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Nach der Coronapause Die Reiselust ist zurück. Aber anders

Die Menschen in Deutschland reisen wieder mehr, besonders ins Ausland. Eine Gruppe fährt allerdings deutlich weniger weg als vor der Pandemie. Und bei der Verkehrsmittelwahl haben sich die Vorlieben etwas geändert.
Reisende an einem Bahnhof in London: Auslandsreisen sind bei Deutschen wieder mehr gefragt

Reisende an einem Bahnhof in London: Auslandsreisen sind bei Deutschen wieder mehr gefragt

Foto: Jason Alden / Bloomberg / Getty Images

Die Zahl der geschäftlichen und privaten Reisen ins In- und Ausland hat 2023 weiter zugenommen. Reisende aus Deutschland unternahmen insgesamt 251 Millionen Reisen mit mindestens einer Übernachtung, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Das waren 13 Prozent mehr als 2022. Insbesondere die Zahl der Geschäftsreisen lag jedoch deutlich unter dem Niveau von vor der Coronapandemie.

Im Jahresvergleich fuhren oder flogen Menschen vor allem häufiger ins Ausland: Das Aufkommen stieg um 18 Prozent auf 102 Millionen. Die Gesamtzahl der Auslandsreisen lag damit sogar drei Prozent über dem Vorkrisenniveau. Die beliebtesten auswärtigen Reiseziele waren Österreich, Italien, Spanien, die Niederlande und Frankreich. Die Zahl der Inlandsreisen stieg im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 149 Millionen, blieb aber acht Prozent unter dem Wert von 2019.

Gereist wurde 216 Millionen Mal aus privaten Gründen, in 34 Millionen Fällen war der Reisegrund geschäftlicher Natur. Im Vergleich zu 2022 legten beide Reisearten in etwa im gleichen Ausmaß zu. Im Vergleich zu 2019 ging die Zahl der Privatreisen jedoch um ein Prozent, die der Geschäftsreisen hingegen um 16 Prozent zurück. »Dies deutet darauf hin, dass viele Geschäftstermine auch nach der Pandemie weiterhin virtuell stattfinden und dadurch auf Geschäftsreisen zunehmend verzichtet wird«, erklärten die Statistiker.

Das Auto ist den Statistikern zufolge weiterhin das am häufigsten verwendete Verkehrsmittel, der Anteil ging aber leicht von 61 auf 58 Prozent zurück (2019: 59 Prozent). Der Flugzeug-Anteil stieg von 15 auf 16 Prozent, blieb aber noch etwas unter dem Vor-Corona-Niveau. 19 Prozent der Reisen wurden mit der Bahn unternommen, etwas mehr als 2022 (17 Prozent) und 2019 (16 Prozent).

sug/afp