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Popstar vor Abschiedstournee Cyndi Lauper stören Fragen nach dem Alter – »Bin ich ein Auto?«

In Songs wie »Girls Just Want To Have Fun« oder »She Bop« forderte sie in den Achtzigern Freiheiten für Frauen. Bald will Cyndi Lauper zum letzten Mal auf Tournee gehen – doch kämpferisch gegen Sexismus ist sie noch immer.
Popsängerin Lauper: »Nicht mehr um den Globus reisen«

Popsängerin Lauper: »Nicht mehr um den Globus reisen«

Foto: Axelle Bauer-Griffin / FilmMagic / Getty Images

Cyndi Lauper, 71, war in den letzten gut zehn Jahren so präsent wie zuvor lange nicht. 2013 gewann ihr Musical »Kinky Boots�� den Tony Award, sie wurde als Ikone für Frauen in der Musikbranche ausgezeichnet und ins Weiße Haus geladen, um ein Gesetz für gleichgeschlechtliche Ehen zu feiern. In diesem Sommer kam »Let the Canarys Sing«, eine Doku über ihr Leben heraus – und dann die überraschende Nachricht: Cyndi Lauper geht auf Abschiedstournee.

Nach Auftritten in Nordamerika in diesem Herbst soll die »Girls Just Wanna Have Fun Farewell Tour« im Februar 2025 nach Europa führen: Für zwei Konzerte will Cyndi Lauper dann auch nach Düsseldorf und Berlin kommen. Der in Düsseldorf erscheinenden »Rheinischen Post« sagte Lauper in einem Interview , es handele sich aber nicht um ein Karriereende. Sie wolle bloß danach auf keine großen Arena-Touren mehr gehen: »Ich mache vielleicht noch mal etwas hier und da, aber ich werde nicht mehr um den Globus reisen.«

Fragen nach ihrem Alter stören Cyndi Lauper dennoch. Die Fragen kämen häufig, sagte sie der Zeitung: »Es ist wie eine Box, in die man gesteckt wird, und dann haben die Menschen bestimmte Vorstellungen, wie man sich darin zu verhalten habe: In diesem Alter musst du das und das tun.« Wenn Lauper nach ihrem Alter gefragt werde, antworte sie: »Was glaubst du, was ich bin, ein Auto?« Es sollte um die Kunst gehen und nicht um das Alter. Die Frage danach sei Sexismus: »Alter ist eine Kategorie, die benutzt wird, um uns kleinzuhalten.«

Sexismus habe sie schon 1983 in ihrem größten Hit »Girls Just Want to Have Fun« kritisiert, so Lauper: »Wenn Frauen Spaß haben wollen, werden sie schnell abgestempelt. Das ist bei Männern anders.« Entsprechend hohe Stücke hält sie auf die heutige Generation von Popsängerinnen, »Raye zum Beispiel. Sabrina Carpenter und Chaperone«. Besonderes Lob hat sie aber für Taylor Swift übrig: Deren Kunst sei feministisch. »Ich finde, es ist wichtig, worüber Taylor Swift schreibt. Ihre Stimme ist wichtig. Sie ist fantastisch.«

Lauper auf der Glastonbury-Bühne: »Wenn Frauen Spaß haben wollen, werden sie schnell abgestempelt«

Lauper auf der Glastonbury-Bühne: »Wenn Frauen Spaß haben wollen, werden sie schnell abgestempelt«

Foto: Jim Dyson / Redferns / Getty Images

Am vergangenen Wochenende wurde Cyndi Lauper bei dem traditionsreichen englischen Musikfestival in Glastonbury gefeiert. In Zukunft will sie sich vermehrt einem Broadway-Musical widmen, an dem sie schon lange arbeitet: Es geht um eine Theaterfassung des Spielfilms »Working Girls« mit Melanie Griffith und Sigourney Weaver aus dem Jahre 1988. In Deutschland trug er den Verleihtitel »Die Waffen der Frauen«.

feb/dpa

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