat gerade einen Modernisierungsschub bekommen.
Website Lebensmittelwarnung.de: Ein durchaus hilfreicher Service

Website Lebensmittelwarnung.de: Ein durchaus hilfreicher Service

Foto: Lebensmittelwarnung

Eingeführt wurden nun zum Beispiel Pushnachrichten direkt aufs Handy: Das vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) betriebene Portal Lebensmittelwarnung.de  ist grundlegend überarbeitet und um eine Smartphone-App erweitert worden. Warnungen und Rückrufe von Produkten können dadurch deutlich mehr Verbraucherinnen und Verbraucher erreichen, sagte der Präsident des BVL, Friedel Cramer, bei der Vorstellung der Anpassungen.

Neu seien unter anderem aussagekräftige Fotos der zurückgerufenen Produkte und eine verbesserte Suchfunktion auf der Basis von Produkttypen wie Lebensmitteln oder Baby- und Kinderprodukten, so Cramer. Auch die Suche nach einer Produktart wie etwa Olivenöl sei verbessert worden. Über die Einstellung Allergene können Allergiker sich nun beispielsweise auch über entdeckte, nicht gekennzeichnete Allergene wie Sesam informieren lassen. Als Alternative zur Nutzung der App, die es für Android  und für iOS  gibt, könne man ab Juli auch Benachrichtigungen per E-Mail abonnieren , heißt es. Vorsicht übrigens beim Download der App: Es gibt einige Programme mit ähnlichen Namen, die nicht vom BVL stammen.

310 Meldungen im vergangenen Jahr

Das Portal Lebensmittelwarnung.de gibt es seit 2011, die 16 Bundesländer und das BVL veröffentlichen dort Produktrückrufe zu Lebensmitteln, aber etwa auch zu Kosmetika, Kleidung oder Küchenbedarf. Während im Jahr 2013 nur 75 Warnmeldungen über das Portal veröffentlicht wurden, waren es laut BVL-Präsident Cramer im Jahr 2023 insgesamt 310 Meldungen. Die steigende Zahl sei jedoch kein Hinweis auf eine erhöhte Unsicherheit, betonte Cramer, sondern zeige vielmehr, dass sich die Test- und Analysemethoden verbessert hätten.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch, der Verbraucherzentrale Bundesverband und der Lebensmittelverband Deutschland begrüßten die Neuerungen bei Lebensmittelwarnung.de. Foodwatch forderte, dass Supermärkte an schwarzen Brettern auch verpflichtend über Warnungen informieren sollten, wenn es nicht um ihre Eigenmarken gehe. Der Verbraucherzentrale Bundesverband sieht Nachholbedarf bei der Bekanntheit des Onlineportals und mahnte eine höhere Geschwindigkeit bei Rückrufen an.

mbö/dpa