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Nach diesen Standards kooperieren wir mit Stiftungen

Viele große Medien arbeiten mit Stiftungen zusammen, um ihr publizistisches Angebot auszubauen. Beim SPIEGEL gibt es dafür klare Richtlinien, die Sie hier nachlesen können.

In den vergangenen Jahren ist die Kooperation mit Stiftungen zu einem neuen Modell avanciert, um Qualitätsjournalismus zu sichern - in Projekten etablierter Medien und Neugründungen, international wie auch zunehmend in Deutschland. Stiftungsfinanzierter Journalismus kann bestehende, teilweise gefährdete Geschäftsmodelle ergänzen. Auch in der SPIEGEL-Gruppe wurden mehrere Projekte auf diese Weise ermöglicht: konkret die »Expedition ÜberMorgen«, »New Arrivals« und »Globale Gesellschaft«, jeweils indirekt oder direkt finanziert von der Bill & Melinda Gates Foundation. 

Diese Projekte widmen sich Themen, die wir ohnehin als publizistisch relevant beurteilen und deren Recherche und Aufbereitung wir mithilfe der Förderung mehr Ressourcen widmen können. Dabei darf aber die Unabhängigkeit unserer Redaktion in keiner Weise gefährdet werden; eine Einflussnahme auf die Inhalte unserer Berichterstattung muss ausgeschlossen sein. Um dies sicherzustellen, haben wir Standards für Kooperationen mit Stiftungen aufgestellt, die wir hier veröffentlichen.

SPIEGEL-Gruppe: Standards für stiftungsfinanzierte redaktionelle Projekte

Die Standards umfassen ein vertiefendes Regelwerk, das die SPIEGEL-Chefredaktion zur Sicherung der Unabhängigkeit und Integrität festgelegt hat. Wir wollen damit eine Zusammenarbeit mit Stiftungen dauerhaft weiter ermöglichen, ein hohes Maß an Transparenz über diese Projekte herstellen und klären, unter welchen Bedingungen Projekte mit Stiftungen infrage kommen oder ausgeschlossen sind. Die wichtigsten Punkte darin sind:

  • Jedes neue Förderprojekt bekommt klare, schriftlich fixierte Vereinbarungen, die vollumfänglich im Einklang mit den Standards stehen und der Redaktion einen möglichst großen Spielraum geben müssen.

  • Förderprojekte brauchen einen thematischen Rahmen, der die Redaktion bei der konkreten Umsetzung nicht einschränken darf. Bei der inhaltlichen Gestaltung innerhalb dieses Rahmens ist die Redaktion absolut unabhängig.

  • Das letzte Wort bei der Auswahl von Stiftungen, bei der Gestaltung von Vereinbarungen und bei der Kündigung von Kooperationen liegt bei der Chefredaktion.

  • Kooperationspartner haben keinen Anspruch auf eine redaktionelle Erwähnung. Konkrete Themenabsprachen und Vorabeinsichten in redaktionelle Beiträge sind ausgeschlossen.

  • Wir kennzeichnen redaktionelle Beiträge transparent als Bestandteile einer Förderkooperation und erläutern verständlich die Rahmenbedingungen. (beispielhaft in diesem FAQ für das Projekt »Globale Gesellschaft«)