»All right ladies, let's go!«
Diese Stuntfrauen sind beim Training. Und sie haben eine Botschaft: Hollywood hat ein Problem.
Olivia Summers, Gründerin »Association of Women Drivers«
»Die Association of Women Drivers entstand, als ich aus einer nicht so tollen Besprechung zu einem Werbespot kam und der Produzent sagte: 'Oh, ich wusste gar nicht, dass es weibliche Fahrer gibt. Wir haben einfach einen Mann mit einer Perücke eingesetzt'.«
Olivia Summers ist seit 20 Jahren Stuntfahrerin in der Filmindustrie. Sie hat unter anderem in der Komödie »Brautalarm« und in der Thriller-Serie »The Flight Attendant« mitgespielt.
Der US-Schauspiel-Gewerkschaft »Screen Actors Guild« zufolge sind drei von vier Stuntfahrern Männer. Einer Regel der Gewerkschaft zufolge sollen weibliche Rollen in Filmen eigentlich mit Stuntfahrerinnen besetzt werden. Oft werde diese Regel aber von Filmproduzenten umgangen, heißt es.
Wakisha Malone, Stuntfahrerin
»Oh ja, es gibt viel mehr männliche Stuntfahrer als weibliche. Und das liegt einfach daran, dass es viel mehr Actionfilme gibt, die Männer in Rollen vorsehen und nicht so viele Frauen. Ich denke, es fängt gerade an, dass es mehr Frauen in Actionfilmen gibt, aber es ist definitiv männerdominiert.«
Ashlei Tave, Stuntfahrerin
»Wir alle trainieren, wir alle nehmen uns Zeit, unser Handwerk zu perfektionieren, also sollten wir auch alle eingesetzt werden. Außerdem fühlen sich die Schauspielerinnen wohler, wenn sie wissen, dass jemand, der so aussieht wie sie, den Job machen kann, anstatt dass gesagt wird: Oh, das ist unrealistisch, weil ich von einem Weißen gedoubelt werde. Also wird das Publikum nicht glauben, dass eine schwarze Frau so fahren kann.«
Jahrelang wurden Stuntfrauen in der Filmindustrie immer wieder übergangen, während Stuntmänner bevorzugt wurden. Die Gruppe hofft, dass sich das ändert, auch durch ihr Netzwerk. Vielleicht gelingt es ja dadurch, künftig häufiger die Männer vom Fahrersitz zu verdrängen.