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Wahlniederlage Frankreichs Premier Attal kündigt Rücktritt an

Gabriel Attal zieht Konsequenzen aus der Wahlniederlage: Der Premier unter Emmanuel Macron will am Montag seinen Rücktritt einreichen.
Gabriel Attal: »Premierminister zu sein, ist die Ehre meines Lebens«

Gabriel Attal: »Premierminister zu sein, ist die Ehre meines Lebens«

Foto: Ludovic Marin / AFP

Unter Emmanuel Macron war er Premierminister geworden – nach der Niederlage des Mittebündnisses legt Gabriel Attal sein Amt nun nieder. Das kündigte Attal in einer Rede in Paris an.

Er werde am Montagmorgen seinen Rücktritt bei Macron einreichen, sagte Attal. Er werde aber seine Aufgaben weiter wahrnehmen, solange es nötig sei. Es steht dem Präsidenten offen, den Rücktritt Attals anzunehmen oder nicht.

Ab dem 26. Juli richtet Frankreich in Paris die Olympischen Sommerspiele aus. Es könnte sein, dass Macron Attal und die Regierung bittet, zunächst kommissarisch im Amt zu bleiben. Bis wann eine neue Regierung gebildet sein wird, ist eine der großen Fragen dieses Wahlabends.

»Premierminister zu sein, ist die Ehre meines Lebens«, sagte Attal. Dank »der Stärke unserer Werte« habe ein breites Bündnis gegen die Rechten gewonnen. Das Bündnis von Macron und Attal habe aber keine Mehrheit erreicht, sagte Attal. Der 34-Jährige ist erst seit Januar Premierminister.

Das Linksbündnis liegt bei den Hochrechungen derzeit vorn, das Mittebündnis von Präsident Macron dahinter. Der rechtsnationale Rassemblement National (RN) liegt derzeit auf dem dritten Platz. Gewählt wurde die neue Nationalversammlung, das Unterhaus des französischen Parlaments. Das Präsidentenamt stand nicht zur Wahl.

Macron hatte bereits mitgeteilt, sich an diesem Abend nicht äußern zu wollen. Der Präsident analysiere derzeit die Wahlergebnisse und werde das »vollständige Bild« und die neue Struktur der Nationalversammlung abwarten, bevor er die notwendigen nächsten Entscheidungen treffe, teilte der Elysée-Palast mit. »Der Präsident als Garant unserer Institutionen wird die Entscheidung des französischen Volkes respektieren«, hieß es weiter.

kko