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Foto: John Macdougall / AFP

Krieg in der Ukraine Wie Sie jetzt helfen können

Die Not in der Ukraine ist gewaltig, viele Menschen in Deutschland wollen helfen. Was kann man tun – und wie kommt die Unterstützung sicher an?

Alle großen Spendenbündnisse und viele gemeinnützige Organisationen rufen zu Spenden für die Menschen auf, die auf der Flucht vor den russischen Truppen sind und ihre Heimat Ukraine verlassen mussten. Gespendet werden kann unter anderem an die Aktion Deutschland hilft , ein Bündnis von 23 Organisationen wie Care oder die Malteser, oder die Initiative Entwicklung hilft , in der Hilfswerke wie Brot für die Welt, Terre des Hommes und die Kindernothilfe zusammengeschlossen sind. Die Kirchen mit der Diakonie Katastrophenhilfe  und Caritas International  bitten ebenso um Spenden wie Organisationen wie etwa Unicef  oder das Deutsche Rote Kreuz  (DRK).

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DRK-Sprecher Dieter Schütz sagt: »Die Spenden- und Hilfsbereitschaft ist überwältigend und scheint – nach dem ersten Eindruck – sogar noch größer zu sein als nach der Hochwasserkatastrophe in Deutschland im letzten Sommer. Konkrete Zahlen können wir aber frühestens in der nächsten Woche nennen.« Das Geld wird nach DRK-Angaben aktuell etwa für Feldbetten, Isomatten, Hygienepakete, Powerbanks zum Aufladen von Handys, aber auch für Stromgeneratoren verwendet, am Dienstag wurde ein erster Hilfskonvoi mit den Gütern ins polnische Lublin losgeschickt.

Inwieweit ist es sinnvoll, Sachspenden abzugeben? Sachspenden seien zwar gut gemeint, würden aber die Lagerhäuser füllen, Transport- und Sortierkapazitäten binden, sagt der DRK-Generalsekretär Christian Reuter. Es bestünden momentan keinerlei Kapazitäten zur Annahme nicht zentral abgesprochener und nicht zentral angeforderter Hilfslieferungen und Unterstützungsangebote. »Auch wenn es für viele weniger persönlich und ungreifbarer erscheinen mag, sind Geldspenden tatsächlich in der gegenwärtigen Lage die beste und wirkungsvollste Art, um die humanitäre Hilfe im Ausland zu unterstützen«, sagt er weiter.

Geldspenden

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat eine Liste von Organisationen  zusammengestellt, die noch direkt in der Ukraine arbeiten oder die Menschen unterstützen, die wegen des Kriegs ihre Heimat verlassen mussten. Die Organisationen tragen das Spenden-Siegel  als Zeichen besonderer Förderungswürdigkeit.

Hilfe für die Menschen in der Ukraine – hier können Sie spenden

Spendenkonto: Commerzbank
IBAN: DE65 100 400 600 100 400 600
BIC: COBADEFFXXX
Onlinespenden: aktionsbuendnis-katastrophenhilfe.de 

Im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe haben sich Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Unicef und Diakonie Katastrophenhilfe zusammengeschlossen.

Sachspenden

Falls Sie trotzdem lieber Sachspenden vorbeibringen wollen, haben wir einige Anlaufstellen in Deutschland aufgelistet:

Das polnische Kultur- und Forschungsinstitut Pilecki in Berlin nimmt von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr Sachspenden am Pariser Platz 4a an. Besonderes gebraucht werden derzeit Ferngläser, Erste-Hilfe-Kästen, Thermodecken und Thermopakete, Pflaster, Powerbanks, Mobiltelefone mit SIM-Karte, Tablets mit Offline-Karten und Thermokleidung. Es wird darum gebeten, keine Alltagskleidung mehr vorbeizubringen. Die Bedarfslisten werden regelmäßig auf Twitter  und auf der Website  aktualisiert.

Auch der Verein Ukraine-Hilfe Berlin passt seine Bedarfsliste an Sachspenden täglich an. Diese werden derzeit in Wilmersdorf an der Schlangenbader/Ecke Wiesbadener Straße entgegengenommen. Mehr Informationen finden Sie in dieser Liste , auf der Website  und auf der Facebook-Seite .

Das blau-gelbe Kreuz  sammelt in der Marktstraße 27 in Köln und bittet derzeit überwiegend um Medikamente und Lebensmittel.

Sachspenden können im Delpweg 12 am Kindergarten St. Ulrich dem Verein Ukrainer in Stuttgart e.V. übergeben werden. Eine Liste mit benötigten Artikeln finden Sie auf der Website des Vereins. 

Verschiedene Anlaufstellen in Hamburg finden Sie auf der Website der lagfa Hamburg .

Die ukrainische griechisch-katholische Pfarrei Maria-Schutz sammelt in München unter anderem Windeln für Babys, Babywäsche, Müsli-, Fruchtriegel, Schokolade, Getränke, Konserven, Instantsuppen, Isomatten, Schlafsäcke, Bettwäsche, Luftmatratzen, Rucksäcke. Alle Sachspenden können von Montag bis Freitag von 13 Uhr bis 19 Uhr und samstags und sonntags 10 Uhr bis 15 Uhr von in der Heinrich-Kley-Str. 2 abgegeben werden. Mehr Informationen finden Sie hier .

Transport

Aus der Ukraine auszufliegen ist nicht mehr möglich, Züge und Busse sind ausgebucht, und es spielen sich chaotische Szenen an den Bahnhöfen ab, um doch noch einen Zug zu erwischen. Werden Ukrainerinnen und Ukrainer an die polnische, slowakische oder ungarische Grenze gebracht, passieren sie diese zu Fuß.

Die Mission Lifeline  hat sich entschlossen, einen kleinen Konvoi an die slowakisch-ukrainische Grenze zu entsenden. Dort wird die Organisation Menschen unterstützen, die versuchen, aus dem Krisengebiet nach Deutschland zu fliehen. Der Verein nimmt Spenden entgegen, sucht aber auch noch Fahrer und Fahrzeuge.

Private Initiativen haben sich zusammengetan und organisieren über ein Google-Formular sowohl Fahrgelegenheiten als auch Unterbringungen der Angekommenen. Hier  und hier  kann man sich eintragen.

Unterkünfte

Deutschlandweit gibt es in den Kommunen Kapazitäten für die Notunterbringung der Geflüchteten, aber es wollen auch viele Privatleute Menschen aufnehmen. Koordiniert wird das unter anderem über Plattformen wie www.unterkunft-ukraine.de , wo am Freitagmittag zwischenzeitlich rund 257.000 Betten registriert waren. Wer Schutzsuchende bei sich aufnehmen kann, kann sich auch bei der Wohnungsbörse des Elinor-Netzwerks  registrieren.

Auch der touristische Wohnungsvermittler Airbnb  will bis zu hunderttausend Geflüchtete aus der Ukraine zumindest vorübergehend eine kostenlose Unterkunft in Deutschland und anderen Staaten wie Polen und Rumänien vermitteln. Wunderflats , eine Plattform für möbliertes Wohnen auf Zeit, ist ebenfalls aktiv, um geflüchteten Ukrainern Wohnraum kostenfrei oder zu stark reduzierten Mietpreisen zur Verfügung zu stellen. Allein bis Mittwoch waren bereits mehr als 7200 Betten registriert.

jul/ipp/AFP

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