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»Spielt eure scheiß Lieder und verzieht euch« Noel Gallagher ist das Glastonbury Festival zu woke

Die politischen Botschaften vieler Bands beim Glastonbury Festival fand Noel Gallagher zu belehrend. Wer den Krieg ausbuht, mache es sich zu einfach. Was der Ex-Oasis-Gitarrist als pragmatischere Hilfe vorschlägt.
Noel Gallagher: »Kleine verdammte Idioten, die Fahnen schwenken und politische Statements abgeben«

Noel Gallagher: »Kleine verdammte Idioten, die Fahnen schwenken und politische Statements abgeben«

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James Gill / Danehouse / Getty Images

Das britische Glastonbury Festival ist dafür bekannt, auch ein Ort linker Politik zu sein, unterstützte etwa die Kampagne für nukleare Abrüstung. Auch in diesem Jahr war das Festivalgelände voll von politischen Botschaften: Ukraineflaggen, Palästinaflaggen, Anti-Kriegs-Aufrufe von Künstlerinnen und Künstlern und eine Banksy-Installation als Kritik an der britischen Migrationspolitik. Ein alteingesessener Glastonbury-Besucher findet das zu viel Politik. Dem ehemaligen Oasis-Gitarristen Noel Gallagher ist das Festival »ein wenig zu woke« geworden.

Banksy-Kunstwerk beim Glastonbury Festival

Banksy-Kunstwerk beim Glastonbury Festival

Foto: Cover-Images / IMAGO

Die Botschaften der Bands und Fans seien ihm zu »belehrend«, sagte er der britischen »Sun« . »Ich mag das in der Musik nicht – kleine verdammte Idioten, die Fahnen schwenken und politische Statements abgeben und Bands, die auf die Bühne gehen und sagen, ›Hey Leute, ist Krieg nicht schrecklich? Lasst uns alle den Krieg ausbuhen. Scheiß auf die Tories, Mann‹ und so weiter. Spielt eure scheiß Lieder und verzieht euch.«

Die Leute sollten lieber ihr ganzes Geld für gute Zwecke spenden und dafür aufhören, rumzujammern, so Gallagher weiter. »Die Welt ist ganz schön abgefuckt, aber was sollen Kids auf einer Wiese beim Glastonbury daran ändern?« Alle hätten ein Handy in der Hosentasche und wüssten, was auf der Welt passiert, dafür bräuchten sie keine Predigten von Künstlern, sagte Gallagher.

Banksy-Kunstwerk als Kritik an Migrationspolitik

Beim Konzert der britischen Post-Punk-Gruppe Idles schleuste der britische Street-Art-Künstler Banksy ein Kunstwerk ein: Ein Schlauchboot, darin Menschen in Rettungswesten, wurde über den Köpfen des Publikums umhergereicht. Die Installation lasse sich dem »Guardian« zufolge als Anspielung auf die kleinen Boote deuten, die Geflüchtete über den Ärmelkanal transportieren. Rishi Sunak, Großbritanniens Ex-Premierminister, habe diese Boote mit der Einwanderungspolitik seiner Regierung im Visier gehabt. Idles rief während des Auftritts auch zu einem Waffenstillstand im Nahostkrieg auf.

Auch wenn Gallagher diese Statements nicht passen, der Musiker wird sich auch im kommenden Jahr auf dem legendären Glastonbury Festival blicken lassen. Es sei seiner Meinung nach »das wahrscheinlich Beste, was Großbritannien außer der Premier League zu bieten hat«.

czl