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Neue Nutzungsbedingungen Disney+ setzt auf kostenpflichtige Zusatzabos

Disney+ will gegen illegales Account-Sharing vorgehen. Wer Personen mitschauen lässt, die nicht zum eigenen Haushalt gehören, soll künftig mehr bezahlen. Vorbild der Maßnahme ist offenbar Konkurrent Netflix.
Logo von Disney+: Der Dienst ist das digitale Zuhause für Filme und Serien aus der Welt von Pixar, Marvel und »Star Wars«

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Foto: xpsjmediax / Pond5 Images / IMAGO

Der Streamingdienst Disney+ hat seine Nutzungsbedingungen überarbeitet – und dabei recht klare Andeutungen dazu gemacht, wie es mit dem Thema Account-Sharing weitergeht. In einer aktuellen E-Mail an Abonnentinnen und Abonnenten des Angebots heißt es, die Änderungen an dem Nutzungsvertrag träten »ab dem Tag in Kraft, an dem du den neuen Bedingungen zustimmst«. Neu sind der E-Mail zufolge Regelungen dafür, dass »ein Abonnent einem ›Zusatzmitglied‹ den Zugang zu Disney+ ermöglichen kann«. Zudem schreibt Disney+, es stelle jetzt klar, »in welchem Rahmen es dir erlaubt ist, dein Konto mit anderen Personen zu teilen«.

In den Bedingungen , die auf den 6. Juni 2024 datieren, heißt es zum Thema Account-Sharing unter Punkt 1.1(c):

»Sofern nicht anderweitig durch Ihre Abo-Optionen erlaubt, dürfen Sie Ihr Konto nicht mit Personen außerhalb Ihres Haushalts teilen. ›Haushalt‹ bezeichnet die Gesamtheit der Endgeräte, die (1) für die Nutzung Ihres Kontos an Ihrem privaten Hauptwohnsitz verwendet werden oder wurden und (2) von Personen verwendet werden, die dort wohnen. Wenn wir ein unzulässiges Account-Sharing feststellen, können wir angemessene technische Maßnahmen ergreifen, um die Nutzung des Kontos außerhalb Ihres Haushalts zu unterbinden (sofern nicht durch Ihre Abo-Optionen erlaubt).«

Diese Formulierungen fanden sich jedoch auch schon in der vorherigen Fassung des Nutzungsvertrags vom 22. September 2023. Neu ist nun aber, dass Disney+ betont:

»Zur Klarstellung: Zusatzmitglieder dürfen ihr Konto nicht mit einer anderen Person teilen.«

Was sind Zusatzmitgliedschaften?

Das Konzept sogenannter Zusatzmitgliedschaften ist in der Streaming-Branche vor allem von Netflix bekannt. Hier können Abonnentinnen und Abonnenten, ihren Standard- oder Premium-Zugang mit einer dritten Person außerhalb ihres Haushalts für 4,99 Euro Aufpreis pro Monat  teilen.

Was die für Disney+ skizzierten Zusatzmitgliedschaften kosten werden, ist noch nicht bekannt. Die Nutzungsbedingungen legen aber nahe, dass der angedachte Ansatz dem von Netflix ähnelt. Dort werden etwa die Gebühren für das Zusatzkonto über den Hauptabonnenten abgerechnet. Und wenn die Hauptperson ihren Vertrag kündigt, läuft automatisch auch das Zusatzabo aus. Maximal zwei zusätzliche Personen können auf diese Weise in den Vertrag aufgenommen werden.

Auch was den Leistungsumfang angeht, hängen beide Konten zusammen, zu diesem Thema heißt es bei Disney+: »Wenn ein Zusatzmitglied andere Funktionen aktivieren möchte als die, die ihm im Rahmen der Zusatzmitglied-Funktion zur Verfügung stehen, steht es dem Zusatzmitglied frei, ein eigenes Disney+ Abonnement abzuschließen.« Grundsätzlich müssen Zusatzmitglieder mindestens 18 Jahre alt sein.

Normale Abos kosten bis zu zwölf Euro im Monat

Dass Disney+ stärker gegen Account-Sharing vorgehen will, hatte sich schon länger angedeutet. Unter anderem hatte sich Disney-CEO Bob Iger in diese Richtung geäußert. Nach dem Vorbild von Netflix wäre bei Disney+ ein Maßnahmen-Mix naheliegend: Einerseits bietet der Dienst eine neue Bezahloption an, anderseits werden Mitglieder durch Abschreckungsmaßnahmen gehindert, ihre Zugangsdaten unerlaubt weiterzugeben.

Disney+-Abos kosten derzeit je nach Tarif sechs bis zwölf Euro pro Monat. Bindet man sich gleich für ein Jahr an den Anbieter, kommt man auf einen etwas günstigeren Monatspreis. Ein weiterer Weg bei Disney+ Geld zu sparen besteht darin, ein Bundle mitsamt dem Dienst zu buchen, zum Beispiel über MagentaTV.

mbö