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Nach gezielter Tötung von Kommandeur Hisbollah meldet Abschuss von 200 Raketen auf Israel

Per Drohne tötete Israel einen Hisbollah-Kommandeur. Nun reagiert die Schiitenmiliz mit einem massiven Raketenangriff. Mehr als 200 Raketen seien auf Militärziele in Israel abgefeuert worden.
Abwehr gegen Raketen aus dem Libanon: Israelische Iron Dome im Einsatz am 3. Juli

Abwehr gegen Raketen aus dem Libanon: Israelische Iron Dome im Einsatz am 3. Juli

Foto: Atef Safadi / EPA

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah will mehr als 200 Raketen auf fünf israelische Militärstellungen abgefeuert haben. Dies sei »Teil der Antwort« auf den Tod eines hochrangigen Kommandeurs am Mittwoch rund 20 Kilometer entfernt von der Grenze zu Israel, teilte die libanesische Schiitenmiliz mit.

Im Norden Israels und auf den besetzten Golanhöhen hatte es am Donnerstagmorgen Raketenalarm gegeben. Wie die israelische Armee mitteilte, heulten die Warnungen ab 9 Uhr entlang der Grenze zum Libanon. Zahlreiche Geschosse und Drohnen seien in den Luftraum eingedrungen. Eine genaue Anzahl nannte die Armee nicht. Sie greife im Gegenzug die Abschussorte im Libanon an. Während mehrere der Geschosse abgefangen worden seien, sei in verschiedenen Regionen wegen einschlagender Granatsplitter und Drohnen Feuer ausgebrochen.

Am Mittwoch hatte die israelische Armee mitgeteilt, einen Kommandeur der Hisbollah im Libanon getötet zu haben. Er soll für eine Abteilung zuständig gewesen sein, die für den Abschuss von Raketen auf Israel verantwortlich gewesen war, hieß es. Laut israelischen Angaben war er einer der »bedeutendsten Hisbollah-Terroristen im Südlibanon«.

Beschuss auch am Mittwoch

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass bei dem Drohnenangriff in Hosch nahe der Küstenstadt Tyros auch noch eine weitere Person getötet wurde. Es soll sich laut Angaben der Hisbollah um den Personenschützer des Kommandeurs gehandelt haben. Die proiranische Miliz bestätigte den Tod der beiden Personen, ohne weitere Details zu nennen. Als Reaktion erklärte die Hisbollah am Mittwoch, unter anderem 100 Raketen vom Typ Katjuscha auf israelische Ziele in den Golanhöhen abgefeuert zu haben.

Israel und die Hisbollah liefern sich seit Beginn des Gazakriegs nahezu täglich Gefechte. Zuletzt nahm deren Intensität deutlich zu. Auf beiden Seiten gab es Tote. Es wird befürchtet, dass sich der Konflikt ausweiten könnte. Israel will, dass sich die Hisbollah hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht – so wie es eine Uno-Resolution vorsieht. Die von Iran unterstützte Miliz will mit ihrem Beschuss wiederum erst aufhören, wenn es einen Waffenstillstand im Gazastreifen gibt.

col/Reuters/dpa/AFP/AP